II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 155

rief:
auch
nen.
ung.
den¬
fänz
##ft.
und
der
eue
18. Der einsane Neg
Berliner Theateralierlei.
Durchfall, Reinfall non plus ultra,

Nicht ze wenig — multum, multa!
W
Primo: Deutsches Prachttheater,
ensber
Ach, des war ein Riesenkater.
Fulda, Schnitzler und Konsorten
Redeten mit vielen Worten
Wenig, doch bei vollen Bänken
Muss man sich darauf beschränken.
Schauspielhaus bringt immer massisch
Stücke, die recht fein und klassisch.
Shakespeare rührt das Volk zu Tränen,
Doch auch manche sah ich gähnen.
Im „Berliner“, „Waterkant“
Bleibt zwölf Monde vorderhand,
Wird mit seinen Dramafe zen
Das „Altheidelberg“ ersetzen.
„Zapfenstreich“ — das Stück muss allen,
Die es hören, recht gefallen;
Hundertmal ward’s längst gegehen —
Zur Unsterblichkeit erheben
Seinen Autor muss man schon —
Wie einst unsern „Kleinen Cohn“
Die Elektra in dem „Kleinen
Prunktheater“ kann nur weinen.
Dass bald aus ist dieses Stück,
Ist und bleibt ein wahres Glück.
Im Theater, in dem „Neuen“
Wird die Barnhelm stets erfreuen;
Muss die Welt von neuem laben —
Jüngst erst ward sie ausgegraben.
Trianon bringt „Madame X“
Was für Spiesser-Geister nix,
Auch „Der keusche Kasimir“
Raubte einer Seele schier
Ihren Frieden, ihren frommen —
Glanz und Schmelz ward ihr benommen.
Belle-Aliance und Herrenfeld
Sind für leichte Geisteswelt,
Auch Thalia, Metropol,
Zirkus Busch und auch Apoll’.
Doch man darf sich nicht beklagen,
Jedes hat etwas zu sagen,
Auch der Dümmste lernt versteh'n,
Wer's nicht glaubt, kann selbst hingeh'n.
AeskR IC
box 23/1
Berliner Börsen-
Sonntag, 14. Februar 1904.
Serbien unglücklichen Schlacht gegen die Türken an¬
Fke dem Amselfeld ging der größte Theil dieser Fürsten
samilie nuch Rußland und erhielt von Peter der¬
Großen ein neues Wappen, dessen Embleme die
ei¬
Heldenthaten des Wukomanovits=Löwenstein auf den
A
Amselfeld verewigten. Der Gothaische Almanac
uf
erwähnt als gegenwärtigen Repräsentanten des
9.
Fürstenhauses den reichen, aber unverheirathei
te
ten Fürsten Dimitrij Petrovits Wukomanovits¬
re
Löwenstein auf Schloß Sokonits im südlichen Rußland¬
und fügt hinzu, daß der größte Theil dieser einst so
bit
mächtigen Familie ausgestorben sei und nur in
üir
Serbien sich noch einige Nebenlinien befinden. Diese
sind insgesammt wohlhabende Agrarier, und Kanitz¬
zählte in dem Gebicte des historischen Takowa allein¬
vierzehn Gehöfte, die den Wukomanovits=Löwenstein
gehören.
Unlängst hat Jules Roche im Pariser „Figaro“
eine Studie über die Kosten des Zukunftskrieges
veröffentlicht. Wenngleich sich diese Daten hauptsächlich auf
Frankreich und auf französische Verhältnisse beziehen, so
bieten sie doch einige Anhaltspunkte für den Kostenvor¬
russisch=japanischen Krieges.,
#
anschlag
Nach dem Statistiker des französischen Blattes, der seinel
Daten neben verschiedenen officiellen Actenstücken dem
Zuche Freycinet's „La Guerre en province“ entnimmt,
beliefen sich während der Periode vom 15. September 1870.
bis zum 10. Februar 1871 die durchschnittlichen Kosten pro¬
Soldat und pro Tag 10 Fres. 1877 bis 1878 gab Ru߬
land im Kriege gegen die Türken dasselbe aus. Ge¬
genwärtig, nimmt Roche an, würde dieser Aufwand nicht
hinreichen. Die Kosten wachsen nämlich umsomehr, j6
größer die Differenz zwischen der Friedens= und Kriegs¬
stärke einer Armee ist. Heutzutage müßte man die Koster¬
eines jeden Soldaten, der im Felde steht, pro Tag aus
15 Fres. verauschlagen, wenn alle directen und indirecten
Ausgaben berücksichtigt werden. Nach dieser Berechnung
würde den Russen, die ca. 300,000 Mann in des
Mandschurei concentrirt haben, jeder Tag des
Krieges auf nur 4,500,000 Francs zu
stehen kommen, was sehr niedrig gegriffer
ist, wenn man berücksichtigt, daß die Franzoser
im Laufe des Monats Januar 187i täglich zehr
Millionen Francs für den Krieg verausgabten, und wenn
man die Verluste, die dem Staate durch das Sinken des
Curses seiner Anleihen erwachsen, in Aurechnung bringte
Nimmt man in der That mit dem Pariser „Matin“ an
daß in Frankreich ungefähr elf Milliarden Francs in russi¬
schen Werthen placirt sind, und daß diese bis jetzt durch
schnittlich 5 pCt. eingebüßt haben, so ergiebt sich schon hieraus
ein Verlust von reichlich einer halben Milliarde. Nun kommen
dazu noch die gewaltigen Ausgaben der Mobilisirung, die
sich im vorliegenden Falle jeder Berechnung entziehene
Einige Anhaltspunkte für die eventuellen Kriegskosten kants¬
man auch den Erfahrungen des Transvaalkrieges¬
entnehmen, der den Engländern rund 240,000,000 Lstri
oder sechs Milliarden Franes gekostet hat. Namentlich
bieten die Trausportverhältnisse eine gewisse Analor#
England mußte seine Truppen über die See schaffen. Die 1905 n. Chr. von
Reise dauerte zwanzig Tage. Ebenso lange Zeit, wenn [Tsurayuki, angeleg
nicht mehr, braucht ein Militärzug um von Moskanldings im Auftrag
Inach Port Arthur zu gelangen; nur sind die dem deutschen Kaph
Kosten des Seetransportes geringer, als die Beförde=Die Hymne wird
irung per Schienengeleise. Hier hören aber auch die Ver=Kimigayo genannt
gleichspunkte auf. Den Engländern standen undisziplinirte [Des Herrn Gesch
FFreischaaren entgegen, während Rußland es mit einem ktausend Jahre bli
Endlich lund Moos sich bild
swohldisziplinirten Heere zu thun haben wird.
sbrauchten die Engländer keinen Seekrieg zu führen, der an swie es bei dem reg
Kostspieligkeit vielleicht den Landkrieg übertrifft, schon jordemtlichen Verstät
1: Posien