II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 305

18. Der einsane Nen
Telephon 12801.
„OBSERVER‘
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Aussohnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
16 S. 19364TERLAND, WIEN
vom:
(Theater an der Wien.) Von den Schan¬
spielern des Berliner Lessingtheuters wurde heute der dritte
Premièrenabend veranstaltet. Man gab das fünfaktige
Schauspiel =Der einsame Wege von Arthur
Schnitzler Trotz der redlichen Bemühungen der
Gäste konnte man sich den ganzen Abend hindurch des
Gefühles einer tödlichen Langweile nicht erwehren.
Das Stück ist eine Tragödie Ibseuschen Stiles,
nur womöglich noch verworrener als irgend eines seiner
Vorbilder. Es ist infolge dessen unmöglich
in
kurzen Worten den Inhalt desselben zu charakterisieren.
Es sei nur soviel bemerkt, daß sich vieles in demselben um
sexuelle Dinge dreht, und daß Personen auftreten, welche
zum Teil physisch, zum Teil psychisch pathologisch sind. Die
Aufnahme des Stückes vonseite des Publikums war eine
recht geteilte. Nach dem dritten Akte wurde aus schwer be¬
greiflichen Gründen lebhafter Beifall hörbar, wahrscheinlich
galt derselbe hauptsächlich dem vortrefflichen Spiel Albert
Bassermanus, doch bezog ihn der Autor auch auf sich
und erschien wiederholt dankend auf der Bühne.
Wgr.
kommt Dannarzte.2
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„UDSERVER
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London, Madrid, Mailand, Minneapolis. New-Vork. Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(GeeU nandabe AUse S·KIN
Caisches velksblatt, Wient
Ausschnitt aus:
vom:
SsOT

Theater an der Wien. Das Gesamtgastspiel des Berlin##
(Lessing=Theaters brachte gestern das fünfaktige Schauspiel
„Der einsame Weg“ von Artur Schnitzler. Zu
schauen gibt es außer den Dekorationen nicht gekäde viel,
denn die Handlung besteht aus Redensarten, die der Autor
frei nach Ibsen zusammengestückelt und um die schon un¬
zähligemale dramatisierte Idee gewunden hat, daß der Vater,
der sich für den Vater hält und das ihm unterschobene Kind
als das seinige liebt, mehr Vater ist, als der Vater, der
der leibliche Vater ist. Um die Sache etwas interessanter
zu machen, hat der Autor noch eine Tunke darüber ge¬
gossen, in der Mystik und Hysterie durcheinander gerührt sind.
Der Applaus von Seite der Gemeinde des Autors war gerade¬
zu widerlich aufdringlich, was aber den Verfasser nicht
hinderte, dafür je öfter desto lieber vor der Rampe zu er¬
scheinen. Von den Tarstellern sind Herr Bassermanu
(„v. Sala“), Herr Stieler („Felix“) und Herr Reichor
Dr. H.
(„Fichtner“) lobend hervorzuheben.
box 23/3
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(Ouollenangahe ehne Gewähr.)
Ausschnitt aus#te Kronen-Zeitung, Wien
vom: 76. 5. 1906
(Theater an der Wien.) Die deutschen Göste
aus dem Lessingtheater brachten gestern Schnitz¬
lers fünfaktiges Schauspiel: „Der einsame We“
zur Aufführung, das die Erlebnisse zweier Liebespaare
schildert. Der Erfolg der Novität war zwar nicht sehr
stürmisch, wurde aber auch nicht bestritten. Von den
Schauspielern seien die Herren Bassermann,
Reicher und die Damen Triesch und Lehmann
rühmend erwähnt.
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London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne GewührpG. S. 1906
Ausschnitt aus:
volks Zeitung, Wien
(Kleine Ausgabe)
vom:
Gustspiel des Berliner Lessing=Theaters“
„Der einsame Weg“, Schauspiel in fünf Akten von
Artur Schnitzler. Alle Wege führen nach Rom,
einer in die Einsamkeit.Deu läßt Schnitzler seine ge¬
sammelten Helden in diesem Stücke wandeln. Wo fängt
diese Einsamkeit an? Dort, wo sich kein Mensch mehr
um den anderen kümmert. „Es ist wahrscheinlich gut so,“
läßt Schnitzler einen seiner Selbstmenschen sagen, „sonst
würden wir alle toll vor Mitleid oder Ekel oder Angst.“
Es lag gestern weniger an den Darstellern, daß uns
mit Ausnahme der ewig frisch und grundehrlich blei¬
benden Frau Lehmann und des Herrn Sauer
kaum ein einziger so recht befriedigen konnte, als an
dem, was sie darzustellen hatten. Das Falsche wird da¬
durch nicht echt, daß es den Schein der Echtheit trägt.
Nichtsdestoweniger gab es für die Mitwirkenden und
besonders für den Dichter fast demonstrativen, die
Gegnerschaft im Hause besiegenden Beifall. Aber Artur
Schnitzler sollte sich die Protektion von Clique und
Claque ernstlich verbieten. Er steht ja im Grunde auf
Gemeindeunterstützung nicht an.