II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 573

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18. Der einsane Nen
Seiten 2 und 3 weitere inter¬
2r in
Feuilleton.
nnächst erscheinenden fünften
in tiefster Seele etwas anderes denkt?“ Sie antworten so,
Feldmarschalls, die über ein
weil sie Egoisten und weil sie von Schnitzler sind.
Drama der Angst.
onrads im November
Ueber dieses angebliche Schnitzlersche Urthema vom Tod
(Schnitzlers „Der einsame Weg“ im Deutschen
ist so viel geschrieben worden, daß man glauben sollte, es
Volkstheater.)
verhalte sich genau, wie man behauptet: Schnitzlers Haupt¬
Den einsamen Weg gehen alle, die nie einem andern
motive seien Liebe und Tod, und man könne die Welt dieses
gehört haben. Sie gehen ihn, wenn die Jugend hinter ihnen
rik der
Dichters mit beiden begrenzen. Es muß endlich gesagt
verrauscht und das Aelterwerden beginnt, jener Moment, wo
werden, daß dieses Allerweltsklischee falsch ist. Schnitzlers

der Weg in einer kleinen, ersten, kaum merklichen Neigung
Urthema nämlich ist weder die Liebe noch der Tod. Es ist
zen Presse“.
sich senkt, hinab, hinab. Hinter ihnen war Glanz, Lust,
vielmehr: die Angst. Also das größte, weil allgemeinste, das
Taumel; Triumph und brennende Begier: krasser Egoismus.
wichtigste, weil bestimmendste aller Probleme.
erzig Jahren.“ Von
Aber sie haben sich nie für krasse Egoisten gehalten. Wer
Angst. Wollte es sich jemand zur Aufgabe machen —.
aris). Seite 10.
nur „ich“ zu denken imstande ist, sagt so beflissen „du“, daß
Schnitzler hat dies immer wieder, immer schärfer, immer
er, was der Gewohnheit entspricht, schließlich für die Wahr¬
divinatorischer getan — und ergründen, was die menschlichen
underland.“ Seite 10.
heit hält. Und wie plausibel ist der ewige Irrtum der
Beziehungen schafft, ändert, löst und stürzt, er würde, hätte.
Egoisten. Denn da ihnen die Beschäftigung mit sich selbst,
er „Ufa“.“ Seite 10.
er den Mut zur Konsequenz und keine Scheu vor der Ent¬
als das Selbstverständliche, nicht mehr zum Bewußtsein
götterung des Idealen, unabänderlich finden: die Angst.
kommt, wird ihnen schon das Winzigste, das sie für andere
.Seite 10.
Angst vor Bestimmtem. Vor Armut; vor Krankheit:
tun, zum Ereignis und altruistischen Beweis. Erst wenn ihr
vor Schande; vor Einsamkeit; vorm Tod. Aber, und dies
Weg hinabführt, erkennen sie sich. Denn da sind sie mit
erst ist die wahre, peitschende, dämonische Angst, neben ihr,
omans „Das schwim¬
einem Schlage allein. Sie mögen Frau und Kinder haben,
die Ursache und Verstand hat, steht die Angst vorm Un¬
Reichtum, Ruhm, Genie, ein Bacchantenzug mag sie be¬
dolf Jeremias Kreutz
bestimmten. Vage Angst, die jedes Erwachen um den Atem
gleiten — den Weg hinab gehen sie allein. Es wird kalt
bringt, hinter Wort, Blick und Ding tyrannisch aufschnellt,
um sie.
in der Wolke das Gewitter, im Seufzer die Unrettbarkeit,
Und sie denken an den Tod. „Warum reden Sie denn
im Klingelzeichen die katastrophale Botschaft ahnt, vage
Seite 16.
vom Sterben?“ fragt man sie. Sie antworten: „Gibt es Angst, die die Existenz vergiftet. Angst vorm Leben.
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