II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 666

18. Der einsane Nen
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
None Preisn
Wah
vom:
933
97.A06.
Karlheinz Martin inszeniert „Nathan“, „Don
Carios“ und Schnitzlers „Einsamen Weg“.
Auf die Frage, welche Aufführungen Direktor Fischer
herauszubringen gedenkt, erwidert er: „Zuerst gehe ich mit
Alsbergs „Konflikt“ auf Tournee. Das Werk wird in
der Originalbesetzung, zu der Albert und Else Basser¬
mann, Jakob Tiedtke und der junge Rainer
Litten zählen, Ende Oktober auch in Wien, und zwar
im Theater in der Josefstadt, zu sehen sein.
„Während das Stück hier gespielt wird, studiert Karlheinz
Martin den „Don Carlos“ mit Bassermann als
Philipp, Moissi als Posa und Ernst Deutsch als
Carlos ein, daneben noch Schnitzlers „Einsamen Weg“,
worin Albert und Else Bassermann ihre berühmten Rollen
spielen werden, aber zum erstenmal Moissi den Fichtner
und Deutsch den Felix. Ab Januar ist Moissi nach Italien
verpflichtet. Dann wird Martin für mich den „Nathan“
inszenieren. Bassermann wird zum erstenmal den Nathan
spielen, seine Gattin die Daja, die Durieux die Sittah,
Deutsch den Derwisch und Matthias Wieman den
Tempelherrn. Diese Vorstellung werde ich nicht nur in
Deutschland, sondern auch in Wien zeigen.
Mit dem „Don Carlos“ plane ich eine Tournee durch
die Schweiz, Holland und Frankreich. In Paris soll „Don
Carlos“ im Théätre Champs Elysées in deutscher Sprache
aufgeführt wereden. Die Probenarbeit für die brei Stücke
wird in Wien geleistet, ebenso werden die Kostüme in Wien
hergestellt werden. Sollte Karlheinz Martin das Raimund¬
Theater übernehmen, so würde ich hier auch Pirandellos
neues Stück „Wie du mich willst“ unter der Regie
von Karlheinz Martin mit Tilla Durieux herausbringen.
Zum Abschluß sei noch erwähnt, daß ich mit dem Stück
von Mirgheau Nebeneinander vorbei", das
Jannings heater in der Josefstadt spielen
wird, mit dem Kunstler eine Tournee durch Skandinavien
machen werde.“
Alfred Fischer, ein gebürtiger Wiener, der seinerzeit
Harry Liedike im „Idealen Gatten“ nach Wien brachte,
war früher Direktor des Theaters in der Stresemann¬
Straße in Berlin und veranstaltete in den letzten Jahren
alle großen Tourneen Bassermanns, Moissis, Deutsch', der
Durieux, der Christians, der Dagover und zuletzt
der Alpar.
box 23/5
E. u. ahl Mülegr Kerlid
D 9. AllG 1632
Keine Theater-B.2.
[Hans Reinmar
singt in der Städtischen Oper in der Erst=Auf¬
führung des „Bajazzo“, die auf Freitag, den
B. September, festgesetzt ist, zum erstenmal den
Tonio.
In der Volksbühne
haben die Proben zum Eröffnungsstück der
Spielzeit, dem „Bund der Jugend“, von Henrik
Ibsen, unter Leitung Heinz Hilperto be¬
gonnen.
Albert Bassermann
wird Anfang Oktober-mit Tilla Durieux in
Max Alsbergs „Konflikt“ in der Schweiz auf¬
treten und anschließend in dem gleichen Stück
am Wiener Theater in der Josefstadt spielen.
Im November beginnt unter der Gastspiel¬
direktion Alfred Fischer eine große Tournee mit
„Don Carlos“ in Neuinszenierung von Karl¬
heinz Martin, in der Bassermann den Philipp,
Moissi den Posa, Ernst Deutsch den Carlos
geben wird. Mit den gleichen Darstellern be¬
setzt, wird Schnitzlers „Einsamer Weg“ zur Auf¬
führung Januar tritt Basser¬
mann eine Gastspielreise mit Lessings „Nothan
der Weise“ an.
„Ein Mantel, ein Hut, ein Hand¬
schuh“,
das im Drei=Masken=Verlag erschienene Schau¬
spiel von Wilhelm Speyer, kommt als zwei¬
tes Stück dieser Spielzeit im Oktober im Komö¬
dienhaus zur Uraufführung. Die Hauptrolle
spielt Eugen Klöpfer.
Friedl Schuster
spielt die Hauptrolle in dem Lustspiel „Ein
Kuß und Schluß“ von Eisemann und Halasz,
das in dieser Saison im Deutschen Künstler¬
Theater in Szene gehen wird.
„Um acht Uhr wird serviert“
eine amerikanische Komödie von Ferber und
Kaufmann, wird am Deutschen Künstler¬
Theater in Szene gehen.
Theo Mackebens
neue Operette „Lady Fanny und die Dienst¬
boten“ Buch von Jerome K. Jerome wurde
von Direktor Dr. Beem für das Scala=The¬
ater in Wien erworben.
„Der Heldenberg“
betitelt sich eine „historische Groteske“ von Ru¬
dolf Jeremias Kreutz, die im Brünner Deut¬
schen Theater zur Uraufführung kommt.
Das Züricher Stadttheater
feiert sein 100jähriges Bestehen im nächsten
Sommer durch Festaufführungen von Oper und
Schauspiel, bei denen alle früheren Mitglieder,
u. a. Wilhelm Furtwängler, Rob. F.
Bergner,
Denzler, Hans Reinmar, Elisabeth
Paul Hartmann, mitwirken werden.