box 23/4
nsam
18. Der einaane Neg
Das Leben dampft wie ein R. gout von Abstrakten, von Baktrien?“ fragt er, „als meine Frau?" Und sie die Ein Drama ist er nicht. Denn de
Liebe, Entsagung, Pflicht, Zwang, Erkenntnis, betäubt die weiß, daß die Reise anderswo hingeht als nach Baktrien, von außen nach innen. Durch 2
einen und kitzelt die Nüstern der anderen. Sieger werden lächelt gut und geht wortlos voran; schenkt ihm für die Logik der Vorgänge, durch Ge
besiegt, derbe Zusammenhänge reißen, zarte erweisen sich letzte Spanne seines Lebens eine außerordentliche Er- gesprochenem, vielleicht zu Unaus
stark wie Eisenketten, Schuld und Sühne erscheinen ein innerung. Herr v. Sala kann leider nicht mehr viel damit samen Weg“ ist's umgekehrt. Wir
kultivierter Nihilismus sendet scharfe Düfte. Es wire viel anfangen. Es ist ihm nicht die Zeit vergönnt, das Er= und müssen die Tatsachen fast
gezweifelt; aber mit Manieren, nett, geschmackvoll, molta lebnis als neues Futter für sein verhätse#eltes Ich nach erscheinen Intellekt= und Gefühlssch
con delicatezza. Auch das Schrille hat noch eine Art Hause zu tragen. Er hort, daß sein eigenes Ende nahe, huscht etwas Körperliches über die
Melodie. Auch die Schmerzbeladenen sind noch Schmerz=und ist augenblicklich entschlossen, ihm nicht entgegen= nimmt dem, was ist, Luft und At
zusiechen. Der Aesthe“. flüchtet vor dem üblen Geruch, vor wie oft in Schnitzlerschen Schausp
genießer.
Kampf, Abwehr, Protest liegen hinter diesen mit der Häßlichkeit und Pein des Todes in den Tod ... Ach, Perfektum erschlagen wird. Imm
Melancholie gesalbten fein=Organisierten. Jetzt ist ihre immer müssen Frauen sterben, damit Männer erlöst werden, Drama die größte Rolle im
erscheinen Revenauts und ver
Tätigkeit nur mehr: reden, reden und sterben. Und ein Aber der gerührte Zuschauer weiß in seinem Innersten:
Ist das wirklich Ibsen aus dem
Es war nicht der Mühe wert!
Wie ein Orgelpunkt beht durch das ganze Stück das währendes Mühen um das Pr.
schmachtendes Aeugeln mit dem Schicksal, dem sie sich ver¬
fallen wissen. Es sind abgeblühte oder im Keim zertretene
Menschen. Die letzteren sagen „Ach!“ und da liegen sie. Wort: Tod. Ich weiß nicht, ob es ein kunst=ehrliches sequenz alles Geschehens? Oder li
Die ersteren machen Musik. Sie rascheln herbstlich (ve¬ Mittel, die Perspektive eines Dramas dadurch zu vertiefen, Ahnung eines schweren künstlerisc
sonders wenn die Vergängenheit, ein kühles Lüftchen der daß man als Ort der Handlung vorschreibt: knapp neben Das Gefühl, zu dünn=abstrakt, zu!
Erinnerung, ihre Seele streift und wie welke Blätter der Unendlichkeit. Mit dem Tod reliefiert der Dichter das also das Bedürfnis, statt der fehl
fallen die Erkenntnisse: leise, traurig, weich und unablässig. bißchen Leben auf seiner Bühne. Es ist ein Spiel zwischen gänge wenigstens den Schatte
Manchmal scheint es, als ob noch irgendeine Leidenschaft Gräbern, und die Akteure sind Tote, Tod=Suchende und mischen?
Die fünf Akte klingen
dieses schwermütige Psalmodieren unterbrechen wollte. Aber Tod=Geweihte. So tropft ein Teil der schwermütigen
fader, süßlicher Hauch ist
ihre Mechanik ist eingerostet. Und so bleibt der Anlaß Stimmung des Schauspiels automatisch aus dem Thema. Aber
ungenützt. Und so bleibt die Dämmerung Dämmerung, der andere ist redliches Werk des Dichters, seiner Kunst der Symptom für Unsterblichkeit zu 1
verdämmernden Lichter und halben Töne. Ein brennender tiefes Schauspiel. Kein tiefes
Und so bleibt das Drama Novelle.
Die Liebe der Johanna zu Herrn v. Sala bringt Kummer über die kutzlosigkeit aller Erkenntnis redet Schauspiel in der Tiefe. Gerade
die zartesten Augenblicke des Schauspiels. Sie gibt das im „Einsamen Weg“. Sozusagen: eine Trauer des Gehirns. stimmt bedenklich. Weil ja die
Gegenstück zu den getiftelten Schmerz=Gourmandisen, denen Und mancherlei Mitleid, das sich doch nicht recht hervor- dramatischen Genius, daß er, 1
im Stück so ausgiebig gefrönt wird. Die Einsamen der traut, sondern alles Zucken um die Lippen in ein ironisches Oberfläche zu entfernen, der Tich
Komödie genießen ihre Kümmernisse mit einer wahrhaft Lächeln zwingt. Und Schmerz über der Frauen Los: daß und Zauber ahnen läßt. Der Dich
artistischen Wollust; man hat das Gefühl, daß sie um ihnen so leicht zum Schicksal wird, was dem Mann, ganz hingegen? Er ist tief, indem
keinen Preis ihre Traurigkeiten hergeben würden. Anders, besonders dem Künstler, so leicht zur Episode schrumpft. Stühle auf den Grund setzt.
Das Burgtheater hat den
menschlicher, unliterarischer sind die Frauen im „Einsamen Und daß ihnen in dieser Beziehung nicht zu helfen, ab¬
Weg“, vor allem Johanna. Hier versteckt sich ein Gefühl solut nicht. Etwas sast wie Unerbittlichkeit ist in der stille Schauplätze gebaut. Der #
ist ein Prachtstück. Ein schwer
nicht hinter Geistigkeiten, und die Sehnsucht nach dem Komödie. Ein nobler Verzicht allseits auf Ausflüchte,
Abend, Stille, Herbst und Ver##
anderen wird nicht sterilisiert durch die allzu genau erfüllte Verstecke, holde Lügen.
So mag der „Einsame Weg“ eine Dichtung sein. Natur schweigen. Und der Mensch
Pflicht gegen sich selbst. „Willst Du mit mir gehen nach
nsam
18. Der einaane Neg
Das Leben dampft wie ein R. gout von Abstrakten, von Baktrien?“ fragt er, „als meine Frau?" Und sie die Ein Drama ist er nicht. Denn de
Liebe, Entsagung, Pflicht, Zwang, Erkenntnis, betäubt die weiß, daß die Reise anderswo hingeht als nach Baktrien, von außen nach innen. Durch 2
einen und kitzelt die Nüstern der anderen. Sieger werden lächelt gut und geht wortlos voran; schenkt ihm für die Logik der Vorgänge, durch Ge
besiegt, derbe Zusammenhänge reißen, zarte erweisen sich letzte Spanne seines Lebens eine außerordentliche Er- gesprochenem, vielleicht zu Unaus
stark wie Eisenketten, Schuld und Sühne erscheinen ein innerung. Herr v. Sala kann leider nicht mehr viel damit samen Weg“ ist's umgekehrt. Wir
kultivierter Nihilismus sendet scharfe Düfte. Es wire viel anfangen. Es ist ihm nicht die Zeit vergönnt, das Er= und müssen die Tatsachen fast
gezweifelt; aber mit Manieren, nett, geschmackvoll, molta lebnis als neues Futter für sein verhätse#eltes Ich nach erscheinen Intellekt= und Gefühlssch
con delicatezza. Auch das Schrille hat noch eine Art Hause zu tragen. Er hort, daß sein eigenes Ende nahe, huscht etwas Körperliches über die
Melodie. Auch die Schmerzbeladenen sind noch Schmerz=und ist augenblicklich entschlossen, ihm nicht entgegen= nimmt dem, was ist, Luft und At
zusiechen. Der Aesthe“. flüchtet vor dem üblen Geruch, vor wie oft in Schnitzlerschen Schausp
genießer.
Kampf, Abwehr, Protest liegen hinter diesen mit der Häßlichkeit und Pein des Todes in den Tod ... Ach, Perfektum erschlagen wird. Imm
Melancholie gesalbten fein=Organisierten. Jetzt ist ihre immer müssen Frauen sterben, damit Männer erlöst werden, Drama die größte Rolle im
erscheinen Revenauts und ver
Tätigkeit nur mehr: reden, reden und sterben. Und ein Aber der gerührte Zuschauer weiß in seinem Innersten:
Ist das wirklich Ibsen aus dem
Es war nicht der Mühe wert!
Wie ein Orgelpunkt beht durch das ganze Stück das währendes Mühen um das Pr.
schmachtendes Aeugeln mit dem Schicksal, dem sie sich ver¬
fallen wissen. Es sind abgeblühte oder im Keim zertretene
Menschen. Die letzteren sagen „Ach!“ und da liegen sie. Wort: Tod. Ich weiß nicht, ob es ein kunst=ehrliches sequenz alles Geschehens? Oder li
Die ersteren machen Musik. Sie rascheln herbstlich (ve¬ Mittel, die Perspektive eines Dramas dadurch zu vertiefen, Ahnung eines schweren künstlerisc
sonders wenn die Vergängenheit, ein kühles Lüftchen der daß man als Ort der Handlung vorschreibt: knapp neben Das Gefühl, zu dünn=abstrakt, zu!
Erinnerung, ihre Seele streift und wie welke Blätter der Unendlichkeit. Mit dem Tod reliefiert der Dichter das also das Bedürfnis, statt der fehl
fallen die Erkenntnisse: leise, traurig, weich und unablässig. bißchen Leben auf seiner Bühne. Es ist ein Spiel zwischen gänge wenigstens den Schatte
Manchmal scheint es, als ob noch irgendeine Leidenschaft Gräbern, und die Akteure sind Tote, Tod=Suchende und mischen?
Die fünf Akte klingen
dieses schwermütige Psalmodieren unterbrechen wollte. Aber Tod=Geweihte. So tropft ein Teil der schwermütigen
fader, süßlicher Hauch ist
ihre Mechanik ist eingerostet. Und so bleibt der Anlaß Stimmung des Schauspiels automatisch aus dem Thema. Aber
ungenützt. Und so bleibt die Dämmerung Dämmerung, der andere ist redliches Werk des Dichters, seiner Kunst der Symptom für Unsterblichkeit zu 1
verdämmernden Lichter und halben Töne. Ein brennender tiefes Schauspiel. Kein tiefes
Und so bleibt das Drama Novelle.
Die Liebe der Johanna zu Herrn v. Sala bringt Kummer über die kutzlosigkeit aller Erkenntnis redet Schauspiel in der Tiefe. Gerade
die zartesten Augenblicke des Schauspiels. Sie gibt das im „Einsamen Weg“. Sozusagen: eine Trauer des Gehirns. stimmt bedenklich. Weil ja die
Gegenstück zu den getiftelten Schmerz=Gourmandisen, denen Und mancherlei Mitleid, das sich doch nicht recht hervor- dramatischen Genius, daß er, 1
im Stück so ausgiebig gefrönt wird. Die Einsamen der traut, sondern alles Zucken um die Lippen in ein ironisches Oberfläche zu entfernen, der Tich
Komödie genießen ihre Kümmernisse mit einer wahrhaft Lächeln zwingt. Und Schmerz über der Frauen Los: daß und Zauber ahnen läßt. Der Dich
artistischen Wollust; man hat das Gefühl, daß sie um ihnen so leicht zum Schicksal wird, was dem Mann, ganz hingegen? Er ist tief, indem
keinen Preis ihre Traurigkeiten hergeben würden. Anders, besonders dem Künstler, so leicht zur Episode schrumpft. Stühle auf den Grund setzt.
Das Burgtheater hat den
menschlicher, unliterarischer sind die Frauen im „Einsamen Und daß ihnen in dieser Beziehung nicht zu helfen, ab¬
Weg“, vor allem Johanna. Hier versteckt sich ein Gefühl solut nicht. Etwas sast wie Unerbittlichkeit ist in der stille Schauplätze gebaut. Der #
ist ein Prachtstück. Ein schwer
nicht hinter Geistigkeiten, und die Sehnsucht nach dem Komödie. Ein nobler Verzicht allseits auf Ausflüchte,
Abend, Stille, Herbst und Ver##
anderen wird nicht sterilisiert durch die allzu genau erfüllte Verstecke, holde Lügen.
So mag der „Einsame Weg“ eine Dichtung sein. Natur schweigen. Und der Mensch
Pflicht gegen sich selbst. „Willst Du mit mir gehen nach