II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 125


17.1. Der Punpenspieler box 22/6
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Madrid, Mal.
ancisco, Stockhu.
Toronto.
euns Gemrüisg.
Hamburger Nachrichten
Hamburg

Möbeln deutet mit ihrer Betonung scharfer Gegensätzlichkeit] Bestes. Auch das Zusammenwirken der Trauergesellschaft
Nachdruck verboten
in Winkeln und Zickzack die dumpfen Grundformen des Ge¬
klappte vorzüglich; hier erkannte man wieder Stockhausens
meisternde Hand, dessen Regiekunst überhaupt in diesem Stück
fühles an, stellt eintönig unheimliche Begleitmusik dar. Die
Macterlitick-Abend.
Menschen, die da unter lastender Decke vor drohendem blauen
besonders hervortrat. Die Wirkung der Legende war sehr
rstellung
Hintergrund der Katastrophe entgegenstreben, entgegen¬
verschieden. Dies liegt wohl besonders daran, daß es über
kriechen, bewegen sich in frei erfundenen Gewändern und nicht
chaft im Neuen Theater
haupt schwer ist, Legendenstoff und moderne Zeit auf der
in Renaissancekostümen, wie handwerkliche Schneider sie aus
Bühne mit einander in Harmonie zu bringen. Denn zuleicht
5. Ottober.
abgegriffenen Bilderbüchern holen. Wie klownmäßig und
wird dann aus der Satire eine Groteske. Und ob der Dichten
aten die Lessing=Gesellschaft in
puppenhaft machen sich Trikots und Puffenwämser. Hier
dies hier gewollt hat? Der vorhin erwähnte Vorbericht vers
geben ungegürtete, über die Kniee hinabreichende Röcke den
erhob sich hier und da die bange
neint dies entschieden. Dann müßte aber z. B. die Darstellung
Männern Größe und ihrem Tun Bedeutsamkeit, während
eben den anderen Literatur= und
des Heiligenscheins und die augenscheinliche Wirkung auf
weiblicher Biegsamkeit eine enger anliegende Tracht mehr
och Raum sei für einen Verein,
die „Geistigarme“ weniger grob ausgeführt werden. Jeden¬
gerecht wird.
men erwählt und damit auch die
falls war eine geteilte Aufnahme des Stückes festzustellen,
Farben und Muster der Gewandung, ebenso fein und
if sich genommen hatte. Und die,
woran natürlich die Darsteller keine Schuld trugen. Herr
sorgsam erdacht wie alle Gebrauchsstücke, Leuchter, Pokale
rden andererseits die Furcht nicht
Stockhausen besonders wurde durch zahlreiche Hervorrufe und
und Schwerter, nehmen natürlich an der großen, düsteren
nde doch wohl hinter dem Wollen
durch Überreichung eines Kranzes geehrt.
Melodie der Verse und des Raumes teil. Doch ist nicht nur
wie wir bereits im heutigen
Aus besonderen Gründen hat die Spielleitung vermieden,
an die harmonische Einfügung der Personen gedacht, sondern
ten, hat die gestrige Eröffnungs¬
die Darsteller mit Namen einzeln aufzuführen. Hier das
beinahe noch mehr daran, daß sie sich genügend abheben. Vor
en weit übertroffen. Was zu¬
Gesamtverzeichnis:
flackernden Kerzen des Hintergrundes vollends gewinnen
tellung anbetrifft, so sei bemerkt,
Die Damen: Ida Baade, Martha Hane, Grete Hun¬
die Einzelgestalten oft dämonische Macht und Eindrucksgewalt,
nbinderhof wohl selten ein so
nius, Auguste Jalaß, Bertha Jebsen, Anna Lille, Louise
PFr1
daß sie wie urzeitliche Verkörperungen des Hasses, verzehren¬
Besucher gehabt hat. Unter den
Nachmann, Kl. Stockhausen, Gertrud Streblow, Betty Tiede¬
der Liebe oder der Verachtung wirken. Die düstere Tragödie
sten Gesellschaft war das litera¬
mann, Anna v. Zeromsky. — Die Herren: Wilhelm
erfuhr eine ausgezeichnete Wiedergabe. So ließ besonders
aßgebenden Persönlichkeiten ver¬
Bischoff, Wilhelm Brettner, Karl Gerling, Bruno Hachfeld,
der Händler Simone alle Seelenkämpfe den Hörer mitemr¬
rung gelangenden Stücken konnte
Max Mahlmann, Dr. Richard Ohnsorg, Immanuel Sauer¬
finden. Glaubhaft war er in jedem Wort, jeder Geste. Die
ln, die neben anderen Vorzügen
mann, John Sievers, Ludwig Specht, Bruno Streblow, John
Darstellerin der Bianca hielt sich unter gewollter Betonung
erechtigung dilettantischer
Sußmann, John Witt.
der dunklen, mächtigen Stimmung mehr passiv und ließ
gen. Stücke von geistigem Ge¬
Noch einmal sei festgestellt: Die gestrige Aufführung war
gerade dadurch den tragischen Ausgang noch bewußter werden.
tik erschienen auch deswegen als
ein künstlerisches Ereignis ersten Ranges, das zu den schönsten
Den Prinzen Guido Bardi zeigte der Darsteller in seiner
diger Regie letzte Feinheiten her¬
Hoffnungen für die Lessing=Gesellschaft nicht nur, sondern süe
eisigen höhnischen Ruhe, ein effektvoller Gegensatz zu der sich
die bei allen Rollen zu berücksich¬
Hamburgs Kunstleben überhaupt berechtigt.
bei Simone steigernden Gefühlsaufwallung. Dem Eindruck
Bühnen
Walter Heif.
ft die Zeit fehlt.
der Tragödie konnte sich niemand entziehen, und von dem
eser Gesichtspunkte hatte man
A
Beifall, der natürlich der Dichtung in erster Linie galt, hatte
on Oscar Wilde, „Der Puppen¬
enn
die Darstellung ihren großen Anteil.
kr und „Das Wunder des heiligen
Maeterlinck ausgewählt. Herr
Arthur Schnitzlers Studie „Der Puppenspieler“
en Abend durch einige einleitende
zeigte einen Schriftsteller, der nach langen Irrfahrten einen
z die Ziel und Hoffnungen der
seiner Jugendfreunde als glücklichen Familienvater antrifft.
ete und schließlich dem Wunsch
Er rechnet es sich zum Verdienst an, damals durch eine kleine
ketungen von dem ehrlichen künst¬
List diese Heirat hervorgerufen zu haben. Er ist, wie er sagt,
ben möchten. Schon als sich der
ein Puppenspieler gewesen, der die anderen an seinem Draht
nEindruck, daß bei der Insze¬
hatte zappeln lassen. Doch da muß er erfahren, daß das
her Anpassung an den Charakter
Schicksal mit ihm gespielt hat, so daß er schließlich ein Ein¬
is#he Mittel angewandt worden
samer, Resignierender geworden ist. Und wie Bitterkeit über¬
ienst des Herrn C. C. Czeschka,
kommt es ihn, die aber ein gequälter Humor nur schlecht
beschule wirkt. Er ist kein Neu¬
verhehlen kann. — Auch hier leisteten die Darsteller Erfreu¬
st den Berliner Theaterfreunden
liches. Eduard Jagisch, der lustige glückliche Familienvater,
keinhardt her rühmlichst bekannt.
Georg Merklin, der vom Schicksal Gezauste, daneben die Ehe¬
passung der Inszenierung ging,
frau Anna, in deren Herzen noch ein leises Klingen an die
iten der Handlung. Die Qualen
Vergangenheit schläft, sie alle wurden mit warmem Herzen
sein schönes Weib im Garn des
der Dichtung gerecht.
t. und der die bisher gering Ge¬
Der Inhalt der satirischen Legende „Das Wunder
Verlustes heiß und heißer lieben
des heiligen Antonius“ ist schon von berufener
ulissenlosen, architektonisch festem
Feder in unserem Blatte gewürdigt worden. Was die Dar¬
amentik an Decke. Fußboden und1 stellung angeht, so taten auch hier alle Mitwirkenden ihr