II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 580

Ne¬
box 23/5
nSam
18. Def
#in Deutschland gerabezu ungeheures Aufsehen ebragten.
Der
Der Verfasser bietet keine theoretisch=philosophischen Ab¬
lichen
handlungen, sondern wertet und mißt Schopenhauers
Bericht
auch
System an den Grundlinien der christlichen Weltanschau¬
einsti
ung. Aus einem tieferen Studium der christlichen Mystik
gastsp
und Askese heraus rang er sich zur festen Überzeugung
Im
für den
durch, daß die Taten der christlichen Heiligen nicht auf
det
Lebensverneinung und Pessimismus, sondern auf Be¬
Ur¬
B0
jahung des Weltganzen und des Weltgrundes beruhen.
huld¬
Das Buch kommt nicht nur den tausenden begeisterten
Der 2
jaht.
Hörern der Fahselschen Vorträge, sondern auch allen,
Bunde
fün
die nach Erlösung aus der Verwirrung und dem Elende
Ingenien
zwei
dieser Tage verlangen, sehr entgegen und wird viel Er¬
abgehalt
ver¬
quickung und Seelenruhe bringen. Zehentbauer.
Die Sta
rsatz
Bundest
den,
recht auf
ie
Preispol¬
Theater und Kunst.
austausch
Fritsc
Deutsches Volkstheater.
stellunger
der Pre¬
Das Gastspiel Albert Bassermanns brachte
Herabsetzz
elt¬
uns nach des Künstlers kühnem Fresko „Wallen¬
Unsitte d
hen
stein“ und seinem realistischen, liebreich ausgetüpfel¬
des
unwürdig
ten Genrebild „Traumulus“ das feinduftige Pastell
und unko
ises
abbaues
seines Herrn von Sala in Artur Schnitzlers
mehrun
Schauspiel „Der einsame Weg“.
Himme
einer scha
Das Stück ist in fast zwanzig Jahren merklich ge¬
ch¬
Nach de
ige
altert, welk, müd und grau geworden. Wohl lauscht

Publikum
man noch immer mit geziemender, verehrungsvoller
en
Form ihr
Wertschätzung sämtlicher umständlichen, mehr aus¬
In ein¬
als einladenden Breiten, den exquisiten Langwierig¬
gestellt: H
Wiederein
keiten, bringt sämtlichen psychologischen Ausführlich¬
Verbesserr
keiten jede schuldige Hochachtung entgegen, aber es
Theaterbei
ist doch nicht mehr, darüber hilft keine Selbst¬
setzung de
täuschung hinweg, das freudige Mitfühlen, das
führenden
wichtigsten
dankbare Genießen und Schwelgen in den geist¬
fachleuten.
reichen literarischen Finessen wie voreinst und
ehdem. Ja man überrascht sich sogar auf den Emp¬
Spielple
findungen der Abgespanntheit, der Ermüdung, man
desthec
absichtigt,
muß sich immerzu selbst aufmuntern und immer
Monate I.
wieder anspornen zu genauem Zuhören, muß sich
Stücken
suggerieren und soufflieren: „Das ist doch von
„Zauberflö
Schnitzler! Und Artur Schnitzler bleibt immerhin
Wagner
Strauß
wer, auch wo er einsame Wege wandelt ins Er¬
„Palestrine
klügelte, Überkünstelte, bis zur Unwirklichkeit Über¬
fels: „2
feinerte!“ Seine Gestalten sind hier nicht erschautssorgsky
und erfühlt, sondern erdacht, spitzfindig kunstreich
Bittner
Chenier“
konstruiert. Ihre sanft=sachte Menschlichkeit hat „Othello“,
etwas schattenhaft Unmenschliches. Fein bis zur und Liebe“.
Wiener Zeitung Nr. 262.
ird zu Durchsichtigkeit. Diesen spekulativen Exkursen, diesen
#F
werden
Autovivisektionen zu folgen, ist für den auf be¬
7
ig ver¬
quemere Ergötzung bedachten normalen Theater¬
osition,
neben
besucher nur mit erheblicher Anstrengung verbun¬
kel der
den. Der Rotstift des Regisseurs oder des Drama¬
#te ge¬
turgen, noch besser beider Rotstifte, hätten das red¬
die ge¬
selige Gestrüpp dieser weitausholenden Gespräche
ichters
partei¬
ein wenig ausroden sollen, ein bißchen Pietätlosig¬
ie von
keit wäre hier die richtige Pietät gewesen. Die
Wüste,
dramatische Wirkung des Werkes hätte dadurch nur
it dem
gewonnen. Der Vornehmheit dieses Gesprächstons,
#te des
nicht
der hohen Kultur dieser gepflegten, abgetönten
taaten
Sprache gebührt unbedingt verehrende Huldigung,
ch wie
aber es ist alles doch verhallter Ton, überholt, auf
nd in
s fest¬
ganz eigene Weise unzeitgemäß. Ein bemerkens¬
Vider¬
wertes Wort klingt seltsam prophetisch an: „Es
kennt¬
scheint mir überhaupt, daß jetzt wieder ein besseres
n, die
Geschlecht heranwächst — mehr Haltung und weniger
sind.
sitiven
Geist .. .“ Das ist's. Das bessere Geschlecht ist schon
imlich, da und es ist vom einsamen Weg angefremdet, an¬