II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 437

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13 i. itel Mache lag, den Tscheihen Frieden durch den Ernst und die Aufrichtigkeit des Wunsches,
gemacht wurden, hatten die Deutschene inneruint
mit dem du ihn selbst suchst, und mache dadurch nicht nur
im böhmischen Landtag die Mehrheit den Ausgleich als ein nationales Geschenk anzubieten.
An dem böhmischen Sprachenstreit ist das geschicht= Böhmen wieder reich, sondern rette dadurch auch das
er böhmischen Landesverwaltung die un¬
Das Mittelschulwesen war fast vollständig, liche Vorrecht der Deutschen, die Hegemonie in Oesterreich Deutschtum in Oesterreich vor völliger Vereinsamung!
Austriacus.
n ganz deutsch. Der tschechische Stamm zu führen, zerschellt. An ihrer Weigerung, den Tschechen
wirtschaftlich hilflos und politisch fast das Recht der selbständigen nationalen Entwicklung als
wäre, wäre sie nicht ganz natürlich. Natürlich, weil es Egoist, der alles gierig Einsangende, sich immer Be¬
Ddete Manuskripte werden nicht zurückgeschickt, auch
eben Literaten sind; also Menschen, deren Metier das reichernde, fortwährend an, um, in, mit sich Beschäftigte,
ückporto beiliegt. Es ist daher notwendig, Kopien
zurückzubehelten.
Stochern in Inwendigkeiten; deren Sprache durch das ist vor allem: der Künstler. Ihn ganz besonders
etliche Geziertheit und die Neigung, aphoristisch zu schluckt die große Einsamkeit. Und wenn er so viel Geist,
gerinnen, eine Art dialektischer Echtheit bekommt; Menschen, so viel höhere Mathematik, so viel Geruchssinn für das
Feuitleton.
denen die einfache Wendung sich unwillkürlich, zwischen Unabwendbare besitzt, wie Herr v. Sala, so wird er einer
den Lippen, zur schönen Wendung schnörkelt. Bei anderen, tun: sich trainieren. Sich auf die Einsamkeit vorbereiten.
(Nachdruck verboten.)
die so gern in die eigenen Verwirrungen tauchten und so Ist nicht überhaupt das des Lebens höchste Wissenschaft:
Burgtheater.
kokette Worte heraufbrächten, müßte man allerlei Zweifel Plötzlichkeiten in Allmählichkeiten zu verwandeln? Herr
v. Sala hängt sein Herz mehr als an Menschen an Dinge
shegen. Man würde sagen: ihre Rede ist mit dem Brenn¬
Der einsame Weg“ von Artur Schu#
ckert von den Wänden, über allem liegt es eisen gekräuselt. Sind es aber Literaten, so glaubt man, (von denen erwartet man keinen Gegendienst, und kann nie
durch dessen Ausbleiben enttäuscht werden). Die traurige Not
Staub von zerpulverten Tränen, und wohlwollend, natürliche Locken.
Was aber den „Einsamen Weg“ anlangt, ist zu= des Alters, dieses: in Erinnerungen leben müssen, schreckt ihn
schaftlich ungehemmt, breitet sich kostbar
zugeben, daß das Leben hart und das Sterben bitter und nicht, weil er, als Künstler, nicht nur das Talent hat,
bst und Abenddämmerung, immer Abend¬
e zarte Stunde! Langsam, langsam öffnet die Einsamkeit das Unentrirt von allem Anbeginn Erinnerung mit Gegenwarts=Stärke auszukostelt, sondern
r Nacht und läßt das Dunkel frei. Da bis zu allem Ende. So lange man genügend Innenwärmes auch jenes, die unmittelbarste Gegenwart gleich als ein
Sele des Menschen gern ebenso. Zumal so hat, geht es noch halbwegs. Später aber, recht sehr aus= Entschwundenes zu schmecken. Herr v. Sala ist ein
hen, wie sie da, fein und still, längs des gekühlt, möchte man gern an fremden Temperaturen naschen; Virtuose der Einsamkeit. Ein Gentleman alles Unentrinn¬
“ leidwandeln, in gepflegten Parks mit und eines dieser bequemen transportablen Gefühls=Oeschen baren. Ein Dandy der Totgeweihtheit. Und im Auge, mit
n gepflegter Meditationen und Erinne= aufstellen, in deren Nähe eine alternde Seele das Frieren dem er kalt der Vernichtung entgegensieht, gleißt ein
Selbst Vater Wegrath, der Kunstbeamte, vergißt: Kindesliebe etwa. Oder: Treue, Freundschaft. Ein Monokel.
Es stehen noch andere schöne Dinge im „Einsamen
seren Tonart nicht enthalten. Er geht gern Kind jedoch gehört deshalb noch lange nicht Dir, weil Du
ch den Türkenschanzpark, weil die Stadt seine physiologische Voraussetzung besorgt hast. „Vater", Weg“. Mancherlei Blicke in mancherlei Abgründe werden
keinem „silbernen Hauch“ eingehüllt. Oder das ist ein Rang, den man erst nach vieljähriger onser- getan. Zwischen den Menschen fließt ein Dunkles, sie
ersonen des Stückes haben eine heftige voller, liebreicher Sorge um des Kindes Gedeihen erlangt. reichen die Hände darüber, aber kaum ihre Fingerspitzen
selbst zu schauen, aus den Kellern ihres Aber leider: Wenn man das Kind hat, braucht man's berühren einander; und gelegentlich fällt hiebei der eine
stecktes aus Tageslicht zu fördern. Und nicht. Und wenn man's dann braucht, hat man es nicht oder die andere ins Wasser. Das Schicksal zieht wie ein.
Beichtvater sorgt der Dichter für sie. Er mehr. So ist das Leben ja überhaupt; ein immerwährendes: Kunst=Eisläufer merkwürdigste Achterkurven, die sich
Enheit. Wenn sie ein Bedürfnis haben (und zu spät“ oder „zu früh“. Nichts kommt rechtzeitig; aber schön ineinanderschlingen. Beziehungen verschwinden spurlos,
kin Bedürfnis), führt er sie alsogleich innerln. einiges kommt gewiß. Zum Beispiel: der Tod. Und vor gehen unterirdisch weiter, tauchen überraschend wieder ans
e Helden sind gern Schriftsteller. Das ihm, wie gesagt: die große Einsamkeit. Ganz besonders auf Tageslicht. Es ist allenthalben seitsam, seltsam; und traurig.
Sie haben eine Gewandtheit, eine Be= den Egoisten lauert sie. „Egoist“, das ist hier keine sittliche Parallelen gehen nebeneinander und müssen schmerzlich
schnik „des Ausdrucks, die ganz künstlich Qualifizierung, sondern eine ästhetische. Der potenzierte erkennen, daß sie sich erst in der Unendlichkeit schneiden.