box 23//4
13. Der einsane Ner
Gegenwart,“ steht erläuternd in dem Buche und auf wissen will und nun justament
Feuilleton.
dem Theaterzettel). In der Wegrath'schen Ehe ist „Vater“ sagt mit einem Tone
dann noch eine Tochter, Johanna, gekommen, ein von seinem Nichtsohne vernom
hat dieses höhere Vaterwerden
Burgtheater.
sibyllinisches Wesen, das ebenfalls mehr nach seiner
übertrefflich dargestellt. Nur b#
skrupellosen Mutter, als nach seinem gewissenhaften
Der einsame Weg Schauspiel in fünf Akten von Arthur
woher wissen denn Gabriele un
Schnitzler. Zumersten Male Mittwoch den 19. Februar 1914.
Vater, dem „Kunstbeamten“, geraten ist. Um diese
triste Familie gruppiert sich ein Freundeskreis, der
führer so ganz gewiß, daß di
Diesen-einsamen Weg wird bald niemand mehr
und nicht ehelich empfangen
ihr nicht zu helfen weiß. Da ist einmal der junge
gehen wollen, denn er ist öde und langweilig. Wie
Wegrath gar nichts ahnt und G
Hausarzt, Doktor Reumann, Vertreter jener idealen
Blei hängt er sich an die Sohlen des Wanderers.
jenem Seitensprung geheiratet
Sittlichkeit, die es im Leben zu nichts bringt, als
Lähmend wirkt eine künstlich erzeugte Schwere und
lich, daß sich die Beiden irrten
zu wenig schmeichelhaften Beinamen aus der Zöolo¬
Tiefe in der fünfaktigen Ausspinnung eines Motivs,
die Stimme der Sittlichkeit, so
gie der Mammalier. Beispiel: bei der Bewerbung
das nur für eine längere Szene, für einen Einakter
spräche, beziehungsweise schwie
um eine Professur in Graz hat er zunächst keine Aus¬
höchstens, tauglich scheint. Ein leichtsinniger Patron,
gens, daß väterliche Ansprüche
sichten, weil ein anderer Bewerber bessere Chancen
der die Frauen nach Noten sitzen läßt, erwirbt durch
nur in Romanen und Dramen
besitzt. Da bricht sich dieser den Hals, und nun
den Liebesgenuß, welchen man Zeugungsakt nennt,
ist auch noch eine ganz passabl
zieht der edle Mann seine Bewerbung zurück, weil
natürlich keinen Anspruch darauf, zwanzig Jahre
er nicht dem Unglück eines anderen sein Glück ver¬
Mutter zu Felix sein möchte
als liebe¬
* „Haltestelle nach Bedarf“. —
später
Irene Herms. Die Vorbedingun
danken will.
heischender Vater aufzutreten.
hätte sie seinerzeit mit Felix'
Da sind ferner zwei Herren in mittleren Lebens¬
Ein junges Mädchen namens Gabriele war mit
aber dabei ist's auch gebliebe
jahren, weit entfernt von so idealem Edelmut, Jung¬
einem braven aber unbedeutenden Menschen, einem
ist das Schicksal in der Austa
gesellen und Wanderer auf dem „einsamen Weg“.
Maler, verlobt und sollte ihn nächstens heiraten.
Der zweite, durch Einsicht
Der eine von ihnen, Julian Fichtner, ist der heim¬
Da ließ sie sich in einer schwachen Stunde mit einem
Stephan von Sala, war Kaval#
liche Vater von Felix, malt schön, aber selten, und
anderen Manne, einem genialen, aber unsteten Men¬
dichter, verheiratet, Vater, und
schen, ebenfalls einem Maler, ein und es geschah, braust im übrigen wie ein Wassersturz von Fels
wie es zu gehen pflegt. Er genoß sie und entfloh. zu Fels, richtiger von Weib zu Weib. Nun kommt krank und Liebhaber der Joha
Sie genoß ihn und heiratete den anderen. Die Frucht aber, wie Mephisto meint, auch für solche die Zeit, romantischer archäologischer Fo
dieser vorehelichen Beziehungen fiel erst in der Ehe wo sie „was guts in Ruhe schmausen mögen“, und Ländern. In letzterer Hinsicht z
vom Baum und so ist, einige zwanzig Jahre nach= wär's auch nur die Vaterfreude an einem Sohn, ganz richtig als Ignoranten, d
her, der Ulanenleutnant Felix der rechtmäßige, wenn den ein anderer aufgezogen und zum Ulanenoffizier Medien in Baktrien sucht, dem
auch nicht leibliche Sohn des Professors Wegrath, herausstaffiert hat. Recht geschieht ihm, daß der Läng grade Unterschiede gar
Direktors der Akademie der bildenden Künste („Wien, schmucke Reiterleutnant von solcher Vaterschaft nichts will „gar über Tibet nach
A i Genn
237197K
13. Der einsane Ner
Gegenwart,“ steht erläuternd in dem Buche und auf wissen will und nun justament
Feuilleton.
dem Theaterzettel). In der Wegrath'schen Ehe ist „Vater“ sagt mit einem Tone
dann noch eine Tochter, Johanna, gekommen, ein von seinem Nichtsohne vernom
hat dieses höhere Vaterwerden
Burgtheater.
sibyllinisches Wesen, das ebenfalls mehr nach seiner
übertrefflich dargestellt. Nur b#
skrupellosen Mutter, als nach seinem gewissenhaften
Der einsame Weg Schauspiel in fünf Akten von Arthur
woher wissen denn Gabriele un
Schnitzler. Zumersten Male Mittwoch den 19. Februar 1914.
Vater, dem „Kunstbeamten“, geraten ist. Um diese
triste Familie gruppiert sich ein Freundeskreis, der
führer so ganz gewiß, daß di
Diesen-einsamen Weg wird bald niemand mehr
und nicht ehelich empfangen
ihr nicht zu helfen weiß. Da ist einmal der junge
gehen wollen, denn er ist öde und langweilig. Wie
Wegrath gar nichts ahnt und G
Hausarzt, Doktor Reumann, Vertreter jener idealen
Blei hängt er sich an die Sohlen des Wanderers.
jenem Seitensprung geheiratet
Sittlichkeit, die es im Leben zu nichts bringt, als
Lähmend wirkt eine künstlich erzeugte Schwere und
lich, daß sich die Beiden irrten
zu wenig schmeichelhaften Beinamen aus der Zöolo¬
Tiefe in der fünfaktigen Ausspinnung eines Motivs,
die Stimme der Sittlichkeit, so
gie der Mammalier. Beispiel: bei der Bewerbung
das nur für eine längere Szene, für einen Einakter
spräche, beziehungsweise schwie
um eine Professur in Graz hat er zunächst keine Aus¬
höchstens, tauglich scheint. Ein leichtsinniger Patron,
gens, daß väterliche Ansprüche
sichten, weil ein anderer Bewerber bessere Chancen
der die Frauen nach Noten sitzen läßt, erwirbt durch
nur in Romanen und Dramen
besitzt. Da bricht sich dieser den Hals, und nun
den Liebesgenuß, welchen man Zeugungsakt nennt,
ist auch noch eine ganz passabl
zieht der edle Mann seine Bewerbung zurück, weil
natürlich keinen Anspruch darauf, zwanzig Jahre
er nicht dem Unglück eines anderen sein Glück ver¬
Mutter zu Felix sein möchte
als liebe¬
* „Haltestelle nach Bedarf“. —
später
Irene Herms. Die Vorbedingun
danken will.
heischender Vater aufzutreten.
hätte sie seinerzeit mit Felix'
Da sind ferner zwei Herren in mittleren Lebens¬
Ein junges Mädchen namens Gabriele war mit
aber dabei ist's auch gebliebe
jahren, weit entfernt von so idealem Edelmut, Jung¬
einem braven aber unbedeutenden Menschen, einem
ist das Schicksal in der Austa
gesellen und Wanderer auf dem „einsamen Weg“.
Maler, verlobt und sollte ihn nächstens heiraten.
Der zweite, durch Einsicht
Der eine von ihnen, Julian Fichtner, ist der heim¬
Da ließ sie sich in einer schwachen Stunde mit einem
Stephan von Sala, war Kaval#
liche Vater von Felix, malt schön, aber selten, und
anderen Manne, einem genialen, aber unsteten Men¬
dichter, verheiratet, Vater, und
schen, ebenfalls einem Maler, ein und es geschah, braust im übrigen wie ein Wassersturz von Fels
wie es zu gehen pflegt. Er genoß sie und entfloh. zu Fels, richtiger von Weib zu Weib. Nun kommt krank und Liebhaber der Joha
Sie genoß ihn und heiratete den anderen. Die Frucht aber, wie Mephisto meint, auch für solche die Zeit, romantischer archäologischer Fo
dieser vorehelichen Beziehungen fiel erst in der Ehe wo sie „was guts in Ruhe schmausen mögen“, und Ländern. In letzterer Hinsicht z
vom Baum und so ist, einige zwanzig Jahre nach= wär's auch nur die Vaterfreude an einem Sohn, ganz richtig als Ignoranten, d
her, der Ulanenleutnant Felix der rechtmäßige, wenn den ein anderer aufgezogen und zum Ulanenoffizier Medien in Baktrien sucht, dem
auch nicht leibliche Sohn des Professors Wegrath, herausstaffiert hat. Recht geschieht ihm, daß der Läng grade Unterschiede gar
Direktors der Akademie der bildenden Künste („Wien, schmucke Reiterleutnant von solcher Vaterschaft nichts will „gar über Tibet nach
A i Genn
237197K