II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 322

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18. Der einsane Neg
Nachdruck verboten. umgebracht, im Teich seiner Villa ertränkt und ihr Bruder dem Augenblick, da erfährt, daß er ihm es zu
fordert Rechenschaft von ihm. Die Auseinandersetzung verdanken habe, wenr er seine Existenz als Lüge
eufmne weg.=g.
empfindet. Diese Wendung erschreckt und verwundert
erfolgt unblutig; denn der Offizier kündet ihm an, daß
fzügen von Artur Schnitzler. Zum
er, Sala, nicht nach Baktrien abreisen, sondern nach An¬
Fichtner; es leuchtet ihm nicht ein, daß es für seine
irch das Eusembie des Berliner Lessing¬
gabe des Arztes, noch vorher anderswohin abberufen
Tat keine Sühne gibt und er gerade das einzige ver¬
ai 1906 im Theater an die Wien.)
lieren soll, was ihm das Leben noch wert macht. Hier
werde. Sala versteht und richtet sich selbst; er geht seinen
einsamen Weg zuende und zahlt seine Schuld. Und
greift nun Sala ein und klärt ihn darüber auf, daß
bank von Kotzebue kommt ein
Männer ihres Schlages, die ihr ganzes Leben lang
or, der jede seiner Bemerkungen kommt es offenbar, daß das Stück nicht „die Reise nach
Baktrien“ sondern „der einsame Weg“ heißt.
Liebe zwar genommen, aber nicht gegeben haben, am
itet: „Auf meiner großen Reise
Aber Herr v. Sala ist nur der eine von den
Ende auch keine Liebe erwarten dürfen, sondern ihren
Danzig
.Die Figur dieses
beiden, die auf diesem einsamen Weg enden, der
einsamen Weg gehen müssen. Und schließlich, wie er
hers wirkt recht komisch. In
„Der einsame Weg“ kommt sie
Räsonneur, der einsichtsvolle, der es von vorneherein
Zeuge wird von dem Sturze Salas, wie er wahrnimmt,
daß nach Johannas Heimgang Felix sich an Wegradt
weiß, daß er ihm bevorsteht, und ihn daher ohne Furcht
n v. Sala und ist ein ältlicher
eng anschließt und ihn erst recht seinen Vater nennt, da
freiwillig beschreitet. Sein Schicksalsgenosse ist übler
Dieser Mann, Schriftsteller und
muß auch er an sein Los glauben und schleicht sich
daran. Das ist ein Künstler, der Maler Julian Fichtner,
mensch und stoischer Philosoph,
stumm von dannen.
der nach stürmischen, bedenkenlosen Jugendzeiten des
von einer großen Reise nach
Genusses nunmehr an der Schwelle des Alters sich ver¬
Das sind die tragischen Elemente in Schnitzlers
ichst, im Anschlusse an eine Ex¬
Stück Sie sind aber keineswegs von Schnitzler, sondern
lassen sieht. Gerade jetzt, da er der Menschen und ihrer
ne von Ausgrabungen einer eitta
kbatana, antreten wird. Von dieser
Liebe bedarf, wenden sie sich von ihm. Einen aber von
von Ibsen. Fichtner, der sich seinen natürlichen Sohn
ihnen will er sich retten: seinen natürlichen Sohn. Das
Felix, den Sohn Wegradts, holen will, weil er in der
zu Beginn, bald nach dem Aufgehen
ist der 23jährige Leutnant Felix Wegradt, den wir schon
Einsamkeit des Alterns jemand braucht, der an ihn
vergeht Akt um Akt und der Herr
von dem baktrischen Unternehmen des Herrn v. Sala her
glaubt, wer ist das anders als der gleichfalls seinem
kennen. Fichtner hat einst die Braut seines damaligen Kunst¬
„einsamen Weg“ zustrebende Skule Bordsson, der seinen
Gehlbe des Schefsischen Batter¬
genossen und jetzigen Akademiedirektors Wegradt knappvor der
natürlichen Sohn Peter, den Sohn Andreas Skjalder¬
tet ihn längst an der untersten der
bands, aus dem fernen Halogaland herabruft, damit er
Hochzeit zu seiner Geliebten gemacht. Sie hatten auch
kriösen asiatischen Palastes, den er
siehe da — im vierten Akt hat er
im Entscheidungskampf mit Hakon und seinem Königs¬
gemeinsame Flucht verabredet, aber Fichnter war im letzten
Augenblick — allein durchgebraunt und die aufgesessene
gedanken jemand zur Seite hat, der an ihn glaubt? Ist
ein Verhältnis mit der Tochter
es nicht auch der invalide Finanzgeneral Borkmann, den sein
Gabriele wurde die Gattin des ahnungslosen Wegradt.
Familie angeknüpft. Den Bruder
Felix Wegradt, ihr Erstgeborner, aber ist der Sohn
Sohn in schweren Stunden verläßt, um in die Welt
hen Ulanenlentnant, hat er bereits
Fichtners. Und wie nun Gabriele, mit dem ihn später hinauszuabenteuern? Von Peer Gynt an bis zu dem
angeworben und jetzt schlägt er
Bildhauer in „Wenn wir Toten erwachen“ hat Ibsen
Freundschaft verband, gestorben ist, da sucht Fichtner den
vor, die Tour mitzumachen. Man
jungen Mann für sich zu gewinnen. Das Mittel aber,
die tragische Schuld des Mannes, der sich an der
tzten Akt auch noch den Papa einlädt
das er hiezu wählt, das rückhaltlose Eingeständnis der Liebe, dem obersten Gesetz des Menschentums, versündigt,
n einem sechsten Akt auf baktrischem
in allen Spielarten geschildert. Und nun kommt Herr
Wahrheit, schlägt ins Gegenteil um. Felix, der
tritt die tragische Wendung ein.
sich zu
dem welterfahrenen Manne bisher hin= Schnitzler und will es mit einer neuen Formel tun!
ht nach Baktrien, sondern den „ein¬
Wegradt, seine Geliebte, hat sich gezogen gefühlt hatte, sagt sich von ihm los in Ein Zwerg, der sich vermißt, die zwölf Arbeiten des