II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 572

W
box 23/5
M
18. Der
72
Sax
zügig ur
Wagner
mehr Ne¬
selbst zur
die groß
heater¬
dessen hi
„P#
poldin
semble
Samstag
„Der einsame Weg“
Operettei
mit Bassermann
Bekannte
Deutsches Volkstheater
eine bese
Das war einmal Glanz und Erschütterung.
größten
hat. Heu
Der zarte Schleier dieser Konversation warf
Rolle de
tragische Schatten, es wehte herbstlichen und
sie in W.
bittersüßen Geist, mystische Eleganz des Wortes
hier hat
schritt aphoristisch dahin.
zielt. In
unglücklie
* Dazu die Glorie der Wiener Premiere:
Das unerreichbare Ensemblewunder: Basser¬
kennung
mann=Sauer=Lehmann=Triesch=Reicher
„Uif
Es war sehr schön, es hat uns sehr er¬
„Leopo
schüttert.
wahre
Nun blassen die lyrischen Blüten, das
u. a.: A.
eigenen
Pathos fühlt sich beengt in Cottagegärten, nur
Gefühl, d
der Herbst streicht reifer und herber durch die
Augen
klugen Dialoge unnd manch feiner Satz klirrt
Marmorb
funkelnd ins welk Laub. Der Stolz nobler
Königin !
Gedanken leuchtet noch, hoch= und wehmütig,
haben ei¬
einst so brünstig geliebt, jetzt mit Achtung salu¬
dine Kon¬
zu einem
tiert. Nur mit Achtung?
schichte ge¬
Nun hat Bassermanns Sala eine meister¬
Mit ihren
liche Gelassenheit, salonnah und erdenfern. Es
Rolle, die
umwittert ihn, er lächelt Schicksal, alle Glätte
in der 9
und aller „Stil“ splittern ab, ein Spazierstock
und gibt:
schlägt Paraden und wir sind wieder ergriffen.
des Auto
dieses sch.
Otto Brahms strenger Zauber ist dahin,
Kunst der
man muß sich bescheiden. Doch vermehrt Doktor
ist nur f
Beers Regie behutsam jene Schattentragik.
Problem,
Dämpft das Konventionelle der Gespräche. Die
Stimme
jugendliche Härte Herrn Schotts hat wirkliche
Künstler
Geschichte
Haltung, unwienerische, aber zwingende. Feld¬
Der wirkli
hammers Fichtner einen schönen Ton zerrütteter
den Schn
Anmut, der etwas symbolischen Gestalt schenkt
stalten vo¬
er Klang und Fülle. Innig sprechen Frau
bleibt dor
Loos, mit sachlicher Wärme Herr Forest ihre
dieses en
Episoden, Frau Lvovsky gibt dem Abschied der
Stuart un
Furcht, il
Johanna Linie, Frau Bassermann ihrer Rolle
sammenbr¬
eine Resignation, durch die es bisweilen an¬
eine men¬
mutig wetterleuchtet, Herr Kutschera freilich
zogene S
läßt in Sekundenchargen stets eine stille aber
fein ziseli
große Schauspielkunst aufblitzen.
eine prack
L. U.Konstantir
A Kogi
Pes uider
Maz Reinha4dt, gegenton
Herr und Meister der Salzburger Festspiele. Und Rosi,
Werginz nahm von hier aus ihren Weg.
K. A. E.
Deutsches Volkstheater. Mehr als zwanzig Jahre
find seit dem Entstehen von Artur Schnitzlers
Schauspiel „Der einsame Weg“ verflossen und diese
zwei S##zennien lassen sich nicht verleugnen. Es ist wirklich
eine andere, versunkene Welt, die aus dieser Dichtung zu
uns spricht und selbst Bassermanns Kunst kann sie uns
nicht mehr nahe bringen. Die Kleinlichkeit der Sorgen
dieser Menschen von anno 1903, besser gesagt, wie
Schnitzler seine Zeitgenossen soh, überrascht uns, es ist ein
tändelndes Traummenschentum, ein beständiges geschäfti¬
ges Nichtstun, das wir einfach nicht mehr verstehen. Wenn
wir nichts anderes in dem grauenvollen Weltkriege ver¬
loren hätten als diese problematische Hysterie, die sich auf
Schritt und Tritt offenbart, brauchten wir der Vergangen¬
heit wirklich keine Zähre nachzuweinen. Bassermann
suchte die Langweile durch potenziertes Können zu retten,
nicht mit vollem Erfolg. Denn der beständige Wechsel
20
zwischen weibischer Schlaffheit und forschem Drauflos¬
gängertum liegt diesem straffen Norddeutschen nicht.
Ueberhaupt ist ein Gutteil der wenig beifallsfreudigen
Aufnahme des von Direktor Beer sehr stimmungsvoll

inszenierten Stückes auf das Konto der unwienerischen
Darstellung zu setzen. Die kultivierte Anrüchigkeit des
Wiener Phäakentumes von anno dazumal braucht einen 2.
Harry Walden e tutti quanti und nicht die Kühle des
Ehepaares Bassermann oder die Korrektheit Werner
Schotts. Auch Jakob Feldhammer ließ die Leichtig¬
keit des lebenslustigen Künstlers vermissen. Jeder der
Darsteller tat sein Möglichstes, auch die Damen Loos und
Lvovsky, sowie die Herren Forest und Kutschera,
aber der Gesamteindruck war doch der eines verlorenen
Abends. Wenn es schütteren Beifall gab, so galt er nur
der Darstellung, vor allem Albert Bassermann, der
in der Schlußszene einen Gipfel ergreifender Darstellungs¬
tr.
kunst erklomm.
Verbot eines Wiener Gastspieles in Graz. Wie
a#
das „Grazer Volksblatt“ vom 16. d. meldet, wurde das
#
satirische Lustspiel „Wie werde ich meine Frau los“ das heute