II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 3), Zum großen Wurstel. Burleske in einem Akt (Marionetten), Seite 29

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uns an Prähten zeigte, sie aus den Schachtell
Huriosttäten-Theater.
herausholte, vor aus den Mechanismus ihr

Wien, 21. März
Körperlichkeit abschnurten ließ, hat er sich seibst
Wohl dem Dichter, der seine bitteren ##
m einer Bitterkeit verspotieh, die fast ohne Bei¬
zichte zu leichten Scherzen defiilliert und seinelspiel ist. An Ibsen erimernd, der in seiner
schwersten Selbsterkenntnisse in zarten, d
ildent““ hinter sein Lebenswerk ein gro¬
Ironien verglimmen lassen kann! S###ha#
rschreckendes Frauzeichen setzt, scheute sich
Resignation doch noch den Reiz eines amüsanten Schnitzler nicht, seinen #llenschen in den Sis des
Besenntnisses oder eines gelungenen Witzes. Wie ebend sehen zu lassen. Endlich einmal ein Schaf¬
seine Burlest
Arlur Schnihler
seuder, der nicht in eitler Ehifurcht vor sicher
Zu
oßen-Wur
schrieb, da hatte er
stirbi, sondern mit verwegenem Spotte als eigener
lich allerlei Bitterkeit im Dichtergemüt. Werke in P#rodist von seiger Welt den Schein der Wich
die er keine Seele hatte strämen lassen, waren in
Feit abstreift.
unserem Besten
jändigen Boden der Gleichgültigteit versickert, und schmerzlichelustigen Burleöke noch eineesette
lich empfand sein sott allzu #ustiv
gerung geglückt Aus der Selbstverböhnung
Geist die Enge seiner seinen Welt. Jet
eine Auflösung jeder Kunst. Die Puppen wollen
ser herde Scherz im

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reist ihr geborgtes Leben andleben dur Wichte
bejubest worden. Dap ist die Ironie
##rd gleich dem ohnmächtigen Zauberehriigg
Froni
Geister, die er rief, nicht mehr los, bis
Ein Puppentheater in rinelt
##chwert eines groden tindelannten alle Drähle
Im staubigen Grün einer kleinen Schente ein A#durchschneihet. Die Komödie ist auß...
ild der Bühne und der Welt Hübsch, dast es ge¬
S##tief diese freche Gankelei ist, so feicht ist das
ra#e der Prater ist, den sich die Wiener Dichterlehenfalls einaktige Druma aus dem dreißinjähri¬
von keiner erschöpften Kritik verbieten lassen in
gen Kriege, das ihm voranging Erich Vorn
den, in dem wir das sinnige Gaukelspiel sehen
hat seineMamzell Cauragn“ mit vielen
Marioneiten an Drähten führen ein schematischer Effelten angestrichen, aber deshald bleibt es doch
Schauspiel vor zwei Puhlika ouf. Das eine findein hölzernes, roh nehaurnes Ding. Der Dialon
r dus andere sitzt an Tischen auf der Bühne ##se schlüpfrin, daß der gute Geschmack foriwe
wahrhaftig, dies ist ein abgründig boshafter rend ausmeitet und umfällt. Nün hot der Auioe
Scherz, auch dies sind wir seibst. Die Typen de alterdings die Möglichkeit, sich mit den schlechten
oben nehmen unsere Kritik uns vorweg; unsere Sitten jener schlimmen Zeit zu entschuldigen, aber
Gebanken soufflieren wir ihnen und erschreckentes ist anzunehmen, daß man damals mehr derb
fast, wie wir si
ehören. Wesheit Gutmütigkeit,als lüstern war. Daß sich die Pornographie hier
Ucteilslosigkeit — jede Art und jedes Tempera#allerlei historische, literarische und Pochoiohische
ment ist in ein paar Berse gegössen. Eine char= Mäntelchen umbängt, macht die Sache nur noch
manie Abrechnung mit dem Publikum, das den schlimmer. Der Autar hat bereits öster mit sei¬
Dichter sonst rezensiert diesmal von einemer großzügigen, im Schanen Subermanaß ge¬
Dichter geleistet, der das Publikum rezensiert, achsenen Geschmacklosigkeit die Bühnen unsicher
Aber das ist doch nur der unbeträchtlichere Seil
mucht Diesmal hat sich der große Krieg noch
seines Ulks. Auch die Persiflage des Poeten unde ein Vierteljahrtausend nach seinem Abschluß an
Pirekiors und eines Theaterstandals hat schließ sihm und an uns als unheilvoll bewährt.
lich bloß die Bedeutung einer oberflächlichen Sa¬
Den Beginn jenes aus Geltsamkeiten zusam¬
tire. Tief wird die Burleske durch die Abr#chemengesetzten sliterarischen Abends“ machte eite
Satire von Lukian aus Samosata. Paul
Lindau, der so oft die Jugend beschimpfte, hat
dafür einmal das Alter geehrt und einige Dialoge
des alten Syrers auf die Bühne gebracht. Und
man hatte den antiken Offenbach recht hastig, aber
nicht sehr dauerhaft, zu Berlin entdeckt. Die Wie¬
ner aber wollten nicht mittun und haben sich dasurf
von einigen Snobs mehrspaltige Leviten lesen
lassen müssen. Sie hatten aber recht. Nicht nur,
weil ein Theaterpublikum zu philologischen
Kenntnissen nicht verpflichtet ist, sondern mehr
noch, weil jener so gar nicht ehrwürdige Spötter
auf der Bühne sich sehr sonderbar ausnimmt. Ein¬
kühler Dialektiker, mit allen Pfiffen der Rhetoren¬
schule wohl vertraut, seicht, geschwätzig, witzig, ge¬
schickt, Banalitäten auf den Stelzen stattlicher Tie
raden einhertrippeln zu lassen — was sollte der
Pamphletist des Olymps, der in seinen „Götter¬
gesprächen“ die chronique scandaleuse der da¬
mals eben sterbenden Unsterblichen dialogisierte,
das Lob des sich „Philosophie“ nennenden Wort¬
geräusches in prunkenden Sätzen verkündete, die.
Armut schwunghaft pries und dem Reichtum auf
just nicht sauberen Wegen nachjagte — was solltest
der Amüseur der faulenden Hellenistenwelt unse¬
rer Zeit, deren Satire ganz andere Götter und
Götzen zu erschlagen hat? „Die Fahrt über
den Styx“ ist, wenn wir sie mit szenischen Mit¬
teln erleben wollen, recht albern. Sie liest sich
sehr ergötzlich, wie überhaupt Lutian uns seine
Zeit sehr lebendig zu machen weiß. Eine feige,
redelüsterne, leere, die großen Güter einer strah¬
lenden Vergangenheit vergendende Zeit, die eine
platte Moral lehrte und eine phantasielose Un¬
moral übte. Diese verjährten Bosheiten aber mit
den Behelfen unserer Bühne verkörpern zu wollen,
heißt sie uns entfernen, statt sie uns näher zu
bringen.