II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 401

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18. Der einsane Neg
— Ielessenkonstier dor : Gtauot esfholl es seine Bundesgenössen. Diese Tatsache sagt viel. mal durch Oesterwichs Diin
irgend wer, daß die Donaumonarchie nach Gewiß, es ist nicht immer möglich, jedermanns ringen des französischen In
zu sein. Wie muß aber derjenige Schwarzenbergsche Kampag#
einem Stückchen russischer Erde lechze? Es fällt Freund
werden, der an keiner Stelle des Napoleon aufgezwungen
der weit überwiegenden Masse der unter Habsburgs beurteilt
Szepter wohnenden Polen und Ruthenen nicht ein, die ganzen Umkreises unbedingtes Vertrauen zu erwecken feindseliger Akt wohl nicht
russische Herrschaft herbeizuwünschen. Wir haben die vermag? Dieser Umstand kann verhängnisvolle Folgen 1813 sah uns auf Leipzig
könnte auf der Bühne nur in höhnischen Anführungs= mehr waren, als gelegentl#
zeichen gesprochen werden, denn die anderen hier han= bringer gemeinsamer Gedan
Feuilleton.
delnden Personen haben vor Biederkeit keine Ehr= die Kunst anbelangt, so gah
furcht Biederkeit ist für Philister.) weg, von ihrer endeten Erfüllungen, kein
Hofburgtheater.
Kurzum, dieser Mensch, den
seltsam und exzentrisch veranlagten Tochter und von
„Der einsame Weg“.
reichen Strömen zufloß, ist
ihrem Sohne weg, der ein junger Offizier ist. Sie
Von Artur Schnitl.
Einsamkeit. Nicht etwa, daß
stirbt mit einem Geheimnis und mit einer Schuld be¬
Zur Erstaufführun F. Am 19. Februar 1914.
mit schon grau werdenden
laden. Der Sohn Felix besucht den Maler Julian Ficht¬
ganz leeren Händen, noch im
ner, einen Studienkollegen seines Vaters, einen alten
Einen einsamen, einen bedenklich einsamen Weg
dazusteh sondern es begi
Freund der Familie. Dieser Maler zeigt ihm ein
wandelt die gegenwärtige Burgtheaterleitung. Denn nie¬
zu werden nach dem, was e
Jugendbild seiner Mutter, das Bild einer süß und ver¬
mand kann mitgehen, wenn sie wie einer eben gemachten
floh: Das Glück der Geme
liebt lächelnden jungen Frau. Und mit einer Rasch¬
literarischen Entdeckung einem Stücke in die Arme eilt,
An diesem Punkte en
heit, deren reine Gemüter nicht fähig wären, erkennt
welches so alt ist, daß es schon jeder der drei letzten
diese Komödie. Gelängee
der Sohn die Zusammenhänge, erkennt, daß seine
Burgtheaterdirektoren bequem hätte entdecken können und
diesem Einsamen abzunötig
Mutter damals den Maler geliebt haben müsse und
welches so notorisch schlecht ist, daß sich jeder dieser
sonstigen Schwächen siegen.
daß der Maler Julian Fichiner sein wirklicher Vater
Herren wohlweislich vor solcher Entdeckung hütete. Im
nicht. Wir bedauern ihnni
sei. Nun gibt ihm der Maler eine detaillierte Auf¬
übrigen ist das Stück nicht einmal eine lokale Neuheit, son¬
Wir sehen in seiner Einsam
klärung dieses neuentdeckten Verwandtschaftsverhält¬
dern auch in Wien schon gespielt worden. Kürzlich, beim
geltung für das viele Unglä
nisses= er erzählt ihm, wie er die verführte Frau,
Alexten Premièrenabend im Burgtheater spielte man
für den Betrug an seinem
die mit ihm habe fliehen wollen, heimlich ver¬
(drei gleichfalls längst abgegriffene Einakter. Letztes
verführte, für seine an ei
lassen habe, denn seine Freiheit sei ihm lieber
Stadium: Der Bettler — ehemals König — sammelt
gewesen, als ihre Liebe. Und dieser wackere Sohn verübte Niedertracht, die er
weggeworfene Speisenreste, um sein Leben zu fristen.
schlägt ihm dafür nicht etwa die Faust ins Gesicht, wie betrog. Für Leute seines
Da ich nicht zu den Leuten gehöre, welche unbedingt
es doch eine geringe Straß
man im Interesse des Anstandes wohl erwarten dürfte,
Eihre Hände benötigen, um eine Gemütsaffektion zum
wenn sie im Alter einsam
sondern er begnügt sich damit, den nun plötzlich, nach
Ausdrucke zu bringen, greife ich mir nicht an den Kopf.
solche Egoisten zuguterletzt
dreiundzwanzig Jahren, erfolgenden Ausbruch der
Was verschafft uns die Ehre? Ist Bedarf nach Ihnen,
lebens Treuen und Reinen
väterlichen Gefühle des Herrn Julian Fichtner kühl
mein Herr? Rief Sie jemand?
Familie, das Glück der Väte
zurückzuweisen und seinen Standpunkt dahin zu präzi¬
Jawohl. Es rast das Volk und will seinen Schnitz¬
plötzlich einen ihnen sympat
sieren, daß er nur den Vater anerkenne, der ihn aufge¬
ler haben. Und da die erleuchtende Muse nicht mehr
ihre Seite zu fordern, mit
zogen und sich um ihn all die Jahre lang gesorgt habe,
so recht mitzukommen und durch die Illumination des
menhang des Verdienstes,
nicht aber jenen anderen Vater, dessen Vaterschaft in
weiten Landes ein wenig müde geworden zu sein
aufweisen können. Dieser M
der flüchtigen und angenehmen Laune einer einzigen
scheint, entsinnt man sich des einsamen Weges, den sie
vermag nicht unser Mitleid
Nacht bestehe.
vor vielen Jahren einmal ihren Dichter geleitete.
unseren Abscheu heraus. Inn
Die Enttäuschung dieses plötzlichen Vaters ist das
endgültig auf, Träger eines
So muß denn über dieses alte Stück wie über ein
treibende Um und Auf dieser Komödie. Julian Fichtner
und in diesem Augenblicke
ist die Person, an welcher vornehmlich gezeigt werden
neues gesprochen werden, damit aufgezeigt werden
Komödie entschieden. Aller
kann, durch welche Sümpfe und zu welchen Zielen dieser
soll, wie schmerzlich es ist, einsame Wege wandern zu
keit des Weges, den der A
müssen. Er ist sein Leben lang nicht einsam gewesen.
einsame Weg führt und welche Wegtafeln richtung¬
den Wind geredet. Diese
Er ist von vielen Frauen geliebt worden, er hat immer
gebend an seinen Rändern stehen.
„Bösen, einen Guten drückt
Freunde gehabt und er war ein vielhoffender Künstler.
Die Frau des Professors Wegrath stirbt eben. Allein jetzt, l beginnendem Altern, fühlt er, daß ihm mit Genugtuung, sehen wir
Sie stirbt von ihrem biederen Manne (dieses bieder! Frauenliebe nichts bedeutet hat, daß ihm Freunde nicht nicht gelingt, seinen Sohn
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