II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 189

18. ber einsane Neg box 23/2
Dr. Max Goldschmidt
Bureau für
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Berlin N. 24.

Ausschnitt aus
Rheinisch-Westph. Zeitung, E8sen
2 6 FEB. 1904
Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Aufzügen von
ESAE
Unser Berliner Referent hat das neueste Schauspiel
Schnitzlers herb, vielleicht allzu herb verurteilt. Ihm
eignen ja gewiß dramatische Schwächen und die resignierte
Stimmung, die über dem Ganzen liegt, ist nicht nach jeder¬
manns Geschmack. Aber eine Dichtung ist „Der einsame
Weg“ trotzdem, eine Dichtung zum Lesen, wo man Zeit
und Muße hat, die vielen feinen Aussprüche nach Gebühr
auszukosten und die vielen poetischen Schönheiten in ihrer
zarten Struktur so recht zu genießen.
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschhitte
„OBSERVER“
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(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Nusschwitt aun 2 Vada(Geige 7/0
vom: HI00
Literarisches.
Arthur Schustler: Der einsame Weg. Schauspiel. Berlin, 1904.
Ss Fischers Verlag. Preis 2 Mk., geb. 3 Mk.
Ein altes banales, aber wahres Wort sagt vom Junggesellen¬
stande, er repräsentiere ein delikates Dejeuner, ein mittelmäßiges
Diner und ein execrables Souper. An dieses Wort sind wir bei
der Lektüre des sehr feinen, geistvollen Schauspiels von Schnitzler,
über dem ein Hauch tiefer Schwermut liegt, erinnert worden.
Eine Fülle von Geist spricht aus zahlreichen Aussprüchen des
Dichters die Farben der Handlung sind herbstmäßig abgetört,
aber nicht grellbunt, sondern wie mit einem dunklen wehmütigen
Schleier überdeckt. Wenn wirklich gute Schauspieler dieses Stück
auf die Bühne bringen, so wird es tiefen Eindruck machen.
-Ig¬
Bruno Kolbe, Einführung in die Elektrizitätslehre. I. Sta¬
tische Elektrizität. Zweite verbesserte Auflage. Berlin.
Verlag von Julius Springer 1904. S. 164.
Die zweite Auflage des bekannten Buches von Bruno Kolbe=E
das bei seinem erstmaligen Erscheinen in der Fachpresse eine
günstige Beurteilung gefunden hat, zeigt keine wesentlichen Ver¬
änderungen. Die Darstellungsweise ist dieselbe geblieben. Im
einzel#n aber fehlt es nicht an Verbesserungen. Siatt der früher
synonym gebrauchten Ausdrücke elektroskopischer Zustand, Elektri¬
ntätsgrad ist überall die Bezeichnung Elektrisierungsgrad gesetzt
worden. Die Ableitung der Verstärkungszahl des Kondensators
wurde vereinfacht. Um die Wirkungsweise der Influenz¬
maschine leichter verständlich zu machen, ist eine Abbildung des
ungemein anschaulichen Modells von K. W. Dubrowski ein¬
gefügt worden. Nicht befriedigen kann der Versuch des Ver¬
fassers, den Leser mit der Elektronentheorie bekannt zu machen.!
Das dort (pag. 49) Gesagte hätte besser ganz wegbleiben sollen
Eine Vorstellung von dem Wesen der Elektronen dürfte sich
durch solche kurze Hinweise überhaupt nicht erzielen lassen und den
meisten Lesern wird jene etwas unklare Darlegung wohl kaum ver¬
ständlich sein. Doch das eben Angeführte ist natürlich eine Kleinig¬
keit, die den Wert des sonst klar und anschaulich geschriebenen
Buches nicht herabsetzen kann. Haben auch die hütichen Ver¬
suchsanordnungen B. Kolbes heute bereits in zahlleichen Lehr¬
büchern der Physik Aufnahme gefunden, se wird die zweite Auf¬
lage des Werkes sicherlich zu den alten Ferunden viele neue
gesellen. Allen, den eine leichtfaßliche und doch gründliche Ein¬
führung in die Elektrizitätslehre erwünscht ist, kann das Buch
auch in der zweiten Auflage warm empfohlen werden. Zugleich
sei darauf hingewiesen, daß die Herstellung der bekannten Kolbe¬
schen Demonstrationsapparate in Rußland den Firmen J. J.
Urlaub in St. Petersburg und E. S. Tryndins Söhne in
H. P.
Moskau übertragen worden ist.
Korea, Das Land des Morgenrots. Nach seinen Reiss
geschildert von August Hamilton. Autorisierte Übersetzung
aus dem Englischen. Mit 114 Abbildungen nach photo¬
graphischen Aufnahmen sowie einer Karte des Kriegsschau¬
platzes in Ostasien. Preis geh. 7 Mark, geb. 8 Mark 50 Pf.
Leipzig, Otto Spamer.
Korea ist durch den zwischen Rußland und Japan aus¬
gebrochenen Krieg plötzlich in den Vordergrund des politischen
Interesses gerückt; ein gediegenes und dabei volkstümliches
Buch über dieses von der Natur reich begünstigte, jetzt so heiß
umstrittene und vielbesprochene, aber noch so wenig gekannte
Land ist daher besonders willkommen. Der Verfasser hat
während seines langjährigen Aufenthalts Korea nach allen
Richtungen durchauer
nnd kennt das Land und keine Verhält¬