II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 418

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nSam
18. Der eimaane Neg
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soladent=moderner Großstadtjuden, in welchem wir von der Blumenhandlung
„Der einsame Weg“ entstand in der Hohezeit der realisti¬
itteln sein¬
gut bemandert sind wie Herr Schnitzler, mag jn stelltes gebundenes Rosenb
ildnerei ab=schen Sturm= und Drangperiode, und Schnitzler lag dazumal —
n derarniger „traulicher Familienkreis“ anzu= Vorstellung wurde der Vo#
r Einsamen einer von vielen — ganzunter dem Banne der psychvanalitischen
mischen. Beifalles immer
arum aber da das Kind nicht gleich mit dem
n Schnitzler Drumen Ybsens. Der Dichter, der seitdem so manchen Wand¬
#n nennen (die „Fünf Frankfurter“ sind ja auc
alen in das lungspyozeß mitgemacht (wo bleibt die vielberühmte Eigenart
Fr Rassenoriginalität burgtheaterfähig geworden!).
ill, so darf Semitzlers?, ein weiter, einsamer Weg, führt gleichfalls vom
Aus der
„Reigen“ zum „Jungen Medardus“ . ..), zeigt die gar nicht
grath. Fichtner? - und nicht Salamon, Fischele¬
haft verwei¬
Das Haupt
erschütternde Tragik seines alles aber nur nicht ideal anmu¬
Wer solch hohe Qualität als Dramatiker besitzt, wie
erdammens¬
ler unbenommen zu eigen, von dem kann man ja mit vorletzte Sinfon
tenden, und für den Mittelpunkt einer künstlerischen Schöpfung
ige Gemar¬
meister Seitz zu
woel völlig unwürdigen Heldens. Und wer ist dieser „Held“?
8 mehr Deutlichkeit und Wahrheit verlangen... Nus
Judenplatz,
Wine wollen wir dem Dichter zum Schlusse noch verraten sönliche Umstand, als vie
Ein Maler von zweifelhaften Qualitäten, ein Schürzenjäger
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nringes um¬
„Einsamer Weg“ führte uns in kein erquickliches Ge künstlerisch einen nicht#
sehrwürdige,u Ehebrecher, der, nachdem er sich jahrzehntelang nicht um
Katen, ist dus Bemersen
en und ver¬seinen unehelichen So# gekümmen, und ull seiner zahlreichen
##e — und wir wollen dies gebißt auch nie beschrenen
kenswert, weil wir nach
eser „wiene¬ ##esaventeuer, wie seines ausschweifenden Schwelgerlebens
hörten. Es war keine von
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endlich müde, sein Anrecht auf dieses, sein Kind, die Frucht
nwill (ein
die Achte, die Siebente, d
seiner sündhaften Neigung, geltend machen will. Der Sohn
[„Der Zigeunerharon“.] Die 25. Vorstellung der
tlos glückte),
sonnige Lebensa
Schuberi
Hause sein. stöft begreiflicherweise diese Vaterhand zurück, er will — ganz
Deutsch=österreichischen Volksbühne“ war wieder ein vollet
t, daß
habe
Ortlichkeiten mü Recht — nur jenen als Vater erkennen, der ihm auch
rfolg. Das prunkvolle Opernhaus hatte viel zu wenig Plätze,
Nich
Au
ein Vater gewesen. Die Anbiederung des Malers Julian Ficht¬
mn allen Einlaß zu bieten, die noch abends gekommen waren
end ein im
sont
ner an den jungen Mann, der in den Augen der ganzen
schon am Vortag fast ausverkauft, waren die wenigen Pläße
oder minder
Er
ht der litera=] Welt als Sohn der gleich nach dem ersten Akte sterbenden Frau zeinigen Minuten schon vergeben. Schon das Vorspiel eler
wei
die in ihrem Prufessor Wegrath figuriert, kann bei einem rechtlich denken¬ isierte das Haus mit seinen einschmeichelnden Wienerklängen
Her
den Zuschauer gewiß keine Zustimmung erwecken, und die Ent¬
#as sich entzückt den Eindrücken der farbenbunten Szenen, der
nz fremd —
Bru
lsten Wiener täuschung des zurückgewiesenen Vaters, auf der das an sich
nelodiösen Musik, der ausgezeichneten Chor= und Einzelleistun

etwas magere Gerippe der ganzen Handlung basiert, kann
iin überließ. Jubelnd wurde Frl. Lotte Gaßner gefeiert,
ieben. Seine
nur als logische Konsequenz ind gerechte Strafe betrachter
teren seelenvolles Spiel, der klangschöne Gesang das P#o „Werke
r Volksfeele,
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werden. Und da ferners der weitere Gang der szenischen Ent¬
tlikum bezauberte. Mit ihr Herr Agel als Barinkay, der eigener Ko
verstanden
viele künstlerische Ehrene
wialungen so gar nichts zu bieten im stande ist, was uns Fichtners
##dle ritterliche sonngebräunte Zigeunerbaron, dessen weicher
Anzengruber
sympathisch anmutet, ist,
Wesen sympathisch machen und damit zum wenigsten ein — Mit¬
einschmeichelnder Tenor das Haus begeisterte. Ebenso stürmisch
ötl und sein
guten Sinne, nicht mit
leid für ihn wachrufen könnte, so fühlen, wir uns immer ente gplaudierte man Herrn Rolls, ein Schweinefürst von un¬
bisher nicht
den Hörer losstürmt. Er¬
verwüstlichem Humor. Separatbeifall hatte auch die alte Zi¬
täuschter werden ... Aber Schnitzler läßt uns nicht so leichten
können. Die
Wesens klug respektierend
Kaufes fortkommen. Wir müssen noch einen sauberen „Haus geunerin des Frl. Lenska, nicht ungenannt dürfen bleiben
nund das
der Kammermusik, auchd
freund“ Herrn v. Sala, kennen lernen, dessen Rousgelüsten die Damen Barko=Frank, Neidhardt, die Herren War
dvernichtend
Hauptdomäne. Diese For
Wegraths hysterische Tochter zum Opfer fällt, die schließlich jeck, Koß, Mödlinger, last not least. Herr Voglar,
igen Erfolge:
einer aus Schönheitsfreud
als das Werk mit hingebungsvollem Verständnis leitender
gleich ihrem Verführer — Selbstmord begeht!.
m und dieses
sich liebenswürdige Begab
Wie man sieht, führt Schnitzler uns in eine sehr feine Fa¬ Dirigent. Zum Andenken an die 25. Vorstellung ließ der
e ihn, erhob
Eifeltfreudigkeit einträchti
milie! Wir beschränken uns darauf zum mindesten zu prote= Verein dem Frl. Gaßner, der auch aus dem Publikum Blumen¬
chöpfer „ties¬
stieren, daß eine solche typisch für Wiener Verhältnisse ist sräufchen auf die Bühne geworfen wurden, ein herrliches. 1Gaben ist im Es=Dur=Trig