II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 354

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18. Deei
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burg, Toronto.
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork, Paris, Rom,
(Quellenangabe ohne Gewähr.
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
20 5. 1906
ner Hausfrauen Zeitung, Wien.
Ausschnitt aus:
vom Münchner Neueste Nachrichten
20. 5. 1916
vom:
Das Gastspiel des Berliner Lessing¬
ßlers „Einsa¬
[Theaters brachte
imen Weg“ mit lebhaften ###d noch grö¬
Kleine Theaterplandereien.
ßerem inneren Erfolge zur Aufführung. Die Dar¬
stellung störte an wichtigen Stellen durch Unzu¬
Wien, 18. Mai 1906.
jänglichkeiten: allein die sille, Glasse Schönbeit des
Die Berliner brachten zu Beginn dieser Woche das Schauspiel „Der
Schauspiels, der Dust seiner adeligen Stimmun¬
einsame Weg“, eine fünfaktige Rätselaufgabe Schnitzlers, zur Aufführung, dessen
gen, die herbstliche Melancholie seiner Lebensdäm¬
Lösung dem anwesenden Publikum trotz eifrigen Nachdenkens nicht gelungen ist.
merungen packte die Hörer wie mit zarten und
Der Dichter blieb vom Anfange bis zum Schlusse unverstanden, weil sich die
felten Händen.
Zuschauer inmitten der mystischen Verwirrung, die seine Muse anrichtet, beim
besten Willen nicht zurechtfinden konnten. Das treffliche Ensemble des Lessing¬
W

Theaters mit Else Lehmann, Albert Bassermann und Emanuel Reicher an der
500
Spitze bemühte sich ebenso eifrig wie vergeblich, der dunklen Rede Sinn dems
Publikum verständlich zu machen. Der laute Beifall, der nach den Aktschlüssen!
tobte, galt lediglich der Darstellun, für das Drama fehlte selbst der zahlreichen
Schnitzler=Gemeinde die nötige Beeisterung.
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(Qustienangahn ehne Gowkhr.)
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(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus Die Wespen, Wien
23 5. 1906
Ausschnitt aus:
ges Zeitung, Wien
vom:
21. 501906
vom:
S
(Theater an der Wien.) Das Gastspiel des Lessing=Theaters=
Die Berliner Schauspieler führten im Theater
brachte in der vergangenen Woche Schnitzl###-Drama „Deri
a.d. Wien Schnitzlers „Der einsame Weg“ auf. Die
einsame Weg“. Eine sehr feine, stellenweise vielleicht zu feine
Studie über die seelische Not des Egoisten, der aus einem besonderen
Direktion Wallner=Karczag befand sich schon
Räsonnement sich zur uneingeschränkten Ich=Sucht verpflichtet hält.
Das Drama Schnitzlers verwirrt durch manche Unklarheit, doch kann
früher auf dem einsamen Weg, wohin das Publikum
man sich dem melancholischen Zauber, der über die fünf Akte gebreitet
nicht folgen will.
ist, sowenig entziehen, wie der unerbittlich pessimistischen Logik des
Dichters. Schnitzlers Kunst des subtilen Dialogs versagt auch hier
nicht; nur scheint es manchmal, als ob die redenden Personen zu sehr
von der Bedeutung und Gewichtigkeit ihrer Rede durchdrungen wären.

Leider fehlen dem Stück auch fast völlig die helleren Kontrastlichter,
wodurch eine gewisse Monotonie der Düsterkeit erzielt wird. „Der
einsame Weg“ wird von den Herren Bassermann, Sauer und
Stieler vortrefflich gespielt. Frau Trient ist als entsagende, den
Tod suchende Hypersensible nicht recht in ihrem Element, und Hert
Reicher ist unzulänglich. Der Premierenabend brachte dem Dichter
Waße Ehrungen.