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16.1. Lebendige Stunden zykIus
553
Ein alter Zeitungsmann, Rademacher, spielt im Krankenhaus einem Mimen
hnerung? Man sieht: wie
das innerste Erlebnis seines hassenden Herzens vor? gewissermassen als Probe?
und beseelt; wie Schnitzler
Niemals! Unter garkeinen Umständen! Aber das System gewinnt dabei.
n dicken Stumpfsinn des
Die Leute sind keine vollen Gestalten: mehr Werkzeuge zur Durchführung
eines ordnenden Willens. Oft anekdotische Gestalten. Fiat justitia, es bleibt
in können. (Vielleicht ist
das Merkmal der ganzen Arten: mehr anekdotisch als beseelt.
sie zurückkommt. Schein
und Erleben. Es treten
in dem dritten („Die
VIII.
Schriftsteller spielt vor
Dieser Aufsatz wird eine Pyramide. Breit begonnen, um [des Spaßes
doppeltem Boden! Irr¬
willen. Bei den Lebendigen Stunden schlanker. Nun stülp' ich die Spitze
g und Leben; Spiel und
drauf. Man ist imstande und schreibt noch elf Zeilen über den Weg zum Licht.
ngierte, war sein Schicksal;
Der Herr verzeih' in Gnade ... Hirschfeld hat nachher eine Novelle gemacht,
Jetzt, in der „Frau mit
die besser ist. Sie erschien mit dem Stück und heißt „Freundschaft“. Da kommt
n in . .. einem Oelbild.
nebenbei eine Mathilde Wied vor, selbstthätige Genossin eines Arztes, mit einem
lue Einleitungsakt und der
Haarkranz — und überhaupt. Hirschfeld macht gern Bildnisse von Lebenden,
Festhalten erlebten Lebens.
Herumlaufenden. Ich kenne sie. Ich weiß, daß sie schöner ist als die Zeichnung.
erste Mal tragisch, an
Aber die Heldin -
verlorne Mutter gestalten
Die Heldin bleibt im Gedächtnis zugleich wie etwas Starkes, zugleich
jeder das Verhältnis in
wie etwas Rührendes. Eine junge Norwegerin, die in Berlin auftaucht, schlie߬
genug, daß in der Frau
lich wie ein Sagenbild entrückt ist nach der Heimat oben; und die zwischendurch
bild gespiegelt fand: auch
etwas . .. etwas Selt . . . etwas Selt . .. sames erfuhr. Die Novelle hat den
zu spiegeln. Ja: auch
Schlußbrief, wenigstens den Briefschluß der Frau Fönns. Die vielen komischen
Schicksal der Gemalten.
Geschmacksfehler beweisen nichts gegen einen Poeten. Stille, — nichts! Die
ion: Weil der Schriftsteller
Geschichte hat, vom Schluß gesehn, was Ergreifendes. Beinahe möcht' man
ich gemalt zu sein; zugleich
sprechen: die Geschichte ist, vom Schluß gesehn, was Ergreifendes. Daß für
t. Aber was bedeutet das
G. Hirschfeld noch ein Weg nach oben führen kann, wird hier glaublich.
Ueber das Stück will ich schweigen. Es ist rein garnichts. Von Anfang
: wie doch die Phantasie im
an, durch alle Verse, bis zum Schluß mit dem höchst peinlichen Edelweiß: nichts.
Spiegelung: von Schnitzlers
Ich fühle, was ihm vorgeschwebt (mit einer Sicherheit, die gar kein Dreinreden
giebt es denn im Leben
zuläßt): So ein Symphoniesatz mit einem heraufrückenden Gewitter .. . und
lick zerrinnend? Nichts ist
einem wundersam heiteren, sturmgefriedeten, verklärten Ausgang. Du hast keine
erkenntnistheoretische An¬
schlechten Wünsche, Poet! Aber nichts ist gekonnt. Man fühlt sogar Oester¬
n Fall, indem er Ethisches
reichisches heraus. Nicht darin, daß alles in Salzburg an den Haaren angesiedelt ist.
vorden, zum Mittel. Hier
Vielleicht in dem Zwergendämon, der grollt, fordert, den Hammer schwingt ...
Paul Bourgets, worauf
und der sein gutes Herz entdeckt und freundlich wird.
r Vorwurf gegen die aus¬
Ein Schuß Mozart? Immerhin: man kann nichts retten.
körtert, bildet ja den Inhalt
Es kommt sehr darauf an, Georg Hirschfeld jetzt nicht zu verwirren. Es
giebt kein Mißverstehn: entweder er geht in sich, wird ein Klausner, oder —
tiker dargestellt. Bei Jean
Und warum soll er besser dran sein als wir alle? Lebensglück und Schaffens¬
Der Poet spiegelt vor, die
glück zusammen — ich glaube nicht an die Möglichkeit.
begiebt sich dorthin. Er
Entweder Karrière aufgeben — oder aufhören glücklich zu sein.
as ist nicht bloß vexierlich,
Goethe? selbst er hat das Beste nur geleistet als ers nicht war.
einem Nachfahren der Ro¬
Non datur! Non datur! Non datur!
ten Herrn Rappart, macht
salen durchgefallen ist ..
hefügt; statt der komischen
der Konstruktion zuliebe.
16.1. Lebendige Stunden zykIus
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Ein alter Zeitungsmann, Rademacher, spielt im Krankenhaus einem Mimen
hnerung? Man sieht: wie
das innerste Erlebnis seines hassenden Herzens vor? gewissermassen als Probe?
und beseelt; wie Schnitzler
Niemals! Unter garkeinen Umständen! Aber das System gewinnt dabei.
n dicken Stumpfsinn des
Die Leute sind keine vollen Gestalten: mehr Werkzeuge zur Durchführung
eines ordnenden Willens. Oft anekdotische Gestalten. Fiat justitia, es bleibt
in können. (Vielleicht ist
das Merkmal der ganzen Arten: mehr anekdotisch als beseelt.
sie zurückkommt. Schein
und Erleben. Es treten
in dem dritten („Die
VIII.
Schriftsteller spielt vor
Dieser Aufsatz wird eine Pyramide. Breit begonnen, um [des Spaßes
doppeltem Boden! Irr¬
willen. Bei den Lebendigen Stunden schlanker. Nun stülp' ich die Spitze
g und Leben; Spiel und
drauf. Man ist imstande und schreibt noch elf Zeilen über den Weg zum Licht.
ngierte, war sein Schicksal;
Der Herr verzeih' in Gnade ... Hirschfeld hat nachher eine Novelle gemacht,
Jetzt, in der „Frau mit
die besser ist. Sie erschien mit dem Stück und heißt „Freundschaft“. Da kommt
n in . .. einem Oelbild.
nebenbei eine Mathilde Wied vor, selbstthätige Genossin eines Arztes, mit einem
lue Einleitungsakt und der
Haarkranz — und überhaupt. Hirschfeld macht gern Bildnisse von Lebenden,
Festhalten erlebten Lebens.
Herumlaufenden. Ich kenne sie. Ich weiß, daß sie schöner ist als die Zeichnung.
erste Mal tragisch, an
Aber die Heldin -
verlorne Mutter gestalten
Die Heldin bleibt im Gedächtnis zugleich wie etwas Starkes, zugleich
jeder das Verhältnis in
wie etwas Rührendes. Eine junge Norwegerin, die in Berlin auftaucht, schlie߬
genug, daß in der Frau
lich wie ein Sagenbild entrückt ist nach der Heimat oben; und die zwischendurch
bild gespiegelt fand: auch
etwas . .. etwas Selt . . . etwas Selt . .. sames erfuhr. Die Novelle hat den
zu spiegeln. Ja: auch
Schlußbrief, wenigstens den Briefschluß der Frau Fönns. Die vielen komischen
Schicksal der Gemalten.
Geschmacksfehler beweisen nichts gegen einen Poeten. Stille, — nichts! Die
ion: Weil der Schriftsteller
Geschichte hat, vom Schluß gesehn, was Ergreifendes. Beinahe möcht' man
ich gemalt zu sein; zugleich
sprechen: die Geschichte ist, vom Schluß gesehn, was Ergreifendes. Daß für
t. Aber was bedeutet das
G. Hirschfeld noch ein Weg nach oben führen kann, wird hier glaublich.
Ueber das Stück will ich schweigen. Es ist rein garnichts. Von Anfang
: wie doch die Phantasie im
an, durch alle Verse, bis zum Schluß mit dem höchst peinlichen Edelweiß: nichts.
Spiegelung: von Schnitzlers
Ich fühle, was ihm vorgeschwebt (mit einer Sicherheit, die gar kein Dreinreden
giebt es denn im Leben
zuläßt): So ein Symphoniesatz mit einem heraufrückenden Gewitter .. . und
lick zerrinnend? Nichts ist
einem wundersam heiteren, sturmgefriedeten, verklärten Ausgang. Du hast keine
erkenntnistheoretische An¬
schlechten Wünsche, Poet! Aber nichts ist gekonnt. Man fühlt sogar Oester¬
n Fall, indem er Ethisches
reichisches heraus. Nicht darin, daß alles in Salzburg an den Haaren angesiedelt ist.
vorden, zum Mittel. Hier
Vielleicht in dem Zwergendämon, der grollt, fordert, den Hammer schwingt ...
Paul Bourgets, worauf
und der sein gutes Herz entdeckt und freundlich wird.
r Vorwurf gegen die aus¬
Ein Schuß Mozart? Immerhin: man kann nichts retten.
körtert, bildet ja den Inhalt
Es kommt sehr darauf an, Georg Hirschfeld jetzt nicht zu verwirren. Es
giebt kein Mißverstehn: entweder er geht in sich, wird ein Klausner, oder —
tiker dargestellt. Bei Jean
Und warum soll er besser dran sein als wir alle? Lebensglück und Schaffens¬
Der Poet spiegelt vor, die
glück zusammen — ich glaube nicht an die Möglichkeit.
begiebt sich dorthin. Er
Entweder Karrière aufgeben — oder aufhören glücklich zu sein.
as ist nicht bloß vexierlich,
Goethe? selbst er hat das Beste nur geleistet als ers nicht war.
einem Nachfahren der Ro¬
Non datur! Non datur! Non datur!
ten Herrn Rappart, macht
salen durchgefallen ist ..
hefügt; statt der komischen
der Konstruktion zuliebe.