II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 585

Explosion mit brennenden Kleidern
Kar 1elle
besser verdient.
auf die Straße, wo ihnen Passanten
Der Herr von Sala war vielleicht der erste
Hilfe leisteten. Das Warenlager und
bedeutende Eindruck, den die Wiener von
morgen da
die Geschäftseinrichtung sind zum größtenteil
Albert Bassermann empfangen haben.
Leiter“
verbrannt.
Er kam damals mit der Truppe Brahms aus
Gavault a
Einbrüche. In der Nacht zum 15. d. wurde
Berlin hieher und bezwang uns schon durch
im Postamt Aspangbahnhof ein Einbnuch
die Kunst seiner Sprache und die Anmut
Bünde
verübt, bei dem die Täter etwa 400 rekommandierte
seiner Geste. Sein Wort war voll Kraft, oh¬
wird, wer
Briefe geöffnet, den Inhalt untersucht und, so weit
gleich es, wie von einer leichten Feder ge¬
er zu verwerten war mitgenommen haben. Aus einem
Gruppen 1
Briefe entwendeten sie eine Note zu 20 Dollar, einem
trieben, emporschnellte. Diese Sprache war
Anzahl en
anderen Briefe entnahmen sie einen Scheck der Filiale
norddeutsch, obgleich ein österreichischer Offizier
für die L
Innsbruck der Zentralbank der Deutschen Sparkassen
sie sprechen sollte. Aber das vergaß man voll¬
und III n
an die Firma Szalay, III., Mohsgasse 30, auf 780 S.
ständig! Und so wie vor zwanzig Jahren
— Gestern nacht haben unbekannte Täter in dem
Sitze wird
Heurigenschank der Mizzi Siegl in der Sandgasse 8
ergeht es uns auch jetzt. Man gibt sich diesem erfolgen, #
einen Einbruch verübt, bei dem sie Tischtücher, zwei
Schnitzlerschen Helden gefangen, obwohl er so
werden w#
Violinen, Ziehharmonika und Gitarre erbeuteten.
wenig von dessen Schöpfer hat.
I
*Tot aufgefunden. Im Hause II., Tabor¬
Die übrige Darstellung war nicht gerade
straße 73, wurde gestern der 29jährige Hutmacher¬
Dienstag
ein bedeutendes Ereignis. Der einheitliche
gehilfe Wolf Rosenblatt bewußtlos aufgefunden.
Escamillo
Die Rettungsgesellschaft konnte nur mehr den Eintritt
Stil fehlte ihr völlig. Herrn Feldhammer
singt Fre
des Todes feststellen. Rosenblatt, der an epileptischen
den Fichtner zu geben, war nicht klug. Warum
Rittershei
Anfällen litt, dürfte während eines solchen Anfalles
muß dieser junge Schauspieler jetzt immer
den Tod gefunden haben.
I
alte Herren geben? Dazu ist sein Temperament
* Großer Erfolg. Dem kleinen Michael
gelangt
noch zu ungezügelt. Außerdem ist über das
hat die Gonvernante mit Hilfe einer Apfelsine
inszeniert,
ganze Stück ein Flor gebreitet. Dem Dialog
die Bewegung der Erde um die Sonne klar¬
Mephisto
sind Sordinen aufgesetzt. Das vergaßen aber
zumachen versucht. Michael hat entzückt zu¬
zur Auffi
die meisten Darsteller. Charakteristisch war
geschaut, endlich sagt er: „Und nun machen
Gretc
die Frau Wegrat der Frau Loos. Auf den
Fasser; B
Sie 's mal mit ’ner Banane.“
rechten Ton gestimmt der Wegrat des Herrn
Skraup; S
berg; sein
[Forest. Nur die Maske war unmöglich.
* Namenstage am 17. November. Gregor Th,
Kurschera,
Sonnenaufgang:
Hugo. Gertrud, Hilda.
Viktor
Arzt
Eine Erquickung der
Felix Kro
Uhr 10 Minuten. —
Sonnenuntergang:
voll österreichischem
Kutscheras
Guttmann
16 Uhr, 20 Minuten. — Mondaufgang: 8 Uhr
wienerischen Pessimismus.
8 Minuten. — Monduntergang: 17 Uhr 32 Mi¬
nuten.
Daß wir nicht vergessen: Voll Klugheit
stadt i
und Geist die Johanna des Fräulein stahls“ a.
[Lvovsky. Diese Johanna ist die schwer¬
tag und.
Theater und Kunst.
mütige Schwester Ernas, die Fräulein Lvovsky
gelangt d
noch besser spielt. Sehr angenehm der
stören“ b
Leutnant Felix des Herrn Schott. Er
Dr. Prügers Spar¬
bewährte den Ausspruch des Herrn von Sala
Lüder
von dem neuen besseren Geschlecht, das jetzt
programm.
Mülli
heranwächst: „Weniger Geist und mehr
Vom Ministerrat gutgeheißen.
[Theat
Haltung.“
J. St.
Die „Politische Korrespondenz“ schreibt:
Abschied der Exlbühne vom Komödienhaus.
theat
Die finanzielle Lage der Bundestheater
Die Exlbühne, die heuer dem Publikum des
moderne
hat in den letzten Tagen den Gegenstand von
Komödienhauses eine stattliche Reihe inter¬
am Spit
Beratungen der Ersparungsfunktionäre unter
essanter und für die mitwirkenden Künstler abends n
dem Vorsitz des Bundeskanzlers und sodann
erfolgreiche Aufführungen brachte, hat sich
auch des Ministerrates gebildet.
nunmehr — bis auf weiteres — erabschiedet.
Der Bundestheaterpräsident, Sektionschef im
leset:
Die letzte Vorstellung am Sonntag gab dem
Unterrichtsministerium Dr. Prüger, hat in
Direktor
Publikum willkommene Gelegenheit, den Exl¬
diesen Beratungen sein Programm vor¬
Leuten den Dank und die Sympathie zum Aus¬
gelegt, das er in seiner Funktion als oberster
heiteren
druck zu bringen. Am Schluß mußte der Vor¬
Verwalter der Bündestheater durchführen wird.
neue Al¬
hang dutzendemal in die Höhe gehen und es
Dieses Programm wurde sowohl im Minister¬
auch wie
wurde erst Ruhe, als Direktor Ferdinand Exl
rat als auch in den Sitzungen der Ersparungs¬
vor die Rampe trat und eine kurze Ansprache
funktionäre ausführlich und in jedem Detail
Frau
hielt. Die Absicht, sagte er, der „Exlbühne“ im
durchberaten und fand die Zustimmung
Aus G
Komödienhaus eine zweite Heimat zu schaffen,
des Ministerrates.
sei infolge der schwierigen Verhaltnisse im heute al
Sektionschef Dr. Prüger wurde von der
Wiener Theaterleben nicht so gelungen, wie gastspiel¬
Regierung beauftragt, das Programm in steter
Kamn¬
es erwartet wurde. Er hoffe jedoch, binnen
Fühlungnahme mit dem Bundeskanzler als
satirischt
kurzer Zeit in einem anderen Wiener Theater
Vorsitzenden der Ersparungskommission und im
wer d
ein Gastspiel eröffnen zu können. Die Fragen
Etnvernehmen mit dem Unterrichtsminister
Aufführ
und Zwischenrufe, welches Theater dies sei,
durchzuführen.
Stückes
wollte Direktor Exl vorläufig nicht beant¬
worden
Unter sturmischen Rufen „Auf
worten.
mit Rü
Bassermann=Sala.
Wiedersehen!“ verließ das Publikum das Haus.
das
„Der einsame Weg“ im Deutschen Volks¬
Arbeiter=Sinfoniekonzert. Es liegt Methode
word
theater.
in der Art, wie den Arbeitern reichlich Neu¬
Vergangene Spielzeit brachte Reinhardt
kunst geboten wird. Sind sie es doch, die
„Das
Sonntag
das Stück des Franzosen Jean Sarment, „Die
programmgemäß die neue Zeit heraufbringen
Taborstr
wollen. Ganz neu war der „Sprechchor“ von
Schattenfischer“ betitelt. Darin wurde gezeigt,
Erfolg.
wie doch die Menschen, ja selbst die nächsten
Mitgliedern der Kunststelle unter Leitung
Karl S.
Verwandten, aneinander vorbeigehen, ohne die
Elisa Karau dargeboten. Neu — aber doch
Werk g
sängerin
Hilfe zu bringen, nach der der andere vielleicht
nur als Erneuerung des griechischen
lehrer
lechzt. Warum versagen sie diesen Beistand?
Tragödienchors. Sprecher und Sprecherinnen,
Leistung
Nicht aus Schlechtigkeit, sondern weil sie nicht
zusammen etwa fünfzig, sind exakt geschult,
wissen, was in dem anderen vorgeht.
haben Ausdruck und Schneid. Weniger ein¬
wein, F.
7 Uhr (
Man hat diesen Gedanken als durchaus verstanden sind wir mit der vorgetragenen
zirat
neu empfunden. Nie war das Leben so hastig. Dichtung: „Kerker“ von Rosenfeld.
Singve¬
In den Hallen der Kunst soll der aufstachelnde
wie jetzt! Wir haben nicht die Zeit, den
Wiener
Weltjammer und das „Purpurbanner“ den
wein.
anderen, und wäre es selbst der Nächste, so
Hörern immerhin aus dem Gesichtskreis ge¬
recht tief ins Herz zu schauen. Und so gehen
freunde
rückt sein. Die Tanzgruppe Kratina der
so viele einsam ihren Weg zu Ende.
erklätt,
Wie vergeßlich ist doch die Welt! Dieser Schule Hellerau hat Mussorgskys
den A
Gedanke des Pariser Dichters war schon in musikalische „Bilder aus einer Ausstellung“
demnäc
dem Drama enthalten, das unser Wiener dann die „Petits riens“ von Mozart, bekannt
Poet Artur Schnitzler vor mehr als aus dem Redoutensaal, szenisch gestellt. Es Kleiner
¼
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