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IIS
18. Der #1e1e68
S
3425
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A
ON HEATERN
Mein Pariser Gastspiel
Ven Dr. Eugen Robert
Wedekind ist durchgefallen — Schnitzler und
Bassermann von vorgester
Ich sitze auf der Terfasse des Café Pousset
auf dem Boulevard Bonné Nouvelle. Vor mir
eine Flasche Byrrh und sehr viele Eier und
sehr viel Sodawasser. Es ist ünerträglich heiß.
Mir gegenüber die ehrwürdige Front des
Théätre du Gymnase; in der Mönarchie nur das
Theater der Madame genannt — Madamé war
die Kronprinzessin. Auf dem Giebel eine fesige
Lichtreklame. Metergroße Buchstaben. Es leuch¬
tet in die Pariser Nacht: Gymnase — „Dér
einsame Weg“. In zartblauer Farbe das
französische Wort; in grellweißer die deutschen.
Und zwischen mir und dem Gymnase rast Paris.
Zehntausende von Autos und Wagen und Elek¬
trischen und Autebussen. Aus allen Richtungen.
In alle Richtungen. Ohne Pausé. Ohne Atem¬
molen. Und ein Heer von Fußgängern. Ein hölli¬
scher Lärm.
Ich aber sehe nur die Lichtreklame und be¬
obachte nür die Menschen, die diese Buchstaben
und die großen Plakate auf dem Haus beobach¬
ten. Es sind lauter deutsche Namen, und die
Franzose gehen vorbei, nehmen es zur Kennt¬
nis und — darin liegt etwas Rührendes für mich
— halten es für selbstverständlich. Daß für
deutsche Schauspieler in deutscher Sprache hier
Reklame gemacht wird, ist für sie selbstver¬
ständlich.
Auf dem Boulevard Bonhe Nouvelle. Im Jahre
1928. Vor zehn Jahren waren an derselben
Stelle Kriegsberichte angeschlagen.
Was sind gegen diese Tatsache die üblichen
oder auch die unüblichen Merkmalé eines
Theatererfolges? Daß etwa ein Minister einé
kluge Rede hält? (Die Rede Herriots war aller¬
dings auch scharmant. „Das Lächeln aller an¬
wesenden Damen gehört Ihnen, Herr Professor,
— was kann da noch ein Minister sagen?“
und sprach dann viele treffende, feine, zum
Schluß ergreifende Worte.) Daß die großen
französischen Zeitungen, die sonst bei frem¬
den künstlerischen Angelegenheiten sehr reser¬
vièrt sind, dieses deutsche Gastspiel in spal¬
tenlangen Feuilletons mit viel Respekt —
und was Schauspieler und Regie anlangt.
auch mit viel Verständnis behandelten? Daß
der Besuch im Gymnase etwa dreimal so stärk
war, als in derselben tropischen Hitze in den
Pariser Prosa-Théatern? Daß in der Separat¬
worstellung, die wir den französischen Sehau¬
spielern gaben, meine Mitglieder mit Jubel und
Dank überschüttet wurden? Die Hauptsache
bleibt — es war in diesen zwei Wochen
tausendfach zu spüren — jedes déutsche Be¬
streben ist heute in Paris sympathisch und
selbstverständlich.
box 23/5
an
= 12. 1. Munde 1028=
alle Bühnen aller Nationen an dem großen Werk! Aber es ist heute schon ein beglückendes Ge au
der Völkerversöhnung ständig mitarbeiten. fühl, und den Vorwurf der Vorgestrigkeit ei
Natürlich: es ist ein Plan von übermorgen. schiebt man lächelnd beiseite.
B
Das erbot des Tiohr Wart-—
1
Noch
wollen
Das ma
rungen ai
Kreisen gr
diesem Ver
Magistrats
Wiener Th
kennt,
daß theat
nur in je
dürfen, de
Es wird als
irgendeiz
Unternehm
stellungen
kommen 1
lenden Th.
wesen, dal
schlossene
theater
macht wo¬
paar Mon#
scheidung
seinerzeiti
Josephine
solche Un
Heute
ins Rath:
um Ho
die Sa
Doch
Unde
schon
das V.
Wie
nich
Fall
Vert
Die 1
Ansich
hätten
sion erh
haben ai
sie eben
wirken
und
wollen
anders
Erbittern
Begründ
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Mein Pariser Gastspiel
Ven Dr. Eugen Robert
Wedekind ist durchgefallen — Schnitzler und
Bassermann von vorgester
Ich sitze auf der Terfasse des Café Pousset
auf dem Boulevard Bonné Nouvelle. Vor mir
eine Flasche Byrrh und sehr viele Eier und
sehr viel Sodawasser. Es ist ünerträglich heiß.
Mir gegenüber die ehrwürdige Front des
Théätre du Gymnase; in der Mönarchie nur das
Theater der Madame genannt — Madamé war
die Kronprinzessin. Auf dem Giebel eine fesige
Lichtreklame. Metergroße Buchstaben. Es leuch¬
tet in die Pariser Nacht: Gymnase — „Dér
einsame Weg“. In zartblauer Farbe das
französische Wort; in grellweißer die deutschen.
Und zwischen mir und dem Gymnase rast Paris.
Zehntausende von Autos und Wagen und Elek¬
trischen und Autebussen. Aus allen Richtungen.
In alle Richtungen. Ohne Pausé. Ohne Atem¬
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Ich aber sehe nur die Lichtreklame und be¬
obachte nür die Menschen, die diese Buchstaben
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ten. Es sind lauter deutsche Namen, und die
Franzose gehen vorbei, nehmen es zur Kennt¬
nis und — darin liegt etwas Rührendes für mich
— halten es für selbstverständlich. Daß für
deutsche Schauspieler in deutscher Sprache hier
Reklame gemacht wird, ist für sie selbstver¬
ständlich.
Auf dem Boulevard Bonhe Nouvelle. Im Jahre
1928. Vor zehn Jahren waren an derselben
Stelle Kriegsberichte angeschlagen.
Was sind gegen diese Tatsache die üblichen
oder auch die unüblichen Merkmalé eines
Theatererfolges? Daß etwa ein Minister einé
kluge Rede hält? (Die Rede Herriots war aller¬
dings auch scharmant. „Das Lächeln aller an¬
wesenden Damen gehört Ihnen, Herr Professor,
— was kann da noch ein Minister sagen?“
und sprach dann viele treffende, feine, zum
Schluß ergreifende Worte.) Daß die großen
französischen Zeitungen, die sonst bei frem¬
den künstlerischen Angelegenheiten sehr reser¬
vièrt sind, dieses deutsche Gastspiel in spal¬
tenlangen Feuilletons mit viel Respekt —
und was Schauspieler und Regie anlangt.
auch mit viel Verständnis behandelten? Daß
der Besuch im Gymnase etwa dreimal so stärk
war, als in derselben tropischen Hitze in den
Pariser Prosa-Théatern? Daß in der Separat¬
worstellung, die wir den französischen Sehau¬
spielern gaben, meine Mitglieder mit Jubel und
Dank überschüttet wurden? Die Hauptsache
bleibt — es war in diesen zwei Wochen
tausendfach zu spüren — jedes déutsche Be¬
streben ist heute in Paris sympathisch und
selbstverständlich.
box 23/5
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= 12. 1. Munde 1028=
alle Bühnen aller Nationen an dem großen Werk! Aber es ist heute schon ein beglückendes Ge au
der Völkerversöhnung ständig mitarbeiten. fühl, und den Vorwurf der Vorgestrigkeit ei
Natürlich: es ist ein Plan von übermorgen. schiebt man lächelnd beiseite.
B
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Kreisen gr
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Es wird als
irgendeiz
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wesen, dal
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