II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 391

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18. Der einsane Nen
mit nur einständiger Aler ! Abenosten Geraneen Aserlen Pruet lrk. üllr Vol anlferers den peimillosten Alerbaugeriten. Wir sind außerstande,
auf einmal alles zu bestreiten. Die seitens der „Neuen
Kommission gemeldet, daß nunmehr auch die Rumänen
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sitzt der Ministerpräsident
ihre Kommission ernannten, so daß demnächst gemein= Freien Presse“ spontan eingeleitete Aktion begrüßen wir
eitstisch, stets heiter, von be¬
schaftlich der Platz für die neue Donaubrücke ausgewählt namens der zahllosen Unglücklichen mit herzlichstem
tund bewunderungswürdiger
Danke.“
werden wird.“
aber, tröstet der gute Arzt, habe jahrelang den Frieden
seine Frau Gabriele, seine beiden Kinder, Felix, den
es Romans „Ernstes Spiel“
des Hauses getragen, während die Wahrheit ihn zerstört
Leutnant, und die etwa zwanzigjährige Johanna. Ein
gbefindet sich auf Seite 22.
hätte, und darum sei sie, diese starke Lüge, schließlich „ver¬
Hausfreund stellt sich vor, Stephan v. Sala, ein vor¬
ehrungswürdig“ geworden. So gewagte Dinge kann
nehmer reicher Mann ohne eigentlichen Beruf, zeitweilig
der Dichter aussprechen, wenn er die Farben wohlig ab¬
Schriftsteller und Theaterdichter, eigenartiger Lebens¬
leton.
zutönen versteht und seine Figuren mit lassen Gebärden
künstler, schon über die Vierzig hinaus, und zwischen ihm
hinter einem Nebelschleier sich bewegen läßt.
und Johanna wittert man alsbald einen ganz leisen
theater.
Fliri, kaum die Skizze eines beginnenden Romans. Ge¬
Mit dem zweiten Akt geraten wir in ein etwas
r einsame Weg“ von Berliner
sprochen wird noch von einem eweiten Hausfreund,
helleres Licht. Wir sind bei Julian Fichtner, der soeben
ährt, doch mit den Shau¬
Julian Fichtner, der gleichfalls ein Maler, aber im Gegen¬
von einer seiner Reisen heimgekehrt. Die Nachricht vom
Schauspiel. Für das Burg¬
satz zu dem bloß tüchtigen Wegrath ein großer Künstler
Tode Gabrielens bewegt ihn, ohne ihn übermäßig zu
nstreitig gehört es zu Artur
ist, ein Genie, und daher mehr in der Welt herumfährt
erschüttern. Wahrscheinlich hat er seither die Liebe in
chen Dichtungen; wir saigen
als arbeitet. Frau Gabriele ist schwer krank — sie stirbt
ihrer bunten Mannigfaltigkeit kennen gelernt, die ganze
schon im ersten Zwischenakt — und deshalb lernen win
enfalls kann man sich kein
Insel Cythera umschifft, in allen Buchten seinen Anker
auch ihren Hausarzt kennen, Dr. Reumann, eine Kontrast¬
Das Stück atmet eine Mlan¬
ausgeworfen. Die Schauspielerin Irene Herms stürmt zu
figur wie Professor Wegrath, tüchtig gleich diesem, bloß
s Gift betäubt, und ganz ein¬
ihm herein, eine frömeiche Natur, die geradewegs aus
tüchtig, ein Ehrenmann, weiter nichts. Er beneidet ein wenig
ichtstimmung, die Formen und
Schnitzlers Liebelei“ herzukommen scheint. Auch mit ihr
die selbstherrlichen Naturen wie Stephan v. Sala und
kennen läßt, alles Stofliche
hat er vor Jahren seinen kleinen Roman abgesponnen,
Julian Fichtner, und heimlich gelüstet's ihn zuweilen,
#hüllt und greifbare Gestalten
auch sie ist für ihn längst erledigt. Da erscheint Felix, und
„ein Schurke zu sein, ein Kerl, der heuchelt, verführt,
de aufzulösen scheint. Mit
verspätete Vaterfreude regt sich in seinem Herzen. Auf
hohnlacht, über Leichen schreitet". Aber die Begabung
dieser Grundton durch das
ihrem Totenbett hat Gabriele von einem Bilde gesprochen.
fehlt ihm dazu, und „durch die Mängel seines Tempera¬
n. Man muß eigenrsich von
das Julian in seiner und ihrer Jugend von ihr gezeichnet
ments“ sieht er sich dazu verurteilt, ein anständiger
on das eine mit dem dritten
und dieses möchte Felix sehen. Je länger er es vetr
Mensch zu sein, als gewissenhafter Arzt Gutes zu tun,
den etwas lose angehängten
um so lebendiger wird es ihm: die Lippen beweger
als Arzt und bisweilen als Beichtiger. Aus einem Seiten¬
Zwischen beiden Teilen fehlt
die Augen sprechen und scheinen ein Geheimnis bei
gespräch zwischen ihm und Frau Gabriele entnehmen wir,
ng, sie sind nicht Früchte des¬
zu wollen. Und blickt er über sie hinweg in die Au
daß sie ihm ein Geheimnis anvertraut hat: Professor
würde dieses zwiespältige Wesen
Julians, so erfaßt ihn ein seltsames Ahnen. Schon glaubt
Wegrath ist nur der rechtliche Vater ihres Sohnes, des
en Fehler empfinden, wenn
er den Zusammenhang zwischen diesem Mann und diesem
Leutnants Felix, sein natürlicher ist Julian, das Genie.
undstimmung das eine mit dem
Bild erraten zu können. Ein Bick noch, und er
Das wird allerdings nicht in gemeiner Deutlichkeit aus¬
heitlichkeit des Werkes liegt in
weiß alles. Die Szene ist meisterlich geführt, wird auch
gesprochen, kaum angedeutet. Wie so manches andere
dus minor, der wehmüttig
mit sicherster Hand vorbereitet. Und hier ist diese Fein¬
in diesem dämmerigen Schauspiel muß man es erraten,
te waltet.
kunst des Halblauten, des Helldunkels wohlangebracht,
dem Hause des Professors enträtseln. Indes, so viel ist klar, das Familienglück des
nes Akademiedirektors, sehen Professors wurde auf einer Lüge aufgebaut. Diese Lüge hier wirkt das Unausgesprochene eindringlicher als das