II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 639

W
box 23/5
m
18. Der einsalenen
Note
zn uuern und individuell aufstelle und ähnliche Schritte Meutzunt
##nmmmenden Ansicht,
der Entscheidung anderer Regierungen überlasse. daß es nicht am Platze sei, auf dem Giebel eines
a=
Die erstmalig innerhalb des 2. Deutschen Tänzer= Tanzkunst durch die amtlichen Kreise hat bereits ein
kongresses zusammengeschlossenen Balettmeister und
Resultat von katastrophaler Tragweite gezeitigt:
Tanzleiter der staatlichen und städtischen Bühnen
Mary Wigman hat auf dem Kongreß öffentlich erklärt,
Deutschlands und Oesterreichs stellen in enger Zusam¬
daß sie aus wirtschaftlichen Gründen ihre Tanzgruppe
menarbeit folgende Hauptforderungen:
auflösen müsse. Damit verliert der Tanz sein kostbares
Gut; ihre letzte Kongreßdarbietung, die Aufführung
1. In der Tanzerziehung und Bühnenpraxis eine
ihres Gruppentanzspiels „Die Feier“ hatte damit
klare Unterscheidung und Trennung des Theatertanzes
einen requiemartigen Charakter angenommen.
und des Konzerttanzes.

Die Vorträge und Debatten waren außerordentlich

2. Anerkennung und Einführung einer gemeinsamen
lebhaft; ess prachen Kurt Jooß über „Tanztheater und
Tanzschrift. Als solche hat sich die dem Tänzerkongreß
Theatertanz", Fritz Böhme über „Choreologie und
vorgeführte Tanzschrift Labans erwiesen.
Tanzschrift“ Dr. Rudolf Lämmel über „Tanzpäda¬
3. Schaffung einer Hochschule, die ganz besonders
gogik und Martin Gleisner über „Bedingungen und
den hohen Anforderungen des Theatertanzes in jeder
Fragen des Laienianzes“.
Professor Dr. Franz
Weise gerecht wird.
Popischil, Brünn, hielt einen sehr interessanten Licht¬
Zwischen den Vorständen des Deutschen
bilder=Filmvortrag über alte euröpäische Volks¬
Chorsängerverbandes und Tänzerbun¬
tänze.
in
des und der Deutschen Tanzgemeinschaft
Die tänzerischen Darbietungen standen auf beacht¬
ist folgendes Uebereinkommen getroffen worden:
licher Höhe; aus ihrer erdrückenden Fülle (weniger
Die Freiheit der verschiedenen Richtungen künst¬
wäre mehr gewesen!) seien genannt: Das Terpis¬
lerischer Art soll in keiner Weise beeinträchtigt wer¬
balett „Der letzte Pierrot“, das Kröllerbalett „Pa¬
den.
goden“, Harald Kreutzberg mit Yvonne Georgi, Gret
Palucea, Vera Skoronel, die entzückende Lucienne
In organisatorischer Beziehung besteht zwischen bei¬
Lamballe von der Grande Opéra, Paris, ferner
den Verbänden Einigkeit darüber, daß ein gemein¬
deutsche und englische Nationaltänzer, Javanische
sames Vorgehen in allen diesbezüglichen Fragen erfor¬
derlich ist.
Tänze des Roben Maj. Jodjana mit seinem Gamelan¬
orchester, Lubans „Grüne Clowns“ und endlich Wig¬
Zu diesem Zweck ist aus den Reihen der beiden Or¬
mans „Feler“.
Dr. W. Sch.
ganisationen ein paritätischer Ausschuß gebildet wor¬
den, der aus je drei Vertretern und drei Stellvertretern
besteht.
Bassermann in Paris.
Der Kongreß selbst stand unter dem Zeichen einer
-II- Es ist ein Ereignis, über das man nicht so viel
sachlichen und damit nutzbringenden Kampfstimmung.
die Lärmtrommel schlägt wie zur Reklame der verschie¬
Daß die „Labanesen“ und die „Wigmanianerin#“
denen, zurzeit in Paris gastierenden jüdischen und
und die Balettleutchen alle unter einen Hut komimen
yiddischen Theater. Es ist dennoch ein wichtiges Ereig¬
würden, war nicht zu erwarten: umsomehr ist das Er¬
nis: Albert Bassermann, tritt im Théatre-du¬
gebnis des Kongresses als stärkster Beweis fü den all= Gymnase an den Grand' Boulevards auf. Die deutsche
seitigen Einigungswillen der gemeinsamen Kunst. Truppe, die den Parisern Wedekinds „Erdgeist“ als
zuliebe zu werten. Viele Reden wurden gehalten, wie
Beispiel deutscher Bühnenkunst zeigte, hat ihr Pro¬
dies üblich ist. Die Regierungen aller Länder haben gramm und ihre Schauspieler gewechselt. In Arthur
„bisher wohl die Musik und die Dichtkunst, nie aber [Schnitzlers Schauspiel „Der einsame Weg“
den Tanz subventioniert. Diese Vernachlässigung der hat Albert Bassermann es vermocht, sich an einem ein¬
22