II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 453

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18. Der einsede neg
Lönichors stattsinden. Dem Prog
ag—,
— Kiel, 5. März. Das Pionierbataillonschließlich Werke zeitgenössischer
sklaverei und vor allem Unterstützung der!
Missionare, die die „höchsten Kulturträger“ seien,sv. Rauch in Spandau will einem seiner Tapfersten,grunde gelegt, von Tinel, Woyrsc
Tschaikowsky. Als Hauptwerk
und der Missionsschulen. Für die National=ldem Füsilier Klinke, auf seinem Grabe bei
manns „Tränenkrüglein“ für Soli,
Düppel in der Zeit der 50jährigen Wiederkehr des
liberalen sprach dann ruhig und sachlich
leinzigen dieser Fabrikanten oder „Schwank" „Lust= Eheproblem“ zu definieren ist.
syiel“ oder „Komödie“ getaufter Kauferien ist eine! Exemplar der betreffenden Spez
Wiener Theater.
ftbahrhaft eigenartige dichterische Begabung nach-handen ist, scheint es dennoch in
Siegfrieden und blonden Herold
Menschen, die das
Unser Wiener Theatereferent schreibtweisbar, im Gegenteil —
Publikum in Dingen der Kunst und Literatur auf=Beichtvätern zu wimmeln. Gest
uns:
„Deutschen Volkstheater“, erschrech
zuklären hätten, halsen den Wienern fadenscheinige
Es ist nicht ungefährlich, sich in Wien dem
einer nicht zu überbietenden
Die
Produkte eines Durchschnittsepigonentums in der
chronischen Theaterbesuche hinzugeben.
Intehigenzbesessene Zuschauer, die

unverschämtesten Weise auf und bei der Konkordanz
Wiener Theater haben sich nämlich im Lause der
einen Zufall den jeweiligen zweiten
der Interessen dürfte der nicht zur Clique und
Zeit in ein Lessing=Theater verwandelt, insofern
zu überleben gezwungen sind,
journalistischen Claque gehörige Autor in abseh¬
nämlich darauf fast nur noch Stücke oder Libretti
Tränen des Mitleids (mit sich) zu
barer Zeit aller Aufführungsmöglichkeiten beraubt
der Wiener kritischen Lessinge aufgeführt werden.
klang ein dritter Akt im „Deutsch
sein.
Die Herren Rezensenten scheinen zu denken:
ist, vermag nur jener zu ermessen,
In einem der wenigen dauerhaften Dramen
wenn wir uns schon im Theater langweilen sollen,
der Ewigkeit fassen kann. Wahrsch
Arthur Schnitzlers, im „Einsamen Weg“, den ich
so seien es wenigstens unsere eigenen Stücke, bei
in diesem Theater die Legende
von Herzen liebe, sagt der Held, Herr von Sala:
denen wir uns langweilen — und betrachten ihre
der Wiener zerstören und diesen M
Stellungen als einflußreiche Sinekuren, die Auf=„Es scheint mir überhaupt, daß jetzt wieder ein
nie schlecht geht und die, selbst
führung ihrer Stücke aber als ersprießliche besseres Geschlecht heranwächst, — mehr Haltung
Schicksal verfolgt sind, recht kon
Aktivitätszulagen. Wir besitzen bereits Theater=und weniger Geist“. Schnitzler irrt; zugestanden,
kritiker, die nicht nur die Aufführung ihrer Stückeldaß die meisten Wiener Literaten, die nach ihmspflegen, und wenn sie Schnitzler
mehr oder minder korrekt zu erzwingen wissenkamen, weniger Geist haben als er — Haltung be=ein Apercu auf den Lippen zergeh
Behaglichkeit zu sterben wissen -
sitzen die subalternen Existenzen, die sich seines
wortlos die dynamische Wirkung ihrer. Position
liches Unglück zufügen.
spielen lassen, etliche unter ihnen treiben die Esprits und ihrer Position bedienen, keineswegs.
sogenannte Wiener
Die
Inkompatibilität noch weiter und funktionieren als! Es sei daher von diesen sozusagen nicht satis¬
„digstinquiert“ bis in die Fingers
die
Dramaturgen — nicht ohne die Konkurrenztheater saktionsfähigen Rezensentenstücken, welche
Leüte, die sich aus Seelenmangel
zu kritisieren und von den Gefälligkeitskritiken Wiener Bühne beherrschen, nicht weiter die Rede,
exponieren pflegen, aus Mangel
erwähnt sei höchstens, daß in so einem dumm¬
ihrer journalistischen Kollegen zu leben. Und über
schreien, geben sich gern auch im
glücklichen Lustspiele, von dem die „Neue Wiener
den tief empfundenen Mangel, noch immer keine
Theaterdirektoren zu besitzen, die gleichzeitig im Bühne“ befallen wurde, eine sehr begabte Schau=gesellschaftlichen „Ereignissen“.
Neben= oder Hauptamte Kritiker sind, muß uns spielerin namens Marie Fournier debutierte Toiletten der Logeninsassinnen.
Politikscharf hinhört, hinschaut, vermag
die auswärtige
und theaterferne,
vorläufig die Tatsache hinwegtrösten, daß
traktierende Witzeleien, aus denen ganz klar ersicht=noch ein Theaterstück wahrzunehmen
Shakespeare in Wien nicht gespielt wird ver¬
mutlich weil er in keiner einzigen Wiener Zeitung lich wurde, wie sich der kleine Moritz die Diplomatie Wiener Bühne“ etwa rustikale Ge
kritisch zu Gerichte sitzt. Es wäre leichter, die= vorstellt, halbwegs erträglich machte. Im Burg=[Agrarkitsch des gewiß begabten
Kosor entströmten, dem „Brand der
theater, das auch nicht mehr lange eine vor den
jenigen Wiener Kritiker namhaft zu machen, die
der wie von „Tolstojewski“ ist.
dramatischen Gehversuchen der Burgtheaterkritiker
von der Dramatisierung ihrer Feuilletons noch ab¬
Figuren, entsprungen der geruh
dürfte, feierte
sahen als jene aufzuzählen, welche die Umwandlung geschützte Reservation bleiben
Schnitzlers Ode an die Vergänglichkeit „Der ein=des Schalom Asch („Familie Groß
der Wiener Theater in nur rezensierenden Antoren
interessanten Heinz Schulbaur in ei
zugängliche Spielhöllen anzustreben scheinen. Ichssame Weg“ Auferstehung. Der Darsteller des tod¬
in der „Freien Volksbühne“ dag
würde gewiß keinen Stein gegen diese Herrschaften wärts schreitenden Genießers Sala: Herr Walden
alles um den genialen Darsteller
spielte diesen nachtbeschatteten Kandidaten der
erheben, wenn die dramatisch=librettistische Be¬
schen: Karl Götz, neben dem sich
Metaphysik zu berlinisch=kantig und auch Fräul.
gabung bei ihnen die primäre wäre und die
Frl. Henny Herz und Ernst Deut
kritische Ader und Beschäftigung sich bei ihnen Wohlgemuth war dem dieser Erde entgleitenden
gezeichnete Regisseur Bertold Vic
Edelmenschentum der Johanna Wegrat kaum ge¬
später rein zufällig eingestellt hätte Aber da die
Aber am weisesten handeln jene Wie
wachsen. Aber man muß zufrieden sein, wenn in
meisten sich dann erst ihrer Bühnenfähigkeit bewuzt
wurden, als ihnen längst die Machtstellung ihres! Wien, wo die Nichtrezensenten Frank Wedekindsernst genommen sein wollenden
Blattes und ihre eigene, ferner, das revanche=lund Gerhart Hauptmann fast verschollen sind, gutestiefen Komikern Girardi und Eisen
Albert
Stücke überhaupt aufgeführt werden.
bedürftige Wohlwollen der Kollegen die Hinter¬
Das „Deutsche Volkstheater“ versuchte Fleiß
treppen „geebnet“ hatte, darf man wohl die
heucheln und führte zwischen allerhand!
zu
moralische Zulässigkeit derartiger Handlungen in
Daniel in der Löweng
Diskussion stellen, um so mehr als sie von Leuten Publikumsschlagern jenes Strindbergstück auf, das
Frau Amélie Nikisch, di
ihm die besten Durchfallschancen zu bieten schien,
ausgehen, denen von der Lektüre ihrer Blätter her
„Er-]„Frau Margit“ ein sehr frühes Werk des kannten Dirigenten, hat mit ihrer
die Ausdrücke „Korruption“, „Panama“,
pressung“ geläufig sein dürften. Bei keinem Dichters, das kurz und bündig als „Ritterkitsch mit „Daniel in der Löwengt
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