box 23/2
W
18. Der einsane neg
Msenn
Nun, nach so langer Zeit, in welcher Gabriele scheinbar * Das Visionäre des Stückes hatte sich sogar der sonst guten
kglücklich in ihrer Familie gelebt, aber ihrem Manne niemals von Regie bemächtigt oder war es keine Vision, daß derselbe schöne
ihrer Untreue etwas gesagt hat, stirbt sie. In dieser Zeit kommt Eichbaum sowohl vor Wegraths Haus als auch vor der Villa des
Julian zurück. Er ist gealtert und sehnt sich, nachdem er als Herrn von Sala stand?
M.
Herrenmensch“ genommen, was er begehrte, endlich nach einem
ihn liebenden Wesen. Er macht in seinen Gedanken Anspruch auf
„seinen Sohn“, und als dieser ihm von einem Aquarellporträt
seiner Mutter erzählt, von dem sie auf dem Sterbebett gesprochen
und das Julian früher gemalt hat, glaubt er, daß Felix ihn mit
kindlicher Liebs umfassen werde, wenn er erfährt, daß er sein
Vater ist. Felix errät den Sachverhalt auch wirklich, wendet sich:
aber von ihm ab und ist mit noch größerer Liebe als bisher
seinem vermeintlichen Vater zugetan. Den letzteren wvifft ein
neuer, schwerer Schlag. Johanna, seine Tochter, welche den,
durch ein Herzleiden dem Tod verfallenen Schöngeist Stephan
von Sala liebt, stürzt sich in den Teich seines Parkes. Auch Sala
tötet sich, und Julian steht einsam und verlassen da.
liche.
ient¬
Nach dem, was ich oben schon sagte, erübrigt es noch kurz
khaften
auf die Einzelheiten d’eses Stückes einzugehen, das kein Drama
ist, sondern eine Novelle, voll von spiritistischem Unfug.
u sein
Die krankhafte Stimmung suchten die mitwirkenden Künstler
as liebe¬
gleich von Anfang an zu markieren. Leider war das Mittel dazu
an, über
absolut verfehlt, nämlich das außerordentlich leise und gedämpfte
Sprechen.
nacht ur
schau¬
Meines Erachtens ist das in letzter Zeit auch
venführun
dauf¬
bei uns eingeführte leise Sprechen geradezu
letzteren o
n ge¬
ein Unfug. Die Künstler sprechen nicht für sich,
sondern für das Publikum, und dieses hat das
nan sei ei
Recht, eine deutliche und hörbare Aussprache
tür bis in
8 Kleinste
zu verlangen. Abgesehen von diesem Fehler gaben sich die
ten Motiven, die
Mitwirkenden alle erdenkliche Mühe, die Novität zu retien, wenn
igten Be fall ent¬
es ihnen auch schwer fiel, sich in das Unwahre derselben hinein¬
zufinden. Herrn Bauer und Herrn Bolz gelang dies am
besten, da dem ersteren, wie schon gesagt, die bestgezeichnete Per¬
bifteder
son des Stückes, Professor Wegrath, zugefagen war, und letz¬
we
r, da
#terer das Urbild seiner Rolle, Stephan von Sala, bei Ibsens
entlich
pas
Nora wiederholt studiert und wiedergegeben hat. Fräulein Poll¬
ner, Johanna, und Herr Fricke, Felix, machten aus ihren
Rollen, was daraus zu machen war, ebenso Fräulein Boch als
Segltat, voet
Frau Gabriele Wegrath. Daß Herr Kirch mit Julian nicht viel
Sympathie erweckte, lag nicht an ihm, denn diese Person, welche
er,
Kals treibende Kraft der ganzen Handlung durchgearbeitet sein
estieg
müßte, entbehrt jeden Studiums sie ist weder. markant noch geist¬
m al
Preich. Julian und Johanna sind unverstandene Nachempfind¬
öne, ac
ungen aus Ibsens „Die Frau vom Meer“. Fräulein Lange
samm
Hund Herr Pfeil als Fräulein Herms und Doktor Neumann
als
waren gut, doch lug letzterem die Rolle des sentimentalen Arztes
e heirabet bald
Enicht, während Fräulein Lange das Gemisch von unverdienter
stgeborenen einen! Behaglichkeit und die aufflackernde Reue über ein vergangenes,
anna, schenkt.
sündhaftes Leben gut vereinigte.
W
18. Der einsane neg
Msenn
Nun, nach so langer Zeit, in welcher Gabriele scheinbar * Das Visionäre des Stückes hatte sich sogar der sonst guten
kglücklich in ihrer Familie gelebt, aber ihrem Manne niemals von Regie bemächtigt oder war es keine Vision, daß derselbe schöne
ihrer Untreue etwas gesagt hat, stirbt sie. In dieser Zeit kommt Eichbaum sowohl vor Wegraths Haus als auch vor der Villa des
Julian zurück. Er ist gealtert und sehnt sich, nachdem er als Herrn von Sala stand?
M.
Herrenmensch“ genommen, was er begehrte, endlich nach einem
ihn liebenden Wesen. Er macht in seinen Gedanken Anspruch auf
„seinen Sohn“, und als dieser ihm von einem Aquarellporträt
seiner Mutter erzählt, von dem sie auf dem Sterbebett gesprochen
und das Julian früher gemalt hat, glaubt er, daß Felix ihn mit
kindlicher Liebs umfassen werde, wenn er erfährt, daß er sein
Vater ist. Felix errät den Sachverhalt auch wirklich, wendet sich:
aber von ihm ab und ist mit noch größerer Liebe als bisher
seinem vermeintlichen Vater zugetan. Den letzteren wvifft ein
neuer, schwerer Schlag. Johanna, seine Tochter, welche den,
durch ein Herzleiden dem Tod verfallenen Schöngeist Stephan
von Sala liebt, stürzt sich in den Teich seines Parkes. Auch Sala
tötet sich, und Julian steht einsam und verlassen da.
liche.
ient¬
Nach dem, was ich oben schon sagte, erübrigt es noch kurz
khaften
auf die Einzelheiten d’eses Stückes einzugehen, das kein Drama
ist, sondern eine Novelle, voll von spiritistischem Unfug.
u sein
Die krankhafte Stimmung suchten die mitwirkenden Künstler
as liebe¬
gleich von Anfang an zu markieren. Leider war das Mittel dazu
an, über
absolut verfehlt, nämlich das außerordentlich leise und gedämpfte
Sprechen.
nacht ur
schau¬
Meines Erachtens ist das in letzter Zeit auch
venführun
dauf¬
bei uns eingeführte leise Sprechen geradezu
letzteren o
n ge¬
ein Unfug. Die Künstler sprechen nicht für sich,
sondern für das Publikum, und dieses hat das
nan sei ei
Recht, eine deutliche und hörbare Aussprache
tür bis in
8 Kleinste
zu verlangen. Abgesehen von diesem Fehler gaben sich die
ten Motiven, die
Mitwirkenden alle erdenkliche Mühe, die Novität zu retien, wenn
igten Be fall ent¬
es ihnen auch schwer fiel, sich in das Unwahre derselben hinein¬
zufinden. Herrn Bauer und Herrn Bolz gelang dies am
besten, da dem ersteren, wie schon gesagt, die bestgezeichnete Per¬
bifteder
son des Stückes, Professor Wegrath, zugefagen war, und letz¬
we
r, da
#terer das Urbild seiner Rolle, Stephan von Sala, bei Ibsens
entlich
pas
Nora wiederholt studiert und wiedergegeben hat. Fräulein Poll¬
ner, Johanna, und Herr Fricke, Felix, machten aus ihren
Rollen, was daraus zu machen war, ebenso Fräulein Boch als
Segltat, voet
Frau Gabriele Wegrath. Daß Herr Kirch mit Julian nicht viel
Sympathie erweckte, lag nicht an ihm, denn diese Person, welche
er,
Kals treibende Kraft der ganzen Handlung durchgearbeitet sein
estieg
müßte, entbehrt jeden Studiums sie ist weder. markant noch geist¬
m al
Preich. Julian und Johanna sind unverstandene Nachempfind¬
öne, ac
ungen aus Ibsens „Die Frau vom Meer“. Fräulein Lange
samm
Hund Herr Pfeil als Fräulein Herms und Doktor Neumann
als
waren gut, doch lug letzterem die Rolle des sentimentalen Arztes
e heirabet bald
Enicht, während Fräulein Lange das Gemisch von unverdienter
stgeborenen einen! Behaglichkeit und die aufflackernde Reue über ein vergangenes,
anna, schenkt.
sündhaftes Leben gut vereinigte.