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Le
19. Der Ruf des Losens
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vor dreißig Jahren durch übereilte Flucht vor dem Feinde auf sich lud. seiner Kurzatmigkeit der thematischen Erfindung (die besonders der letzte,
trotz der zusammensassenden Titelidee schwächlich zerfließende Akt beweist)
(Historischer Hintergrund der in Wien und Umgebung spielenden Vorgänge
aus.
doch ein Schnitzler zweiten Ranges.
ist offenbar der österreichisch=preußische Krieg 1866.) Die Schuld an dieser
s Oebeng“.
Da wenigstens die Aufführung, von Oskar Walleck liebevoll ge¬
Fucht aber trägt jener vergiftete Greis, der damals als Rittmeister mit
onats eine Reihe jüngerer
leitet, größtenteils erstrangige künstlerische Eindrücke vermittelte, wurde der
den blauen Kürassieren im Felde stand und aln erster sein Pferd wendete.
Abend gleichwahl zu einer würdigen Dichterehrung. Das szenische Gewand
z. T. sogar in eigener
Und schließlich findet auch die arme Schwindsuchtsleiche (Nr. 3) ihren wohl¬
en. Er scheint heute so
braucht man bei unserem Neuen Schauspielhaus nachgerade nur noch zu
begründeten Platz in diesem vielfach verschlungenen Reigen der Morituri
erwähnen, weyn es — was erfreulich selten vorkommt — einmal nicht
so recht jung gewesen ist.
und Moribundi, diesem lyrisch=dramatischen Totentanz: als verlassene Braut
„sitzt“. Also genug damit: es saß wieder bis aufs kleinste Fältchen
lungslinie, keine Sturm¬
eines Forstadjunkten, der von ihr zu der Vatermörderin herüberwechselte,
wie angegossen. Der darstellerische Schwerpunkt der Vorstellung lag im
ie und stiller Resignation
die ihr Herz wiederum dem Leutnant Max schenkte; und als Geliehte eines
Militärmilieu. Friedrich als erster, Walleck als zweiter Leut¬
ehungsdaten man beliebig
anderen jungen Offiziers, der Maxens bester Freund ist und sich später nach
nant, Peppler als Oberst, selbst der Unteroffizier Kollers waren zu¬
zu ändern. Sie dämpfen
der großen Sühneschlacht als einziger Ueberlebender des todgeweihten Re¬
gleich ganze Soldaten und ganze Menschen. Das erübrigt alles weitere
des etwa anderthalb De¬
giments (seinerseits) freiwillig entleibt.
Leb. Gildmeister traf als sterbender Nörgelgreis gut den nervensolternden
dem jubilierenden Dich¬
Welche Verwickelungen! wird man nach dieser groben Inhaltsstizze
Ton zynischer Verbitterung, die sich im grausamen Tyrannisieren der Mit¬
erechten Wiedergabe auf
sagen. Welches Theater'. Welche Häufung errechneter Zufälle! Drei
menschen Luft macht und ließ dabei etwas von den tragischen Motiven
an ja am besten nur mit
Leichen auf, zwei hinter der Szene, und dieser ganze komplizierte Apparat
ahnen, mit denen der Dichter selbst diese teuflische Bosheit gleichsam als
sich überkreuzender Zusammenhänge — ist das noch der weiche, feinnervige,
schidksalgewollt leise entschuldigt. Nur sein Tod, wirkte etwas unnatürlich.
nten mit der Ausgrabung
versonnene Schnitzler, der sich so etwas ausdenken konnte? Aber man
Marie, seine Mörderin, fand in Grete Holtz=Walleck eine Vertreterin,
kbleibt allerdings minde¬
müßte ihn nicht kennen, den österreichischen Spintisierer und Seelenkünder,
die vollkommen für das verhaltene Leid der Gefangenen, aber nicht ganz für
Schöpfung, den das Neue
den „Jausen=Hebbel“, wie ihn einmal Alfred Kerr treffend genannt hat,
den Ausbruch des Lebensgefühls den richtigen Ausdruck hatte. Die zuletzt
chläfen flicht — „Reigen“,
wenn man nicht mit Grund annehmen sollte, daß sich hinter dieser Theaterei
in holden Ophelia=Wahnsinn entartende Hysterie der Schwerkranken brachte
vom leichtsinnigen Melan¬
echtes dichterisches Erleben, hinter der Hans=Müller=Maske — eben Arthur
Ruth Baldor ausgezeichnet. Des weiteren standen Langhoff als
ichste Blatt. „Der Ruf
Schnitzler verbirgt. Ein tieferer Blick in das Schauspiel lehrt denn auch,
Adjunkt, Franken als Arzt ihren Mann in einer Weise, die sogar den
ler sein. In jedem der
daß dem Dichter die äußeren Vorgänge nur Vorwand sind, um nach alter
hauptsächlich von ihnen getragenen Schlußakt, in dem Schnitzlers Durch¬
recht schöne, theatermäßig
Weise über sie und ihre Ursachen zu philosophieren, mit Worten, Begriffen,
führungskraft sichtlich erlahmt, interessant machte. Tessa Wolter=Felder
den seine eigene Tochter
Gefühlen zu songlieren, als Arzt, Psychologe, Militärkenner, Poet, die
sals Tante, äußerlich die stilechteste Figur von allen, wirkte wie eine
Verfallenen, dessen Pflege
Prooleme Dasein und Sterben, Glück und Liebe, Standes= und Herzens¬
Daguerrotypie aus der vorigen Jahrhundertsmitte, kam nur nicht recht
en will, vom Leben, das
ehre, Zufall und Schicksal, kleine und große Welt zu wälzen, kurz, hinte:
von ihrem „kräkligen“ Altjungfernton los (Macht der Gewohnheit!). Helene
che ist eine Oberstenfrau,
den Sinn dieses irrsinnigen Lebens zu kommen. Wie immer bei Schnitzler
[Sauer schließlich als Oberstenfrau trug in der „großen Szene“ wesentlich
rd. Die dritte ein junges
wird dabei viel Kluges, Feines und Tiefes gesagt. Und die heimliche
Hans Wyneken.
zur Belebung der dramatischen Wirkung bei.
Krankheit ein frühes Grab
Gedankenkyrik der zum Teil recht langgesponnenen Dialoge, die melancholische
Geste, mit der Schnitzler sein geistiges Seciermesser handhabt, mildert er¬
e Kette seltsamer Zufälle
heblich die Brutalität der krassen Tatsächlichkeit. Aber ein greifbares
Ergebnis wird durch all das Grübeln und Disputieren nicht
n hauptsächlich zu ihrer
gezeitigt — Worte, Worte, Worte! Die blutdürstige Ketten¬
, zu dem sie nach ihrer
um veranlaßte, als Neben¬
tragödie schließt mit einem Fragezeichen und die einzige
Erkenntnis, die wir daraus gewinnen, ist die alte Erfahrung: daß das
kun die Pistole gegen sich
Leben manchmal Theater, aber das Theater selten Leben ist. In manchem
, der ihn in Kürze auf
Betracht ist dies Schauspiel ein schter Schnitzler; aber mit seinem allzu
ie alle seine Kameraden.
unvermittelten Wechsel von Licht Schatten, seinem ziellosen Hin= und Her¬
nämlich mit Mann und
pendeln zwischen nackter Theatralik und verhüllender Reflexion, seiner schwer=
ebend zurückkehren. Ihr
aichen, die das Regiment punktverschiebenden Unausgeglichenheit der handlungbewegenden Kräfte,
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19. Der Ruf des Losens
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vor dreißig Jahren durch übereilte Flucht vor dem Feinde auf sich lud. seiner Kurzatmigkeit der thematischen Erfindung (die besonders der letzte,
trotz der zusammensassenden Titelidee schwächlich zerfließende Akt beweist)
(Historischer Hintergrund der in Wien und Umgebung spielenden Vorgänge
aus.
doch ein Schnitzler zweiten Ranges.
ist offenbar der österreichisch=preußische Krieg 1866.) Die Schuld an dieser
s Oebeng“.
Da wenigstens die Aufführung, von Oskar Walleck liebevoll ge¬
Fucht aber trägt jener vergiftete Greis, der damals als Rittmeister mit
onats eine Reihe jüngerer
leitet, größtenteils erstrangige künstlerische Eindrücke vermittelte, wurde der
den blauen Kürassieren im Felde stand und aln erster sein Pferd wendete.
Abend gleichwahl zu einer würdigen Dichterehrung. Das szenische Gewand
z. T. sogar in eigener
Und schließlich findet auch die arme Schwindsuchtsleiche (Nr. 3) ihren wohl¬
en. Er scheint heute so
braucht man bei unserem Neuen Schauspielhaus nachgerade nur noch zu
begründeten Platz in diesem vielfach verschlungenen Reigen der Morituri
erwähnen, weyn es — was erfreulich selten vorkommt — einmal nicht
so recht jung gewesen ist.
und Moribundi, diesem lyrisch=dramatischen Totentanz: als verlassene Braut
„sitzt“. Also genug damit: es saß wieder bis aufs kleinste Fältchen
lungslinie, keine Sturm¬
eines Forstadjunkten, der von ihr zu der Vatermörderin herüberwechselte,
wie angegossen. Der darstellerische Schwerpunkt der Vorstellung lag im
ie und stiller Resignation
die ihr Herz wiederum dem Leutnant Max schenkte; und als Geliehte eines
Militärmilieu. Friedrich als erster, Walleck als zweiter Leut¬
ehungsdaten man beliebig
anderen jungen Offiziers, der Maxens bester Freund ist und sich später nach
nant, Peppler als Oberst, selbst der Unteroffizier Kollers waren zu¬
zu ändern. Sie dämpfen
der großen Sühneschlacht als einziger Ueberlebender des todgeweihten Re¬
gleich ganze Soldaten und ganze Menschen. Das erübrigt alles weitere
des etwa anderthalb De¬
giments (seinerseits) freiwillig entleibt.
Leb. Gildmeister traf als sterbender Nörgelgreis gut den nervensolternden
dem jubilierenden Dich¬
Welche Verwickelungen! wird man nach dieser groben Inhaltsstizze
Ton zynischer Verbitterung, die sich im grausamen Tyrannisieren der Mit¬
erechten Wiedergabe auf
sagen. Welches Theater'. Welche Häufung errechneter Zufälle! Drei
menschen Luft macht und ließ dabei etwas von den tragischen Motiven
an ja am besten nur mit
Leichen auf, zwei hinter der Szene, und dieser ganze komplizierte Apparat
ahnen, mit denen der Dichter selbst diese teuflische Bosheit gleichsam als
sich überkreuzender Zusammenhänge — ist das noch der weiche, feinnervige,
schidksalgewollt leise entschuldigt. Nur sein Tod, wirkte etwas unnatürlich.
nten mit der Ausgrabung
versonnene Schnitzler, der sich so etwas ausdenken konnte? Aber man
Marie, seine Mörderin, fand in Grete Holtz=Walleck eine Vertreterin,
kbleibt allerdings minde¬
müßte ihn nicht kennen, den österreichischen Spintisierer und Seelenkünder,
die vollkommen für das verhaltene Leid der Gefangenen, aber nicht ganz für
Schöpfung, den das Neue
den „Jausen=Hebbel“, wie ihn einmal Alfred Kerr treffend genannt hat,
den Ausbruch des Lebensgefühls den richtigen Ausdruck hatte. Die zuletzt
chläfen flicht — „Reigen“,
wenn man nicht mit Grund annehmen sollte, daß sich hinter dieser Theaterei
in holden Ophelia=Wahnsinn entartende Hysterie der Schwerkranken brachte
vom leichtsinnigen Melan¬
echtes dichterisches Erleben, hinter der Hans=Müller=Maske — eben Arthur
Ruth Baldor ausgezeichnet. Des weiteren standen Langhoff als
ichste Blatt. „Der Ruf
Schnitzler verbirgt. Ein tieferer Blick in das Schauspiel lehrt denn auch,
Adjunkt, Franken als Arzt ihren Mann in einer Weise, die sogar den
ler sein. In jedem der
daß dem Dichter die äußeren Vorgänge nur Vorwand sind, um nach alter
hauptsächlich von ihnen getragenen Schlußakt, in dem Schnitzlers Durch¬
recht schöne, theatermäßig
Weise über sie und ihre Ursachen zu philosophieren, mit Worten, Begriffen,
führungskraft sichtlich erlahmt, interessant machte. Tessa Wolter=Felder
den seine eigene Tochter
Gefühlen zu songlieren, als Arzt, Psychologe, Militärkenner, Poet, die
sals Tante, äußerlich die stilechteste Figur von allen, wirkte wie eine
Verfallenen, dessen Pflege
Prooleme Dasein und Sterben, Glück und Liebe, Standes= und Herzens¬
Daguerrotypie aus der vorigen Jahrhundertsmitte, kam nur nicht recht
en will, vom Leben, das
ehre, Zufall und Schicksal, kleine und große Welt zu wälzen, kurz, hinte:
von ihrem „kräkligen“ Altjungfernton los (Macht der Gewohnheit!). Helene
che ist eine Oberstenfrau,
den Sinn dieses irrsinnigen Lebens zu kommen. Wie immer bei Schnitzler
[Sauer schließlich als Oberstenfrau trug in der „großen Szene“ wesentlich
rd. Die dritte ein junges
wird dabei viel Kluges, Feines und Tiefes gesagt. Und die heimliche
Hans Wyneken.
zur Belebung der dramatischen Wirkung bei.
Krankheit ein frühes Grab
Gedankenkyrik der zum Teil recht langgesponnenen Dialoge, die melancholische
Geste, mit der Schnitzler sein geistiges Seciermesser handhabt, mildert er¬
e Kette seltsamer Zufälle
heblich die Brutalität der krassen Tatsächlichkeit. Aber ein greifbares
Ergebnis wird durch all das Grübeln und Disputieren nicht
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gezeitigt — Worte, Worte, Worte! Die blutdürstige Ketten¬
, zu dem sie nach ihrer
um veranlaßte, als Neben¬
tragödie schließt mit einem Fragezeichen und die einzige
Erkenntnis, die wir daraus gewinnen, ist die alte Erfahrung: daß das
kun die Pistole gegen sich
Leben manchmal Theater, aber das Theater selten Leben ist. In manchem
, der ihn in Kürze auf
Betracht ist dies Schauspiel ein schter Schnitzler; aber mit seinem allzu
ie alle seine Kameraden.
unvermittelten Wechsel von Licht Schatten, seinem ziellosen Hin= und Her¬
nämlich mit Mann und
pendeln zwischen nackter Theatralik und verhüllender Reflexion, seiner schwer=
ebend zurückkehren. Ihr
aichen, die das Regiment punktverschiebenden Unausgeglichenheit der handlungbewegenden Kräfte,