II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 519

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19. Der Ruf des Lebens


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1 Thema von der Süße des Lebens und von der Bitter=] ein stiller, treuer Brakenburg,
seelen! diger Arzt nd Fr.
keit des Todes. Wie in dem stärksten seiner Romane, im
Dulden zeigten kiare sichere F
„Serben“, schi##t hier Sehnsucht auf, die Seinsucht nach
Der Ruf des Lebens.
der elegische Don der Seufze#
dem Verweilen auf der freundsich sonnigen Erde. Man¬
Schauspiel von Artu==Schnitzler. — Aufführung im
ist voll süßer Melodie. Das L
cher echt menschliche Zug, aber schade, daß alles, was
Schausse
das Reale und Realistische des 2
auftritt, neben aller Menschlichkeit so ausdringlich eine
kebigen tritt hinter Klang und
Aktur Schnitz'er mit grellem Theatergeräl in den
„Rolle“ in der Hand hält und statt der gedämpften,
Symbolik aber ewas zu stark
Taschen! Als wenn er all den Theatralikern seit Birch¬
leisen Sprache Schnitz'ers der Theaterschrei allzu oft
Oberst war diesmak ohne un
P#eijer beweisen wollte: Das kann ich auch. So viel
aufgellt. Der letzte Akt zeigt nach aller Kolportage¬
lalt und hart wie Eisen. Herr
„geschieht“ in keinem andern Schnitzler. Ein altöster¬
romantik und Theaterei ein sanftes Abströmen der
kleidele das Stück Altösterreiche
reichisches Kürassierregiment wird in den sicheren Tod
Handlung in Unhandlung, Symbolik und Senlimen¬
teristisch ein. Nicht gekungen
geschickt, um die Schmach zu sühnen, die es einmal
talität.
der ausdringliche Aufenthalt d
auf seine Fahnen kud. Letzte Nacht vor dem Ausmarsch.
Für die Darsteller ist vieles dankbar und sie griffen
der ketzten Szene. Das muß
Ein Leutnant, der den Besuch der Oberstin empfängt,
auch tüchtig zu und horchten auf den „Ruf des Lebens“,
oder wenn es bleibt, so weit
die sein: Geliebte ist. Rächersilhouette des Obersten
der hier über Krankheit und Krieg vielstimmig und
sein, daß die Stummheit der st
im Fenster: Schuß und Tod der treulosen Frau. In
für jede Gestalt anders erklingt. Fr. Weiser gibt
lärmt und schwatzt doch!) nicht
derselben Nacht genießt der Leutnank noch (so von
gleich in den ersten Gesten und Worsen der Ge¬
gab nach dem ersten Akt einv#
der Leiche weg) die Lebe eines reinen Mädchens, das
K
drücktheit und Verbillerung der pflegenden Tochter ein
am Siechenbett ihres sich wild aus Leben klammern¬
„Bravo“ nach dem zweiten
ganzes Schicksal, Ihr und Herrn Pindo, der den
den Vateis verkümmerte, bis sie dem von rohestem
dem dritten schwieg es sich mit
bösartigen, jugendneidigen Patienten ausgezeichnet gab,
hätte als Zeuge dieser Verle
Lebensrgeismus Ersüllten Eift ins Glas gießt, um
war der überaus starke Erfoig des ersten Ak.es zu dan¬
schnell etwas hinzugeschrieben
einmal se bst das hize Lben zu umarmen. Nicht genug
ken. Die Erzählung von der Mas enpanik der flüch¬
so viel Plage war peinlich.
an Schuß und Gistmord wird die Handlung auch durch
tenden Schwadron stackerte in dem atemlosen Auf¬
innerte man sich, daß man di
folgenden Umstand „ausgefüllt“: Der Alte, der von der
schreien des lebenshungrigen Kranken unheimlich auf.
abschieden darf und es wurde
Hano der gemarierten Tochter stirbt, hat einst als
Das stumme Spiek, mit dem Fr. Weiser diese Er¬
hafte zählten noch ein dreize
Rittmeister die Schmach jenes Regiments verursacht,
zählung des Vaters begleitet, war so plastisch, daß
Vorhanges. Es war also, wer
desten Jugend jetzt vor dem schuldigen, achtzigjähri¬
man Worte zu hören meinte. Herr Andersen glüht
gen Vamphr das Leben lassen muß. Also unausgesetzt
als Leu nant von So datenseuer, Fri. Dürr als die das ein Durchsall mit Beifall.
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kachende Handlung und dazwischen ein e was kümmer¬
liches Resichen echter Schnitzher: das echt wienerische] Leben preijende, todesmutige Frau, Herr Kainz als