box 23/2
18. Der einsane Neg
ligt worden.
auf einen recht seltsamen Ausweg verfallen, indem man die Ruck¬
st noch keine Klärung
sicht auf den Staat nicht mit der Rücksicht auf die Agitation der
noch über die kurz
Radikalen vereinigen zu können glaubt. Ein erheblicher Teil der
präsident sich in der
Linken will nämlich die Erneuerung des Ausgleichs bewilligen,
mt. Die radikaleren
wenn die Regierung erklärt, daß dieser Ausgleich der letzte sei.
in der Fortschritts¬
Das ist etwas naiv, denn abgesehen davon, daß eine Regierung
zu drängen, und man
derartiges nicht erklären kann, hätte ihre Zusage praktisch auch
d der unbehaglichen
nicht den mindesten Wert. Es wäre deshalb klüger, die Beant¬
sieht, daß man auf
wortung dieser Frage der Entwickelung der Dinge zu überlassen,
nnt, die sich mit der die sich ohnehin in der Richtung der Trennung vollzieht.
spielen alle, wer es weiß, ist klug.“ In der zweiten Einakter¬
tetralogie, den „Lebendigen Stunden“, erhält die Betrachtung von
Sein und Schein die besondere Anwendung auf das Verhältnis
von Kunst und Leben. Dort treten in dem erfolglos ringenden
gtheater am 13. Fe¬
Journalisten Rademacher und dem ruhmgekrönten, innerlich ge¬
estes Schauspiel von
beugten Dichter Weihgast der „Letzten Masken“ schon zwei
sgenommen. Unsere
solche Personen entgegen, die für ihr Fühlen und Leiden nirgends
eses Mißerfolges die
auf ihrer ganzen Lebensbahn verständnisvolle Teilnahme gefunden
seren Bühnen gegen
haben. Und wieder begegnen wir einem solchen Einsamen, der
Und erfreulicherweise
sich aber absichtlich allein hält, um seinem Stolze nicht das Ein¬
Publikums eine der¬
geständnis des Schiffbruchs großer Hoffnungen und Pläne ab¬
Peise zuerst nur zwei
ringen zu müssen, in der einaktigen Studie „Der Puppenspieler“.
tere erfolgen werden.
Schon im „Puppenspieler“ ist auf die äußere Handlung wenig
„Freiwild“ kann ja
Wert gelegt, da es dem Dichter nur auf die Darlegung des
her und vielleicht aller
Seelenzustandes des herabgekommenen Dichters ankommt. In
Die starke Gedanken¬
seinem Schauspiele hat Schnitzler die traurige Wahrheit, wie wenig
bei diesem Stücke
ein Mensch dem andern sein könne, wie einsam und unverstanden
Schiff die stürmische
jeder sein innerstes Seelenleben dahinlebe, nun zum dritten Male
lge so vielen Fahr¬
in dramatischen Gestalten zu verkörpern gesucht. Aber die er¬
digung durchbrechen
neute Gestaltung der den Dichter tief ergreifenden Idee und
e Begabung für die
Empfindung hat doch ein völlig abweichendes Gepräge erhalten.
lte Erfahrung, daß
Man könnte den „Einsamen Weg“ ein Thesenstück nennen.
in so vielen Fällen
Wie in den beiden Einakterreihen handelt es sich dem Dichter
elche die Wage zum
darum, eine herbe Erfahrung in ihren verschiedenen Spiegelungen
mal wieder bewährt.
darzustellen. Aber er will diese verschiedenen Spiegelungen nun
letzten, besonders im
innerhalb eines einzigen Dramas vorführen. Statt der drei oder
ch
die Verkörperung
vier selbständigen Einakter versucht er ein Schauspiel in fünf
Lesung!) aufsteigende
Aufzügen. Die Lösung der dadurch bedeutend schwieriger gewordenen
neuen Dramas mit
Aufgabe ist, das läßt sich schwerlich leugnen, dabei keineswegs so
iehungen zu anderen
lassen.
restlos wie bei den Einakterreihen geglückt. Aber wenn man das
von Schnitzler gestellte Problem näher ins Auge faßt, so erscheint
sychologischen Liebes¬
sein Schauspiel doch sehr beachtenswert. Ein so guter Kenner der
reiwild“ den Leicht¬
neueren Bühne wie Heinrich Stümcke hat in der Sammlung seiner
und die Frivolität
Theaterkritiken?) von dem „Einsamen Weg“ gerühmt, er sei ohne
nrealistischen Auf¬
unmittelbare Nachahmung „der bislang wohl bedeutendste Versuch,
childert, so schritt er
nach Ibsens mikrokosmischer Methode Menschen und Menschen¬
ewisse sich ihm auf¬
schicksale miteinander in Beziehung zu setzen, die feinen und leisen
ie nach den ver¬
Übergänge und Zusammenhänge aufzudecken und ein Lebensbild
beleuchten. In der
benannten Einakter¬
vor uns aufzurollen, das wie bei Ibsen nur der letzte Akt einer
celsus“ scharf hervor¬
langen und komplizierten Vorgeschichte ist". Das Vorbild Ibsens
keinanderspielens von
und seiner analytischen Technik ist allerdings im „Einsamen Weg“
trittstüre von Shake¬
ebenso unverkeanbar, wie bei Stefan von Salas Schilderung der
Ausgrabung von Ekbatanas versunkenen Herrlichkeiten Töne aus
s agit bistrionem“
Gabriele d'Annunzios Tragödie „Die tote Stadt" vernehmlich
der Einsicht: „Wir
Perlage von S. Fischer,
2) Die vierte Wand. Theatralische Eindrücke und Studien. Leipzig,
Verlag von Georg Wigand 1904. 408 S. 80. Preis 6 Mk.
n Ame
Szt Aug
Werden — durf, 0) urtougaunp ——
neuesten Modells und 4) Umbau der veralteten Antwerpener
Festungswerke nach den modernen Erfahrungen. Die Erfüllung
dieser Forderungen bildet nach der Meinung des Königs eine
absolute Notwendigkeit der Landesverteidigung. Aber der Monarch
gibt sich darüber keiner Täuschung hin, daß für seine patriotischen
Forderungen zurzeit keine Hoffnung auf Erfüllung besteht. Das
geht ganz deutlich aus der Haltung der Presse herhor, welche die
militärreformfreundliche Kundgebung des Staatsoberhauptes in
Leitartikeln bespricht. Nur die liberale Presse erklärt sich mit dem
anklingen, Allein wir müssen zugleich bekennen, daß Schnitzler
doch in mehr als einer Hinsicht ganz beträchtlich hinter Ibsens
Meisterschaft zurückgeblieben ist und vor allem weder Interesse an
den Personen zu wecken noch die geschlossene Cinheitlichkeit, in
welcher stets Ibsens sämtliche Personen die Handlung tragen, zu
erreichen vermochte. Nur das, man möchte hier fast sagen zufällige
Band von Johannas und Felix' Wegerath (Fräulein Santen und
Herr Bernau) Geschwisterschaft verknüpft die Ereignisse, die Ent¬
hüllungsgeschichte Julian Fichtners (Herr Botz) und Johannas
leidenschaftliche Unbefriedigtheit, die sie in Salas (Herr Wendt)
Arme und in den Tod treibt. Die Einheitlichkeit des Stückes
liegt in der Idee, die aber in dieser Anwendung dramatisch etwas
Erzwungenes erhält: verschiedene Menschen auf ihren einsamen
Wegen vorzuführen.
Zwei Typen sollen in dem Dichter Stefan von Sala, der
einige verwandte Züge mit dem Dichter Filippo Loschi im
„Schleier der Beatrice“ aufweist, und dem in seiner Jugend viel¬
versprechenden, doch auch früh leistungsunfähig gewordenen Maler
Julian Fichtner erscheinen. Sala ist der kraftvolle Übermensch
und raffinierte Lebenskünstler, dem alles, Dinge wie Menschen,
nur Mittel zur Erzeugung ihm behagender ästhetischer Stimmungen
sind. Er hat sich ehemals Weib und Kind ebenso wenig hin¬
gegeben, wie er jetzt durch die Liebesleidenschaft Johannas erwärmt
werden kann; sein früherer militärischer Beruf und sein Dichten
wie die jetzt geplante Forschungsreise nach Baktrien sind dem
egoistischen Fantasiemenschen nur Anreizungsmittel gewesen. Im
Gefühle seiner Stärke will er allein stehen; fast entrüstet lehnt er
die Vermutung ab, er könnte je Freunde gehabt haben. Als er
aber endlich Johanna die Hand zum Bunde reichen will, da weicht
diese verzweifelnd vor dem todkranken Manne zurück, und er muß
einsam sterben, wie er einsam leben wollte. Andererseits hat
Fichtner in überschäumender Jugendkraft vergeudend dahingetollt;
leichtsinnig hatte er das von ihm verführte und geliebte Mädchen
verlassen, wie er die ihm in ihrer Beschränktheit doch treu ergebene
Schauspielerin Irene Herms (Fräulein Mayer) von seiner Schwelle
hinwegscheuchte. Frei von jeder Fessel wollte er allein seines Weges
wandeln. Nun ist das Gefühl der Schöpfer= und Zeugungskraft
im herannahenden Alter von ihm gewichen, „l’age ingrat“ ist über
ihn gekommen. Da möchte er das Kind, das die Jugendgeliebte
von ihm empfangen, aber in der Ehe mit dem braven, beschränkten
Wegrath (Herr Stange) als dessen Sohn geboren hat, als Freund
und Stütze für sein Alter gewinnen. Doch der Jüngling wendet
sich von ihm ab; nicht jenen, der im Taumel der Lust ihn erzeugt
und seine Mutter verlassen hat, den, der ihn liebend auferzogen,
seiner Mutter Namen und Ehre gegeben hat, will Felix als seinen
Vater verehren. Einsam muß Julian Fichtner zur gerechten Strafe
künftig seinen Weg wandern, wie er beim Verrat der durch ihn
18. Der einsane Neg
ligt worden.
auf einen recht seltsamen Ausweg verfallen, indem man die Ruck¬
st noch keine Klärung
sicht auf den Staat nicht mit der Rücksicht auf die Agitation der
noch über die kurz
Radikalen vereinigen zu können glaubt. Ein erheblicher Teil der
präsident sich in der
Linken will nämlich die Erneuerung des Ausgleichs bewilligen,
mt. Die radikaleren
wenn die Regierung erklärt, daß dieser Ausgleich der letzte sei.
in der Fortschritts¬
Das ist etwas naiv, denn abgesehen davon, daß eine Regierung
zu drängen, und man
derartiges nicht erklären kann, hätte ihre Zusage praktisch auch
d der unbehaglichen
nicht den mindesten Wert. Es wäre deshalb klüger, die Beant¬
sieht, daß man auf
wortung dieser Frage der Entwickelung der Dinge zu überlassen,
nnt, die sich mit der die sich ohnehin in der Richtung der Trennung vollzieht.
spielen alle, wer es weiß, ist klug.“ In der zweiten Einakter¬
tetralogie, den „Lebendigen Stunden“, erhält die Betrachtung von
Sein und Schein die besondere Anwendung auf das Verhältnis
von Kunst und Leben. Dort treten in dem erfolglos ringenden
gtheater am 13. Fe¬
Journalisten Rademacher und dem ruhmgekrönten, innerlich ge¬
estes Schauspiel von
beugten Dichter Weihgast der „Letzten Masken“ schon zwei
sgenommen. Unsere
solche Personen entgegen, die für ihr Fühlen und Leiden nirgends
eses Mißerfolges die
auf ihrer ganzen Lebensbahn verständnisvolle Teilnahme gefunden
seren Bühnen gegen
haben. Und wieder begegnen wir einem solchen Einsamen, der
Und erfreulicherweise
sich aber absichtlich allein hält, um seinem Stolze nicht das Ein¬
Publikums eine der¬
geständnis des Schiffbruchs großer Hoffnungen und Pläne ab¬
Peise zuerst nur zwei
ringen zu müssen, in der einaktigen Studie „Der Puppenspieler“.
tere erfolgen werden.
Schon im „Puppenspieler“ ist auf die äußere Handlung wenig
„Freiwild“ kann ja
Wert gelegt, da es dem Dichter nur auf die Darlegung des
her und vielleicht aller
Seelenzustandes des herabgekommenen Dichters ankommt. In
Die starke Gedanken¬
seinem Schauspiele hat Schnitzler die traurige Wahrheit, wie wenig
bei diesem Stücke
ein Mensch dem andern sein könne, wie einsam und unverstanden
Schiff die stürmische
jeder sein innerstes Seelenleben dahinlebe, nun zum dritten Male
lge so vielen Fahr¬
in dramatischen Gestalten zu verkörpern gesucht. Aber die er¬
digung durchbrechen
neute Gestaltung der den Dichter tief ergreifenden Idee und
e Begabung für die
Empfindung hat doch ein völlig abweichendes Gepräge erhalten.
lte Erfahrung, daß
Man könnte den „Einsamen Weg“ ein Thesenstück nennen.
in so vielen Fällen
Wie in den beiden Einakterreihen handelt es sich dem Dichter
elche die Wage zum
darum, eine herbe Erfahrung in ihren verschiedenen Spiegelungen
mal wieder bewährt.
darzustellen. Aber er will diese verschiedenen Spiegelungen nun
letzten, besonders im
innerhalb eines einzigen Dramas vorführen. Statt der drei oder
ch
die Verkörperung
vier selbständigen Einakter versucht er ein Schauspiel in fünf
Lesung!) aufsteigende
Aufzügen. Die Lösung der dadurch bedeutend schwieriger gewordenen
neuen Dramas mit
Aufgabe ist, das läßt sich schwerlich leugnen, dabei keineswegs so
iehungen zu anderen
lassen.
restlos wie bei den Einakterreihen geglückt. Aber wenn man das
von Schnitzler gestellte Problem näher ins Auge faßt, so erscheint
sychologischen Liebes¬
sein Schauspiel doch sehr beachtenswert. Ein so guter Kenner der
reiwild“ den Leicht¬
neueren Bühne wie Heinrich Stümcke hat in der Sammlung seiner
und die Frivolität
Theaterkritiken?) von dem „Einsamen Weg“ gerühmt, er sei ohne
nrealistischen Auf¬
unmittelbare Nachahmung „der bislang wohl bedeutendste Versuch,
childert, so schritt er
nach Ibsens mikrokosmischer Methode Menschen und Menschen¬
ewisse sich ihm auf¬
schicksale miteinander in Beziehung zu setzen, die feinen und leisen
ie nach den ver¬
Übergänge und Zusammenhänge aufzudecken und ein Lebensbild
beleuchten. In der
benannten Einakter¬
vor uns aufzurollen, das wie bei Ibsen nur der letzte Akt einer
celsus“ scharf hervor¬
langen und komplizierten Vorgeschichte ist". Das Vorbild Ibsens
keinanderspielens von
und seiner analytischen Technik ist allerdings im „Einsamen Weg“
trittstüre von Shake¬
ebenso unverkeanbar, wie bei Stefan von Salas Schilderung der
Ausgrabung von Ekbatanas versunkenen Herrlichkeiten Töne aus
s agit bistrionem“
Gabriele d'Annunzios Tragödie „Die tote Stadt" vernehmlich
der Einsicht: „Wir
Perlage von S. Fischer,
2) Die vierte Wand. Theatralische Eindrücke und Studien. Leipzig,
Verlag von Georg Wigand 1904. 408 S. 80. Preis 6 Mk.
n Ame
Szt Aug
Werden — durf, 0) urtougaunp ——
neuesten Modells und 4) Umbau der veralteten Antwerpener
Festungswerke nach den modernen Erfahrungen. Die Erfüllung
dieser Forderungen bildet nach der Meinung des Königs eine
absolute Notwendigkeit der Landesverteidigung. Aber der Monarch
gibt sich darüber keiner Täuschung hin, daß für seine patriotischen
Forderungen zurzeit keine Hoffnung auf Erfüllung besteht. Das
geht ganz deutlich aus der Haltung der Presse herhor, welche die
militärreformfreundliche Kundgebung des Staatsoberhauptes in
Leitartikeln bespricht. Nur die liberale Presse erklärt sich mit dem
anklingen, Allein wir müssen zugleich bekennen, daß Schnitzler
doch in mehr als einer Hinsicht ganz beträchtlich hinter Ibsens
Meisterschaft zurückgeblieben ist und vor allem weder Interesse an
den Personen zu wecken noch die geschlossene Cinheitlichkeit, in
welcher stets Ibsens sämtliche Personen die Handlung tragen, zu
erreichen vermochte. Nur das, man möchte hier fast sagen zufällige
Band von Johannas und Felix' Wegerath (Fräulein Santen und
Herr Bernau) Geschwisterschaft verknüpft die Ereignisse, die Ent¬
hüllungsgeschichte Julian Fichtners (Herr Botz) und Johannas
leidenschaftliche Unbefriedigtheit, die sie in Salas (Herr Wendt)
Arme und in den Tod treibt. Die Einheitlichkeit des Stückes
liegt in der Idee, die aber in dieser Anwendung dramatisch etwas
Erzwungenes erhält: verschiedene Menschen auf ihren einsamen
Wegen vorzuführen.
Zwei Typen sollen in dem Dichter Stefan von Sala, der
einige verwandte Züge mit dem Dichter Filippo Loschi im
„Schleier der Beatrice“ aufweist, und dem in seiner Jugend viel¬
versprechenden, doch auch früh leistungsunfähig gewordenen Maler
Julian Fichtner erscheinen. Sala ist der kraftvolle Übermensch
und raffinierte Lebenskünstler, dem alles, Dinge wie Menschen,
nur Mittel zur Erzeugung ihm behagender ästhetischer Stimmungen
sind. Er hat sich ehemals Weib und Kind ebenso wenig hin¬
gegeben, wie er jetzt durch die Liebesleidenschaft Johannas erwärmt
werden kann; sein früherer militärischer Beruf und sein Dichten
wie die jetzt geplante Forschungsreise nach Baktrien sind dem
egoistischen Fantasiemenschen nur Anreizungsmittel gewesen. Im
Gefühle seiner Stärke will er allein stehen; fast entrüstet lehnt er
die Vermutung ab, er könnte je Freunde gehabt haben. Als er
aber endlich Johanna die Hand zum Bunde reichen will, da weicht
diese verzweifelnd vor dem todkranken Manne zurück, und er muß
einsam sterben, wie er einsam leben wollte. Andererseits hat
Fichtner in überschäumender Jugendkraft vergeudend dahingetollt;
leichtsinnig hatte er das von ihm verführte und geliebte Mädchen
verlassen, wie er die ihm in ihrer Beschränktheit doch treu ergebene
Schauspielerin Irene Herms (Fräulein Mayer) von seiner Schwelle
hinwegscheuchte. Frei von jeder Fessel wollte er allein seines Weges
wandeln. Nun ist das Gefühl der Schöpfer= und Zeugungskraft
im herannahenden Alter von ihm gewichen, „l’age ingrat“ ist über
ihn gekommen. Da möchte er das Kind, das die Jugendgeliebte
von ihm empfangen, aber in der Ehe mit dem braven, beschränkten
Wegrath (Herr Stange) als dessen Sohn geboren hat, als Freund
und Stütze für sein Alter gewinnen. Doch der Jüngling wendet
sich von ihm ab; nicht jenen, der im Taumel der Lust ihn erzeugt
und seine Mutter verlassen hat, den, der ihn liebend auferzogen,
seiner Mutter Namen und Ehre gegeben hat, will Felix als seinen
Vater verehren. Einsam muß Julian Fichtner zur gerechten Strafe
künftig seinen Weg wandern, wie er beim Verrat der durch ihn