II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 22

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17. 1. Der Puppenspieler
eingleit.
eichischen Drautalter
92
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Genie ger
ppenspieler, das heißt,
n zu
r zu sein. Er glaubt mit Mei
imung
man Puppen an Fäden zieht. Nach elfjähriger Tr
n der Zufall mit seinem Jugendfreunde, einem Oboe¬
nzusamme... Der ist glücklicher Gatte und Familienvater.
tauschen Elmnermn an frühere Zeit und hierbei gefällt
nder Schriftsteilernem eitler Glauben, als sei er es ge¬
der dem Freunde zur F### erholfen hätte, um diesen in
nschüchternen Wesen umzuwandeln. Er, Merklin, zog die
en, Jagisch war die Puppe. Daß es aber anders war, daß „
mlich Anna zuerst den Dichter geliebt, sich aber von ihm weg
und dann ihrem nunmehrigen Gatten zugewendet hatte, das wußte
Merklin nicht. Jetzt erfährt er's von beiden — so war eigentlich
er selber die Puppe. Nicht gerade tief schürfte der Dichter. Di¬*
spottende Ironie blieb er uns schuldig. Das Stückchen ist nichts
mehr und nichts weniger als ein dialogisiertes Wiener Feuilleton
mit einigen immerhin geistreich aufgesetzten Lichterchen. Albert
Bassermann schuf als Merklin ein kleines Kabinettstück.
Leopold Iwold (Jagisch und Irene Triesch (Anna)
wurden ihrem Part mit Glück gerecht. Schüchterner Beifall ver¬
suchte lauteren Widerspruch, wie es schien, vergeblich zu bekämpfen.
Die zweite Novität fiel glatt durch. Georges Rodenbach, ein ver¬
storbener Landsmann und Vorläufer Maeterlincks, hat einmal eine
viel gelesene Novelle „Das tote Brügge“ geschrieben. Aus ihr formte
er das Drama „Trugbild“. Diese Dramatisierung war keine glückliche
Idee. Was in der evischen Dichtung fein und lyrisch ist, verpufft,
zum Bühneneffekt vergröbert, im Licht der Rampe. Ein Mann
trauert um seine jung verstorbene Gattin. Er liebte sie unaus¬
sprechlich, sein ganzes Selbst lebt seit fünf Jahren im steten Ge¬
denken an die Tote. Was sie hinterließ ward ihm heilig: die Bilder
von ihr, die Kleider, der Schmuck, ein abgeschnittener Zopf von ihren
Haaren. Da trifft er eines Tages, als er am Kanal von Brügge
spazieren geht, ein seltsames Weib. Das berückt ihm wie ein Wunder
das Herz, denn diese Lebende gleicht der Verstorbenen so ganz und
gar. Ihm ist gleich, ob jene auch nur eine Dirne ist.
liebt sie ja nicht — dennoch verfällt er ihr, der Toten zuliebe. Als
er die Dirne aber in den Kleidern der Verstorbenen vor sich sieht.
da verblaßt das Idealbild, das er sich vorgestellt. Voll Ekel und
Haß jagt er die Dirne fort. Dennoch treibt ihn geheimnisvolle Macht“
oft in ihres Hauses Nähe. Mehr und mehr entschwindet seinem
Gedächtnis das Bild der toten Frau. Die Dirne hat seine Sinne
gefangen genommen. Ihr ergiebt er sich schließlich ganz und gar. Als
sie aber das Bildnis der Verstorbenen höhnt, als sie sogar den Zopf aus
der Schatulle reißt und sich ihn kolett um den Hals legt, da packt ihn der
Wahnsinn und er würgt das Weib zu Tode. Es ist wahr: manche
echt poetische Stimmung kommt in dem Drama auf. Aber sie wird
stets durch einen gemeinen Auftritt der Phryne grausam vernichtet.
Romantischer Geisterspuk im dritten Akt, an Astartes Geistererscheinen
in Byrons „Manfred“ gemahnend, wechselt mit banalem Kokottenwitz¬
und die Schlußscene ist gruselig effektvoll. Vielleicht wäre dem
Drama eine höhere Wirkung beschieden gewesen, wenn die Darstellung
auf einwandfreier künstlerischer Höhe gestanden hätte. An Stelle
Oskar Sauers wünschte man dach lieber Bassermann als Hugo¬
gesehen zu haben. Dagegen schuf Irene Triesch als Jane
eine Leistung, die zuweilen einfach blendend fascinierte. Die scenische
Ausstattung, besonders das Bild im dritten Aufzuge: Brügge bei Nebel
zeigend, war sehr gut. Schade um soviel Aufwand an Mühe uns
e. k.
Kosten! —
ek. Residenz=Theater. „Das beste Mittels
(Le bon moyen). Schwank in drei Akten von Alexander
Bisson, in völlig freier Bearbeitung von Benno Jacobson. —
Wenn man den fröhlichen Lachern glaubt, so müßte diese neut
Bissonsche Talentgabe besonders gut sein. Dennoch ist sie nich
besser und nicht schlechter als die meisten andren, die wir ke##
Der Schwank baut sich auf dem alten Thema der “
Wann und wo gäbe es einen Mann, der nicht
er liebt, besonders wenn er eine schöne Fra##
Seebade befindet? Da g#¬