TODAIEE
seines Herrn von Sala in Artur Schnitzlers
mehru:
Schauspiel „Der einsame Weg“.
Himme
einer scha
Das Stück ist in fast zwanzig Jahren merklich ge¬
Nach de
altert, welk, müd und grau geworden. Wohl lauscht
Publikum
man noch immer mit geziemender, verehrungsvoller
Form ihr
Wertschätzung sämtlicher umständlichen, mehr aus¬
In ein
gestellt: H
als einladenden Breiten, den exquisiten Langwierig¬
Wiederein
keiten, bringt sämtlichen psychologischen Ausführlich¬
Verbesserr
keiten jede schuldige Hochachtung entgegen, aber es
Theaterbe
ist doch nicht mehr, darüber hilft keine Selbst¬
setzung de
führenden
täuschung hinweg, das freudige Mitfühlen, das
wichtigsten
dankbare Genießen und Schwelgen in den geist¬
fachleuten.
reichen literarischen Finessen wie voreinst und
ehdem. Ja man überrascht sich sogar auf den Emp¬
Spielple
findungen der Abgespanntheit, der Ermüdung, man
desthec
absichtigt,
muß sich immerzu selbst aufmuntern und immer
Monate I
wieder anspornen zu genauem Zuhören, muß sich
Stücken z
suggerieren und soufflieren: „Das ist doch von
„Zauberflo
Wagner
Schnitzler! Und Artur Schnitzler bleibt immerhin
Strauß
wer, auch wo er einsame Wege wandelt ins Er¬
„Palestrin
klügelte, Überkünstelte, bis zur Unwirklichkeit über¬
fels: „#
feinerte!“ Seine Gestalten sind hier nicht erschaut
sorgsky,
Bittner
und erfühlt, sondern erdacht, spitzfindig kunstreich
Chenier“
konstruiert. Ihre sanft=sachte Menschlichkeit hat
„Othello“,
etwas schattenhaft Unmenschliches. Fein bis zur und Liebe“
Wiener Zeitung Nr. 262.
ird zu Durchsichtigkeit. Diesen spekulativen Exkursen, diesen
werden
Autovivisektionen zu folgen, ist für den auf be¬
ig ver¬
quemere Ergötzung bedachten normalen Theater¬
osition,
neben
besucher nur mit erheblicher Anstrengung verbun¬
kel der
den. Der Rotstift des Regisseurs oder des Drama¬
#te ge¬
turgen, noch besser beider Rotstifte, hätten das red¬
vie g
ichters selige Gestrüpp dieser weitausholenden Gespräche
partei= ein wenig ausroden sollen, ein bißchen Pietätlosig¬
ie von
keit wäre hier die richtige Pietät gewesen. Die
Wüste,
dramatische Wirkung des Werkes hätte dadurch nur
t dem
gewonnen. Der Vornehmheit dieses Gesprächstons,
#te des
nicht
der hohen Kultur dieser gepflegten, abgetönten
taaten
Sprache gebührt unbedingt verehrende Huldigung,
ch wie
aber es ist alles doch verhallter Ton, überholt, auf
nd in
ganz eigene Weise unzeitgemäß. Ein bemerkens¬
s fest¬
Vider¬
wertes Wort klingt selts## prophetisch an: „Es
kennt¬
scheint mir überhaupt#etzt wieder ein besseres
n, die
Geschlecht heranwächst ehr Haltung und weniger
sind.
sitiven Geist ... Das ist's. Das bessere Geschlecht #s. schon
imlich,
da und es ist vom einsamen Weg angefremdet, an¬
ir er¬
gefröstelt. Er läßt kühl.
twart.
Bassermann war als Herr von Sala ein
okkul¬
n der
moderner Gesprächsschauspieler von hohem Rang,
neuer
souveräner Beherrscher des Wortes, der Situation,
der Szene. Er brachte das Leben. Er nahm es aber
ht ihr
auch bei jedesmaligem Abgang wieder mit. Leider
mplex
zestre¬
waren in dieser durchaus wienerisch gedachten
" aus
Komödie auch recht unwienerische Laute vernehmbar.
zürde¬
Dornbach ist kein Vorort von Mannheim und unsere
ent¬
ver¬
Cottagevillen gehören nicht nach Berlin W., Tier¬
gartenviertel.
htung
Feldhammer fühlt sich fremd und beengt im
kann,
modernen Kleid, er muß sich immer bremsen und
iblick,
nnen.
drosseln, beobachten und seine natürliche Leidenschaft
ch in
an die Kette legen, damit sie ihm nicht im jambi¬
e auf
schen Versflug des jugendlichen Helden davon¬
sich
n zu
stürme. Frau Lvovsky wirkte poetisch, Frau
was
Bassermann interessierte; Kutschera tat
anten
wohl mit seinem Wiener Laut dem Ohr wie dem
12
Herzen. Schott hatte seine wertvollen starken
R.
Momente.
des
Achtungserfolg. Sogar Hochachtungserfolg. Der
Urtur
„Einsame Weg“ ist, um mit Restroy zu reden, wie
1925.
der nach Amerika. Bis Stockerau geht es ja noch
wisse
allenfalls, aber dann, ja dann „zieht er sich“.
An¬
a. fr.
aus¬
einer
Das Burgtheatergastspiel in den Bundes¬
ihres
6
erb
nd
ige
7
seines Herrn von Sala in Artur Schnitzlers
mehru:
Schauspiel „Der einsame Weg“.
Himme
einer scha
Das Stück ist in fast zwanzig Jahren merklich ge¬
Nach de
altert, welk, müd und grau geworden. Wohl lauscht
Publikum
man noch immer mit geziemender, verehrungsvoller
Form ihr
Wertschätzung sämtlicher umständlichen, mehr aus¬
In ein
gestellt: H
als einladenden Breiten, den exquisiten Langwierig¬
Wiederein
keiten, bringt sämtlichen psychologischen Ausführlich¬
Verbesserr
keiten jede schuldige Hochachtung entgegen, aber es
Theaterbe
ist doch nicht mehr, darüber hilft keine Selbst¬
setzung de
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täuschung hinweg, das freudige Mitfühlen, das
wichtigsten
dankbare Genießen und Schwelgen in den geist¬
fachleuten.
reichen literarischen Finessen wie voreinst und
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findungen der Abgespanntheit, der Ermüdung, man
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absichtigt,
muß sich immerzu selbst aufmuntern und immer
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wieder anspornen zu genauem Zuhören, muß sich
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suggerieren und soufflieren: „Das ist doch von
„Zauberflo
Wagner
Schnitzler! Und Artur Schnitzler bleibt immerhin
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wer, auch wo er einsame Wege wandelt ins Er¬
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klügelte, Überkünstelte, bis zur Unwirklichkeit über¬
fels: „#
feinerte!“ Seine Gestalten sind hier nicht erschaut
sorgsky,
Bittner
und erfühlt, sondern erdacht, spitzfindig kunstreich
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konstruiert. Ihre sanft=sachte Menschlichkeit hat
„Othello“,
etwas schattenhaft Unmenschliches. Fein bis zur und Liebe“
Wiener Zeitung Nr. 262.
ird zu Durchsichtigkeit. Diesen spekulativen Exkursen, diesen
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Autovivisektionen zu folgen, ist für den auf be¬
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besucher nur mit erheblicher Anstrengung verbun¬
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den. Der Rotstift des Regisseurs oder des Drama¬
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ichters selige Gestrüpp dieser weitausholenden Gespräche
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ch wie
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wertes Wort klingt selts## prophetisch an: „Es
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imlich,
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gefröstelt. Er läßt kühl.
twart.
Bassermann war als Herr von Sala ein
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n der
moderner Gesprächsschauspieler von hohem Rang,
neuer
souveräner Beherrscher des Wortes, der Situation,
der Szene. Er brachte das Leben. Er nahm es aber
ht ihr
auch bei jedesmaligem Abgang wieder mit. Leider
mplex
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waren in dieser durchaus wienerisch gedachten
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Komödie auch recht unwienerische Laute vernehmbar.
zürde¬
Dornbach ist kein Vorort von Mannheim und unsere
ent¬
ver¬
Cottagevillen gehören nicht nach Berlin W., Tier¬
gartenviertel.
htung
Feldhammer fühlt sich fremd und beengt im
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modernen Kleid, er muß sich immer bremsen und
iblick,
nnen.
drosseln, beobachten und seine natürliche Leidenschaft
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an die Kette legen, damit sie ihm nicht im jambi¬
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schen Versflug des jugendlichen Helden davon¬
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n zu
stürme. Frau Lvovsky wirkte poetisch, Frau
was
Bassermann interessierte; Kutschera tat
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wohl mit seinem Wiener Laut dem Ohr wie dem
12
Herzen. Schott hatte seine wertvollen starken
R.
Momente.
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Achtungserfolg. Sogar Hochachtungserfolg. Der
Urtur
„Einsame Weg“ ist, um mit Restroy zu reden, wie
1925.
der nach Amerika. Bis Stockerau geht es ja noch
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