II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 0), Marionetten. Drei Einakter, Seite 5

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17.4. Marionetten9 K——
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Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
0
105 „OBSERVER“ Nr. 7
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Wien, IX/, Türkenstrasse 17.
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Vesgische naibig heram)
Ausschnitt aus:
vom 100
Grcneher
Theater und Musik.
Sezessions=Bühne
Gastsviel des Bunten Theaters. 62229.—
Herrn v. Wolzogens „Ueberbrettl“ feierte gestern allend
das Jubiläum seiner fünfzigsten Vorstellung, was seinen rührigen
und liebenswürdigen Leiter zu einer kleinen Begrüßungsrede ver¬
anlaßte, in der er besonders die nerddeutsche Schwerfälligkeit mit
seiner leichten Truppe zu bekämpfen versprach. Das Publikum
stimmte lebhaft zu, und den ganzen Abend herrschte zwischen dem
Saal und der Bühne ein lebhaftes Verhältniß freundlichster
Vertraulichkeit. Die Stunde ist zu weit vorgerückt, um die
besprechen, außerdem
einzelnen Nummern eingehend
Für
hat auch das Bunte Theater kein festes Programm, sondern ein
100
bereits sehr umfängliches Repertoire, aus dem es nach eigener
200
Laune und nach den Wünschen des Publikums schöpfen kann.
500
1 Sehr angesehene Heroen der Literatur haben es sich nicht versagt,
zum Ueberbrettl hinunter oder vielmehr hinauf zu steigen. So
1000
gab es ein Marionettenspiel von Arthur Schnitzler, in
Im
dem er sich in reizender Weise über sich seibst, über Hoffmanns¬
Abonnement
thal, über andere Wiener Stimmungspoeten und über die
Abonnenten f
Dramatiker im allgemeinen lustig macht. Zuletzt kommt
Harlekin als Tod und schneidet die Schnüre ab, mit denen der
Der „
„Held des Stückes“ bewegt wird. Dann wird er wieder in die
Inhaltsangal
grüne Schachtel gelegt. Das war mit der feinen überlegenen
blätter (
Heiterkeit gemacht, die immer einen Rest von Nachdenk¬
wodurch eine
lichkeit zurückläßt. Haus Oswald hat aus seinem be¬
des In- und
kannten Buche „Vagabunden“ einen Ausschnitt unter dem Titel
werden in Wie
„Die Tippelschickse“, auf deutsch Stromerin, dramatisirt, der mit
seiner unverfälschten Darstellung des Lebens auf der Walze das
Publikum interessirte, wenn auch zartere Gemüther durch die
Roheit der Vorgänge abgestoßen wurden, und wohl nicht mit
Unrecht. Eine neue Pantomime „Vierrots Fastnacht“ von
jLeo Feld ist vielleicht etwas zu komplizirt für diese Gattung,
die sich auf die einfachsten Aeußerungen menschlicher Leidenschaft
beschränken muß. Sie hat sich durch sich selbst zu erklären,
so daß sie der Vorbereitung des gesprochenen Kommentars nicht
bedarf. Ganz reizend ist ein neues Duekt „Die Haselnuß“,
Text pen Walter Paulus, Musik von Oskar Straus, ein
würdiges Gegenstück des „Lustigen Ehemanns“, der von Fräulein
Bradsky und Herrn Köppel zum nennundnennzigsten und auf all¬
gemeines Verlangen zum hundertsten Male gegeben wurde. Sehr
angenehme Bekanntschaften machten wir in den Herren H. H. Evers
und A. Pferhofer, die ihre eigenen Dichtungen satirischer Art
sehr diskret vorzutragen wußten. Als ausgezeichneter Sprecher;
bewährte sich der Wiener Rezitator Herr Marcel Salzer, aber
dersfeinste Interpret bleibt doch Herr v. Wolzogen selbst, der mit
Stolz von sich sagen kann: Das bunte Theater bin ich! Und als
besonderes Verdienst muß seiner Schöpfung angerechnet werden, daß sie
uns in lebhafter Verbindung mit mehreren von unseren besten
Lurikern wie Lilieneron, Morgenstern und Otto Julius
Bierbaum erhält. Sie nimmt das Gute, woher sie es bekommt.
Hat doch auch der alte Paul Flemming, der sonst auf einem
ganz anderen Gebiete verehrt wird, ein sehr weltliches, sehr
graziöses Gedicht über die Kunst des Küsseus beigesteuert. A. E.
box 22/10
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Pres „OBSERTEN: N. 55
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1 Presse
Ausschnitt aus:
vora 1/71. 4001
[Das Berliner „Ueberbrettl“.] Aus Berlin
Lwird uns berichtet: Im Ueberbreitl wurden heute die „Mario¬
netten“ ein Spaß von Arthr. Schnitzler, ausgeführt. Auf
einem Marionetten=Theater im Wurstelprater spielt sich in ganz
kurzer Zeit ein großes Drama ab. Die handelnden Personen sind
typische dramatische Figuren wie Liesl, das „süße Mädel“, der
düstere Kanzlist, ihr Vater, der von Stimmungen beeinflußte Held,
der Raisonneur und Andere. Alle Personen hängen an Drähten
und machen Marionetten=Bewegungen. Der geistvolle dramatische
Scherz fand vielen Beifall trotz der mangelhaften Ausführung.
Ueberhaupt machte das Ueberbrettl heute bei seiner fünfzigsten Vor¬
stellung einen recht dilettautenhaften Eindruck, von dem nur die
Vorträge Wolzogen's und die reizenden Lieder des Compo¬
Für
20 nisten Oskar Strauß auszunehmen sind.
* Pörto.
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