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HSGE
18. Der c „ane Neg
auch sprechen muß, so mit dem Geist dieser Stimmung zu 1 Thema war bedeutsamer als sei
ob des Mangels an großer schöp
füllen, daß sie die harten Konturen verlieren und sich dem
Der einsame Weg.#%
0
Fehlens des Temperaments, da
Schleierbilde mühelos anbequemen. Er sagt es ohne den Unter¬
Schauspiel in 5 Akten von Arthur
niemals ganz entbehren kann.
ton großer Leidenschaft, er singt kein Lied wilder Verzweif¬
Zweiter literarischer Abend des=nsaters.
lung hätte statt der Resignation
lung, nicht einmal ein bewegliches Klagelied, nur ein graues
Gedicht, von dem man meint, es könne nie ein Ende finden.
Thema schreit nach dem großen
Schleier über alles! Das Wort, das du frisch und lebens¬
Es hat auch keines gefunden. Willkürlich ist der Rahmen,
entweder die Klärung des Himn
toarm in die Welt sendest, ist schon im nächsten Augenblick
in den es Schnitzler gespannt hat. Die Töne des Liedes
gen muß.
im Schoße der Vergangenheit versunken. Das Glück, der
schwingen über ihn hinaus. Ein Drama ist das Werk nicht
Schmerz, der dir heute ans Herz greift, ruht morgen schon im
Mit der Aufführung (Regie
zu nennen, und die Dramentechnik ist aufs sträflichste verletzt.
Reiche der Toten. Wie willst du die Stunde halten? Sie
kannch mich nicht einverstande
Die Komvosition läßt so gut wie alles zu wünschen übrig, und
windet sich dir, sanft oder unbarmherzig hart, aus den Hän¬
monotone Melodie, nach der Sch
es fehlt vor allem an einem festen Standpunkt, den der Autor
den, entflieht dir, noch ch du ihren letzten, ihren tiefsten Sinn
zn ihrem Recht. Wie der Klaug
seinen Personen gegenüber einnimmt, an einem sichern
erkannt hast. Schleier über alles! Und nur eins bleibt dir:
loser Regenstunde, so hätte sie
Augenpunkt, unter dem er die Gesamtheit der Dinge sieht.
die Erinnerungen. Die stehen dir vor dem Auge, im Wachen
bringen müssen. Immer wieder,
Ich weiß natürlich sehr wohl, daß eine tiefere Absicht hierin
und im Träumen, füllen dir die Seele mit Wünschen, mit
der. Das fehlte, und so kame
liegt. Eine Gesamtheit der Dinge soll es eben für Schnitzler über¬
inem leisen Schimmer von Glückseligkeit und einem tieferen
Aufführung noch viel mehr des
haupt nicht geben, keine auch noch so versteckte Polyphonie,
(Glanz entsagungsvoller Schwermut. Sie sind wie gute Schau¬
menhalts entbehrte, als es bei der
kein Ineinanderwachsen, Sichumeinanderranken der Töne.
spieler: Es gibt Stunden, aus denen sie sich Kraft genug
ist. Das geringe Verständnis, de
Nebeneinander, nicht miteinander ziehen die Munschen seines
saugen, dir als das Leben, dir als die Wahrheit zu erscheinen.
Art des Werkes entgegenbrachte
Dramas ihren Weg; diesem Inhalt soll die Form entsprechen.
And sind doch nichts anderes, als Trug und Schein, Schemen,
wirken. Eine genaue Kritik der
Ich verstehe wohl; aber ic, bin verpflichtet, zu konstatieren,
Gespenster. Du breitest die Arme nach ihnen aus, sehn¬
hier zu weit führen. Es sei nur er
daß Schnitzler hier die Grenzen, die sich unsere heutige Büh¬
süchtig, verlangend — und narrend, dich äffend, weichen sie
mann sich seiner Aufgabe, trot
nenkunst gesteckt hat, zu rasch entschlossen überschritten hat.
zurück in den Nebel, in das Meer des Nebels, aus dem sie
Es führen so wenige und so gebrechliche Brücken von der
einmal in ein böses, allerdings
geboren sind. Schleier über alles!
Stimmung dieser Dichtung hinüber zu den rohen Tatsächlich¬
gehaltenen Dialog leicht zu erkl
Und einsam mußt du diese Qual ertragen. Es führen
keiten des Lebens, daß Schnitzler den Weg nur selten ohne
glücklichsten entledigte. Man hör
viele Wege durch das Leben, einsam aber sind sie alle. Wir
I allerlei kleine Unfälle und Zufälle gefunden hat. So sei es
intime echte Töne. Gertrud de
tauschen Worte miteinander, Worte, die ein Verstehen vor¬
Augenblicke, Angelina Gurlitt
auch mir erspart, ihn zu gehen, und durch den sehr wenig
täuschen, Worte der Zusammengehörigkeit, Worte der Herz¬
Paschen viel uninteressanter
rentablen Versuch, einzelne Vorgänge aus dem Ganzen her¬
lichkeit und Zärtlichkeit. Aber sie gehen am Ziele vorbei.
Schlaghamer und Julius
auszulösen, den Eindruck der Stimmung, die ich anzudeuten
Wir reden ins Leere und ein hohles Echo gibt uns zurück,
suchte, herabzudrücken. Man begnüge sich damit, zu wissen,
mit ihren Rollen große Mühe.
was wir Antwort heischend in die Welt hinaussandten. Wir
daß in blassen Tönen eine Reihe von Lebensschicksalen ge¬
kennen einander nicht; du nicht mich, ich nicht dich Und
zeichnet werden. Sie sind sehr verschieden, und gleichen sich
kommt die Stunde, da die Leidenschaft an deine Türe klopft,
doch in dem einen Punkte, daß sie alle auf jene schlimme
glaube ihr nicht! Sie ist eine Betrügerin, eine schlimme Zau¬
Weisheit hinauslaufen, zu deren Verkünder sich Schnitzler
berin; sie kennt alle Künste und Kniffe der Lüge, sie jagt dich
machen möchte. Eins dieser Seelen ist um einen Grad lei¬
in einen wilden Rausch der Seligkeit, aus dem du dann zu
denschaftlicher, tiefer gefärbt. Sie trägt dies hoffnungslose
um so schmerzvollerer Wahrheit erwachen mußt. Glaube ihr
Dasein nicht, verfällt der Liebe und verfällt dem Tode. Die
nicht! Vertreib sie von deiner Pforte! Lächelnd vertreibe sie,
anderen ziehen, ein unfröhlicher Zug, ihre Straße weiter.
lächelnd im bitteren, herzbrechenden Glück, deiner Einsamkeit!
Schnitzlers Drama fand gestern eine sehr kühle Auf¬
Das ungefähr hat uns Schnitzler mit seinem Werke zu
nahme. Der erste Akt fiel ganz ab, nach dem zweiten und
sagen. Er sagt es mit einem muden, lässigen Achselzucken,
auch noch nach dem dritten gab es einigen freundlichen Beifall,
mit der Miene stumpf gewordener Resignation. Sagt es in
nach dem vierten und fünften rührten sich nur noch ein paar
monotoner, kahler Melodie, die nicht viel Tiefe hat, aber
einsame Hände. Auch der Teil des Publikums, der die Schön¬
schließlich in ihrer Eintönigkeit doch beinahe tief wirkt. Er sagt
heiten der Dichtung wohl erkennen und würdigen konnte, war
es freilich zuweilen ungeschickt, denn es ist ihm schwer, die
Dinge des äußeren Lehens, von denen ein Drama denn doch eher gequält und gepeinigt als erwärmt und interessiert. Da,
HSGE
18. Der c „ane Neg
auch sprechen muß, so mit dem Geist dieser Stimmung zu 1 Thema war bedeutsamer als sei
ob des Mangels an großer schöp
füllen, daß sie die harten Konturen verlieren und sich dem
Der einsame Weg.#%
0
Fehlens des Temperaments, da
Schleierbilde mühelos anbequemen. Er sagt es ohne den Unter¬
Schauspiel in 5 Akten von Arthur
niemals ganz entbehren kann.
ton großer Leidenschaft, er singt kein Lied wilder Verzweif¬
Zweiter literarischer Abend des=nsaters.
lung hätte statt der Resignation
lung, nicht einmal ein bewegliches Klagelied, nur ein graues
Gedicht, von dem man meint, es könne nie ein Ende finden.
Thema schreit nach dem großen
Schleier über alles! Das Wort, das du frisch und lebens¬
Es hat auch keines gefunden. Willkürlich ist der Rahmen,
entweder die Klärung des Himn
toarm in die Welt sendest, ist schon im nächsten Augenblick
in den es Schnitzler gespannt hat. Die Töne des Liedes
gen muß.
im Schoße der Vergangenheit versunken. Das Glück, der
schwingen über ihn hinaus. Ein Drama ist das Werk nicht
Schmerz, der dir heute ans Herz greift, ruht morgen schon im
Mit der Aufführung (Regie
zu nennen, und die Dramentechnik ist aufs sträflichste verletzt.
Reiche der Toten. Wie willst du die Stunde halten? Sie
kannch mich nicht einverstande
Die Komvosition läßt so gut wie alles zu wünschen übrig, und
windet sich dir, sanft oder unbarmherzig hart, aus den Hän¬
monotone Melodie, nach der Sch
es fehlt vor allem an einem festen Standpunkt, den der Autor
den, entflieht dir, noch ch du ihren letzten, ihren tiefsten Sinn
zn ihrem Recht. Wie der Klaug
seinen Personen gegenüber einnimmt, an einem sichern
erkannt hast. Schleier über alles! Und nur eins bleibt dir:
loser Regenstunde, so hätte sie
Augenpunkt, unter dem er die Gesamtheit der Dinge sieht.
die Erinnerungen. Die stehen dir vor dem Auge, im Wachen
bringen müssen. Immer wieder,
Ich weiß natürlich sehr wohl, daß eine tiefere Absicht hierin
und im Träumen, füllen dir die Seele mit Wünschen, mit
der. Das fehlte, und so kame
liegt. Eine Gesamtheit der Dinge soll es eben für Schnitzler über¬
inem leisen Schimmer von Glückseligkeit und einem tieferen
Aufführung noch viel mehr des
haupt nicht geben, keine auch noch so versteckte Polyphonie,
(Glanz entsagungsvoller Schwermut. Sie sind wie gute Schau¬
menhalts entbehrte, als es bei der
kein Ineinanderwachsen, Sichumeinanderranken der Töne.
spieler: Es gibt Stunden, aus denen sie sich Kraft genug
ist. Das geringe Verständnis, de
Nebeneinander, nicht miteinander ziehen die Munschen seines
saugen, dir als das Leben, dir als die Wahrheit zu erscheinen.
Art des Werkes entgegenbrachte
Dramas ihren Weg; diesem Inhalt soll die Form entsprechen.
And sind doch nichts anderes, als Trug und Schein, Schemen,
wirken. Eine genaue Kritik der
Ich verstehe wohl; aber ic, bin verpflichtet, zu konstatieren,
Gespenster. Du breitest die Arme nach ihnen aus, sehn¬
hier zu weit führen. Es sei nur er
daß Schnitzler hier die Grenzen, die sich unsere heutige Büh¬
süchtig, verlangend — und narrend, dich äffend, weichen sie
mann sich seiner Aufgabe, trot
nenkunst gesteckt hat, zu rasch entschlossen überschritten hat.
zurück in den Nebel, in das Meer des Nebels, aus dem sie
Es führen so wenige und so gebrechliche Brücken von der
einmal in ein böses, allerdings
geboren sind. Schleier über alles!
Stimmung dieser Dichtung hinüber zu den rohen Tatsächlich¬
gehaltenen Dialog leicht zu erkl
Und einsam mußt du diese Qual ertragen. Es führen
keiten des Lebens, daß Schnitzler den Weg nur selten ohne
glücklichsten entledigte. Man hör
viele Wege durch das Leben, einsam aber sind sie alle. Wir
I allerlei kleine Unfälle und Zufälle gefunden hat. So sei es
intime echte Töne. Gertrud de
tauschen Worte miteinander, Worte, die ein Verstehen vor¬
Augenblicke, Angelina Gurlitt
auch mir erspart, ihn zu gehen, und durch den sehr wenig
täuschen, Worte der Zusammengehörigkeit, Worte der Herz¬
Paschen viel uninteressanter
rentablen Versuch, einzelne Vorgänge aus dem Ganzen her¬
lichkeit und Zärtlichkeit. Aber sie gehen am Ziele vorbei.
Schlaghamer und Julius
auszulösen, den Eindruck der Stimmung, die ich anzudeuten
Wir reden ins Leere und ein hohles Echo gibt uns zurück,
suchte, herabzudrücken. Man begnüge sich damit, zu wissen,
mit ihren Rollen große Mühe.
was wir Antwort heischend in die Welt hinaussandten. Wir
daß in blassen Tönen eine Reihe von Lebensschicksalen ge¬
kennen einander nicht; du nicht mich, ich nicht dich Und
zeichnet werden. Sie sind sehr verschieden, und gleichen sich
kommt die Stunde, da die Leidenschaft an deine Türe klopft,
doch in dem einen Punkte, daß sie alle auf jene schlimme
glaube ihr nicht! Sie ist eine Betrügerin, eine schlimme Zau¬
Weisheit hinauslaufen, zu deren Verkünder sich Schnitzler
berin; sie kennt alle Künste und Kniffe der Lüge, sie jagt dich
machen möchte. Eins dieser Seelen ist um einen Grad lei¬
in einen wilden Rausch der Seligkeit, aus dem du dann zu
denschaftlicher, tiefer gefärbt. Sie trägt dies hoffnungslose
um so schmerzvollerer Wahrheit erwachen mußt. Glaube ihr
Dasein nicht, verfällt der Liebe und verfällt dem Tode. Die
nicht! Vertreib sie von deiner Pforte! Lächelnd vertreibe sie,
anderen ziehen, ein unfröhlicher Zug, ihre Straße weiter.
lächelnd im bitteren, herzbrechenden Glück, deiner Einsamkeit!
Schnitzlers Drama fand gestern eine sehr kühle Auf¬
Das ungefähr hat uns Schnitzler mit seinem Werke zu
nahme. Der erste Akt fiel ganz ab, nach dem zweiten und
sagen. Er sagt es mit einem muden, lässigen Achselzucken,
auch noch nach dem dritten gab es einigen freundlichen Beifall,
mit der Miene stumpf gewordener Resignation. Sagt es in
nach dem vierten und fünften rührten sich nur noch ein paar
monotoner, kahler Melodie, die nicht viel Tiefe hat, aber
einsame Hände. Auch der Teil des Publikums, der die Schön¬
schließlich in ihrer Eintönigkeit doch beinahe tief wirkt. Er sagt
heiten der Dichtung wohl erkennen und würdigen konnte, war
es freilich zuweilen ungeschickt, denn es ist ihm schwer, die
Dinge des äußeren Lehens, von denen ein Drama denn doch eher gequält und gepeinigt als erwärmt und interessiert. Da,