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und
16.1. Lebendige Stu
LehVKiuS
Modernen war, wird er ietzt von den Jüngsten bereits zum alten,
— ——0 Wungen etsch
Eisen geworfen. In dieser humoristischen Auffassung der Erfolge
Ein zweites Edikt
ofort hatte Bisconti=Venosta, damals Minister des Aeußern, die
und Kämpfe eines Schriftstellers, der am Cäsarenwahn leidet und
Ninghsiafn, in der Pr
Empfindung, daß hierdurch das Hinterland von Tripolis dem Ein¬
sich im Mittelpunkt der Welt sieht, liegt eine sonnige Kraft und
verständnisse zwischen den beiden Westmächten preisgegeben wäre.
gekommen seien und
Selbstbefreiung, für die wir Schnitzler aufrichtigen Dank wissen.
Visconti=Venosta sagte sich nun, es könnte Italien fortan in Tripolis
chinesischer Name Tun
Einen köstlichen Griff in die Satire ohne alle ernste Beimischung
so ergehen wie früher in Tunis, wo durch die Besitzergreifung Frank¬
Wunden erlegen.
hat er zum Schluß mit dem einaltigen Stück „Literatur“ ge¬
reichs die starke italienische Kolonie mit ihren hervorragenden Handels¬
than, worin er eine unverstandene poesiesüchtige Frau nach ihrer
Yokohama, 5. Jan
interessen so unheilbar geschädigt ward. Visconti=Venosta wendete sich
Trennung von einem nüchternen Fabrikanten und vo ihrer Wieder¬
Berichte ein über den
mit seinen Bedenken an die englische Regierung und wünschte von
verheirathung mit einem eleganten Lebe= und Sportsmann schildert.
chinesischen und der ###
dieser eine Gewähr dafür zu erlangen, daß Tripolis von keiner
Während sie anzügliche Gedichte und Romane schreibt, ist er von
den Chinesen an
Macht, England inbegriffen. je besetzt werden würde. Die englische
einer unüberwindlichen Abneigung gegen diese Art von Schrift¬
dieselben Fischereirechte
stellerei erfüllt und läßt das jüngste literarische Erzeugniß seiner Regierung glaubte sich bei aller Rücksichtnahme auf Italien und
genießen.
Braut unverzüglich einstampfen. Nur ein Eremplar wird davon ge= dessen Interessen außer Stande, Italien die begehrten Garantien
Yokohama,
reitet, aber dies wirst die Verfasserin selbst ins Feuer, als es sich betreffs Tripolis zu geben. Da wendete sich der italienische
berausstellt, daß ihre darin abgedruckten Liebesbriefe aus der Zeit Minister des Aeußern an die französische Regierung, und zeigte diesejapanischen Eisenbahnc
ihres Verhältnisses mit einem verbummelten Literaten von diesem sich ungleich entgegenkommender als die englische. In Paris be¬
ebenfalls für eine Erzählung wörtlich benutzt worden sind. Mit aller= gehrte man nur die Erklärung, daß Italien in Marokko Frank= Neuem erwogen. Es
lei geistvollen und lustigen Einfällen schnurrt dieser satirische Ein= reich würde frei schalten lassen, wenn dieses ein Interesse an diesem diese Maßnahme, nich
kommen, sondern aus
atter in reizender Weise an den Zuschauern vorbei, denen literarische afrikanischen Territorium nehmen sollte. Italien hatte keine Ursache,
Auswüchse als menschliche Verschrobenheiten vorgeführt und von betreffs Marokkos nicht die gewünschte Erklärung abzugeben, und
so kam zwischen Frankreich und Italien ein auf die
Grund aus lächerlich gemacht werden.
X Aus Südafrika
Leider erwiesen, sich die schauspielerischen Kräfte für die Auf=safrikanische Mittelmeerküste bezügliches Abkommen
Pretoria, 4. Jani
gaben, die ihnen der Dichter gestellt hat, im Deutschen Theater nicht zu Stande, durch das sich einerseits Italien verpflichtet.
Frankreich in Marokko frei gewähren zu lassen, anderer=erlassen, welche bezüg
überall als ausreichend. In den „Lebendigen Stunden“ gelang
zwar die Figur des melancholischen pensionirten Beamten Herrn seits Frankreich es auf sich nimmt, nie seine Hand aufstischen Aerzten i
Rheingardt, aber Herr Rittner sah in der Fülle seiner rund=[Tripolis zu legen. Damit soll keineswegs gesagt sein, daß einen Artikel enthält,
Besitzer von Diplome
bäckigen Gesundheit so aus, daß man ihn niemals für einen dichte= Italien daran denkt, heute oder morgen Tripokis zu oltupiren.
seine Handelsinteressen daselbst schützen,
Gesetze des Landes,
risch veranlagten Menschen halten konnte, der von einem tiefen Dagegen will es
Gram zu Boden gedrückt ist und Trost von seinem nen erwachenden will es ferner, wie es der französischen Regierung zu erkennen
stammt, den qualifizir
Talent erwartet. In der „Dame mit dem Dolch“ wirkte Fräuleinf gegeben hat, daß die Karawanen nicht von Tripolis nach
werthiges Vorrecht ein
Triesch in der blonden Perrücke, durch welche die Aehnlichkeit der französischen Einflußsphäre abgelenkt werden. Die Confulta
Die Verfügung
mit dem Gemälde in der Galerie erzielt wurde, vortheilhafter als in wollte weiters dafür sorgen, daß es den Italienern bei einer
weiter nicht verwunde
manchen anderen Rollen, und fand auch, freilich nicht ohne etwaigen Besitzergreifung von Tripolis durch Frankreich nicht so
auch in der „südafrik
Neigung zur Manier, den Ton der großen Leidenschaft. Aber neben erginge, daß die aus Italien kommenden Waaren Differential¬
prüfung bestehen, eb
ihr stand in der Liebhaberrolle ein junger Mann auf der Bühne, zöllen unterlägen, was bei nach einem englischen Gebiete gehenden
Die Verfügung sprich
der richtig zu empfinden scheint, aber in Gang, Haltung und Ge=Waaren nie der Fall ist. Italien hat demnach mit Frankreich ein
sichtsausdruck hinter allem Künstlerischen so weit zurückbleibt, wieh auf Afrika bezügliches Separat=Abkommen getroffen, das inter¬
eines schon bestehen
wir es im Deutschen Theater kaum je beobachtet haben. In den national so zu taxiren ist wie etwa das Separat=Abkommen
stens den Wunsch nach
„letzten Masken“ glänzte Herr Fischer als schwindsüchtiger Schau= zwischen Rußland und Oesterreich = Ungarn betreffs des Balkans.
englische Aerzte müsse
soicler durch seinen liebenswürdig maßhaltenden Humor. Hr. Rhein=Ist Oesterreich= Ungarn, indem es ein Abkommen mit Rußland,
hardt entwickelte als Sterbender eine viel zu jugendliche Leiden=salso mit Compaciscenten einer anderen Allianzgruppe schloß, aus tiziren wollen, bei un
Ob auch von den im
schaftlichkeit, während Herr Bassermann die Selbstgefälligkeit dem Dreibunde ausgetreten? Und hatte nicht Deutschland ein
Separat=Abkommen mit Rußland? Muß also Italien dem Drei=Aerzten, deren Zahln
des berühmten Dichters und seine Klagen, daß ihm die jüngste Gene¬
bunde untreu werden, weil es sich betreffs seiner Mittelmeer¬
bation verlangt wird
ration über den Kopf wachse, in seiner durch einen mächtigen schwar¬
Interessen mit Frankreich abgefunden hat? Nein. Italien wird
sichtlich.
zen Bart charakterisirten Maske mit würdevoller Lächerlichkeit aus¬
drückte. In „Literatur“ brachte Herr Rittner einen modernen im Dreibunde bleiben, dabei aber auch in gutem Einvernehmen
Nach einem Tel
mit Frankreich.“
[Pretaria wurde e
Bohemetypus der Poesie in einer sprechenden, an Hartleben er¬
Der Wiener „Politischen Korrepondenz“ wird aus Rom
innernden Physiognomie wirkungsvoll zur Gestaltung, während
auf demn Marsche von
berichtet:
Fräulein Driesch ihrer Rolle, die jenseits von Wahrheit und
befand, von Boeren
Die Ansprache, die der französische Botschafter beim Quirinal,
Lüge, von Sinn und Unsinn, von Tugend und Laster steht, nicht die
13 Verwundete; nach
rechte Naivetät des Empfindens gab, sondern mehr ihrer selbst zu Barrère, anläßlich des Neujahrsempfanges der französischen Kolonie
sootten, als an die lebensprühende Ueberspanntheit, die der Dichter gehalten hat, ist als eine Bekräftigung der Erklärungen zu be=[Feind, der ebenfalls
G. Z# #trachten, die aus dem Munde des italienischen Ministers des Ruch einer Mel
vorgeschrieben hat, wirklich zu glauben schien.
und
16.1. Lebendige Stu
LehVKiuS
Modernen war, wird er ietzt von den Jüngsten bereits zum alten,
— ——0 Wungen etsch
Eisen geworfen. In dieser humoristischen Auffassung der Erfolge
Ein zweites Edikt
ofort hatte Bisconti=Venosta, damals Minister des Aeußern, die
und Kämpfe eines Schriftstellers, der am Cäsarenwahn leidet und
Ninghsiafn, in der Pr
Empfindung, daß hierdurch das Hinterland von Tripolis dem Ein¬
sich im Mittelpunkt der Welt sieht, liegt eine sonnige Kraft und
verständnisse zwischen den beiden Westmächten preisgegeben wäre.
gekommen seien und
Selbstbefreiung, für die wir Schnitzler aufrichtigen Dank wissen.
Visconti=Venosta sagte sich nun, es könnte Italien fortan in Tripolis
chinesischer Name Tun
Einen köstlichen Griff in die Satire ohne alle ernste Beimischung
so ergehen wie früher in Tunis, wo durch die Besitzergreifung Frank¬
Wunden erlegen.
hat er zum Schluß mit dem einaltigen Stück „Literatur“ ge¬
reichs die starke italienische Kolonie mit ihren hervorragenden Handels¬
than, worin er eine unverstandene poesiesüchtige Frau nach ihrer
Yokohama, 5. Jan
interessen so unheilbar geschädigt ward. Visconti=Venosta wendete sich
Trennung von einem nüchternen Fabrikanten und vo ihrer Wieder¬
Berichte ein über den
mit seinen Bedenken an die englische Regierung und wünschte von
verheirathung mit einem eleganten Lebe= und Sportsmann schildert.
chinesischen und der ###
dieser eine Gewähr dafür zu erlangen, daß Tripolis von keiner
Während sie anzügliche Gedichte und Romane schreibt, ist er von
den Chinesen an
Macht, England inbegriffen. je besetzt werden würde. Die englische
einer unüberwindlichen Abneigung gegen diese Art von Schrift¬
dieselben Fischereirechte
stellerei erfüllt und läßt das jüngste literarische Erzeugniß seiner Regierung glaubte sich bei aller Rücksichtnahme auf Italien und
genießen.
Braut unverzüglich einstampfen. Nur ein Eremplar wird davon ge= dessen Interessen außer Stande, Italien die begehrten Garantien
Yokohama,
reitet, aber dies wirst die Verfasserin selbst ins Feuer, als es sich betreffs Tripolis zu geben. Da wendete sich der italienische
berausstellt, daß ihre darin abgedruckten Liebesbriefe aus der Zeit Minister des Aeußern an die französische Regierung, und zeigte diesejapanischen Eisenbahnc
ihres Verhältnisses mit einem verbummelten Literaten von diesem sich ungleich entgegenkommender als die englische. In Paris be¬
ebenfalls für eine Erzählung wörtlich benutzt worden sind. Mit aller= gehrte man nur die Erklärung, daß Italien in Marokko Frank= Neuem erwogen. Es
lei geistvollen und lustigen Einfällen schnurrt dieser satirische Ein= reich würde frei schalten lassen, wenn dieses ein Interesse an diesem diese Maßnahme, nich
kommen, sondern aus
atter in reizender Weise an den Zuschauern vorbei, denen literarische afrikanischen Territorium nehmen sollte. Italien hatte keine Ursache,
Auswüchse als menschliche Verschrobenheiten vorgeführt und von betreffs Marokkos nicht die gewünschte Erklärung abzugeben, und
so kam zwischen Frankreich und Italien ein auf die
Grund aus lächerlich gemacht werden.
X Aus Südafrika
Leider erwiesen, sich die schauspielerischen Kräfte für die Auf=safrikanische Mittelmeerküste bezügliches Abkommen
Pretoria, 4. Jani
gaben, die ihnen der Dichter gestellt hat, im Deutschen Theater nicht zu Stande, durch das sich einerseits Italien verpflichtet.
Frankreich in Marokko frei gewähren zu lassen, anderer=erlassen, welche bezüg
überall als ausreichend. In den „Lebendigen Stunden“ gelang
zwar die Figur des melancholischen pensionirten Beamten Herrn seits Frankreich es auf sich nimmt, nie seine Hand aufstischen Aerzten i
Rheingardt, aber Herr Rittner sah in der Fülle seiner rund=[Tripolis zu legen. Damit soll keineswegs gesagt sein, daß einen Artikel enthält,
Besitzer von Diplome
bäckigen Gesundheit so aus, daß man ihn niemals für einen dichte= Italien daran denkt, heute oder morgen Tripokis zu oltupiren.
seine Handelsinteressen daselbst schützen,
Gesetze des Landes,
risch veranlagten Menschen halten konnte, der von einem tiefen Dagegen will es
Gram zu Boden gedrückt ist und Trost von seinem nen erwachenden will es ferner, wie es der französischen Regierung zu erkennen
stammt, den qualifizir
Talent erwartet. In der „Dame mit dem Dolch“ wirkte Fräuleinf gegeben hat, daß die Karawanen nicht von Tripolis nach
werthiges Vorrecht ein
Triesch in der blonden Perrücke, durch welche die Aehnlichkeit der französischen Einflußsphäre abgelenkt werden. Die Confulta
Die Verfügung
mit dem Gemälde in der Galerie erzielt wurde, vortheilhafter als in wollte weiters dafür sorgen, daß es den Italienern bei einer
weiter nicht verwunde
manchen anderen Rollen, und fand auch, freilich nicht ohne etwaigen Besitzergreifung von Tripolis durch Frankreich nicht so
auch in der „südafrik
Neigung zur Manier, den Ton der großen Leidenschaft. Aber neben erginge, daß die aus Italien kommenden Waaren Differential¬
prüfung bestehen, eb
ihr stand in der Liebhaberrolle ein junger Mann auf der Bühne, zöllen unterlägen, was bei nach einem englischen Gebiete gehenden
Die Verfügung sprich
der richtig zu empfinden scheint, aber in Gang, Haltung und Ge=Waaren nie der Fall ist. Italien hat demnach mit Frankreich ein
sichtsausdruck hinter allem Künstlerischen so weit zurückbleibt, wieh auf Afrika bezügliches Separat=Abkommen getroffen, das inter¬
eines schon bestehen
wir es im Deutschen Theater kaum je beobachtet haben. In den national so zu taxiren ist wie etwa das Separat=Abkommen
stens den Wunsch nach
„letzten Masken“ glänzte Herr Fischer als schwindsüchtiger Schau= zwischen Rußland und Oesterreich = Ungarn betreffs des Balkans.
englische Aerzte müsse
soicler durch seinen liebenswürdig maßhaltenden Humor. Hr. Rhein=Ist Oesterreich= Ungarn, indem es ein Abkommen mit Rußland,
hardt entwickelte als Sterbender eine viel zu jugendliche Leiden=salso mit Compaciscenten einer anderen Allianzgruppe schloß, aus tiziren wollen, bei un
Ob auch von den im
schaftlichkeit, während Herr Bassermann die Selbstgefälligkeit dem Dreibunde ausgetreten? Und hatte nicht Deutschland ein
Separat=Abkommen mit Rußland? Muß also Italien dem Drei=Aerzten, deren Zahln
des berühmten Dichters und seine Klagen, daß ihm die jüngste Gene¬
bunde untreu werden, weil es sich betreffs seiner Mittelmeer¬
bation verlangt wird
ration über den Kopf wachse, in seiner durch einen mächtigen schwar¬
Interessen mit Frankreich abgefunden hat? Nein. Italien wird
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zen Bart charakterisirten Maske mit würdevoller Lächerlichkeit aus¬
drückte. In „Literatur“ brachte Herr Rittner einen modernen im Dreibunde bleiben, dabei aber auch in gutem Einvernehmen
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Bohemetypus der Poesie in einer sprechenden, an Hartleben er¬
Der Wiener „Politischen Korrepondenz“ wird aus Rom
innernden Physiognomie wirkungsvoll zur Gestaltung, während
auf demn Marsche von
berichtet:
Fräulein Driesch ihrer Rolle, die jenseits von Wahrheit und
befand, von Boeren
Die Ansprache, die der französische Botschafter beim Quirinal,
Lüge, von Sinn und Unsinn, von Tugend und Laster steht, nicht die
13 Verwundete; nach
rechte Naivetät des Empfindens gab, sondern mehr ihrer selbst zu Barrère, anläßlich des Neujahrsempfanges der französischen Kolonie
sootten, als an die lebensprühende Ueberspanntheit, die der Dichter gehalten hat, ist als eine Bekräftigung der Erklärungen zu be=[Feind, der ebenfalls
G. Z# #trachten, die aus dem Munde des italienischen Ministers des Ruch einer Mel
vorgeschrieben hat, wirklich zu glauben schien.