16.1. Lebendige Stunden zuklus
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äut in
In einem Falle aber, wie der Schnitzler'sche, wäre sie sehr gut anzu= der grotesken Posenrednerei seines Freundes zuhört und auf alle
Ingr. scher mennhmmnunman nmurn wenden. Abgesehen davon, daß auch mit zwei oder drei Florvorhängen Rache verzichtet, war das Beste an ihm. Ganz glänzend wür Herr
##tie Egec e die Sache weit besser zu machen wäre. Die sind auch ein so altes
Bassermann als Weihgast, die Prachtausgabe einer auf¬
Requisit, daß das Puhlikum gleich von selbst weiß, um was es sich geblasenen Nullität. Die Schwindsucht des Komödianten dagegen
handelt. Es wird also mindestens um Florvorhänge gebeten.
Wiennck genger inden un
wurde von Herrn Fischer mit einer Strammheit gespielt, daß
Ganz brillant, und mit durchschlagendem Erfolge, wurden die man ihr die achttägige Kündigung nicht glauben konnte.
ns. Der Burstebeiden letzten Stücke gespielt. Das eine heißt „Die letzten Masken“.
die Verliner Scanspsellt
Das letzte Stück heißt „Literatur“ und ist eine der drolligsten
und spielt im allgemeinen Krankenhause, dessen Spitalsluft der
mische Geisoll trondern nicht ausbsiah.
Literaturkomödien, die je geschrieben wurden. Da ist eine gewisse
Dichter von seinen ärztlichen Jahren her genau kennt. In einem
#hiche Luben durst en, haben aber nuht
Margarethe, die ein Wiener Baron von etwas flachen Schädelverhält¬
„Extrakammerl“ beschäftigen sich der tuberkulose Schauspieler Florian
uns Südüicheren traumhofte, spalhaft¬
nissen aus einem Münchner Literaturkaffeehaus heraus heirathen will.
Jackwerth und der vermuthlich nierenleidende Journalist Karl Rade¬
[#hwarmenden Seele ver#nnüchen
Nur muß sie ihre Schriftstellerei aufgeben. Aber sie kann nicht umhin,
macher mit Sterben. Der an „Tbe“ leidende (wie auf den schwarzen erst noch einen Roman zu schreiben, in dem sie ihre lebendigen Stun¬
üte hier ais Darstellerin ber #
Kopfbrettern aus Schonung abbreviirt zu werden pflegt) Komödiant den mit einem früheren Liebhaber schildert. Aber auch dieser Herr
embie, vor¬
hat keine Ahnung, daß er in acht Tagen unter der Erde liegen wird schreibt gleichzeitig einen Roman über seine intimen Beziehungen zu
und macht nichts als Ull, kopirt die Sekundarärzte und die Schmerzen ihr. Und zwar treiben Beide die Diskretion so weit, daß Beide ihren
der Nachbarn und hofft in acht Tagen in Olmütz aufzutreten. Der
ganzen Brieswechsel in den Text aufnehmen. Dieses Zusammentressen
Journalist, ein herabgekommener armer Teufel, plagt sich elendiglich muß zu einem kolossalen Skandal führen und mit der Heirath Marga¬
und hat nur noch einen letzten Wunsch. Seinem ehemaligen Freunde, rethens dürfte es dann aus sein. Der Baron, in seiner Bornirtheit
dem emporgeschwindelten Dichter Weihgast, möchte er vor seinem der einzige Gescheite in der Gesellschaft, hilft aber, indem er dem Ver¬
Lode noch ins Gesicht sagen, daß er auch nur ein Literaturschwindler leger seiner Braut die ganze Auflage abkauft und zum Einstampfen
stieg
sei und daß seine Frau ihn auch immer dafür gehalten habe und daß verurtheilt. Das einzige Exemplar, das er gerettet, um es zu
eit uicht söschenr
sie sogar zwei Jahre lang seine (Rademacher's) Geliebte gewesen sei. lesen, wirft sie ins Feuer, . . . um ihm zu beweisen, wie gründlich
Pi
dieses Gift und diese Gasse müchte er ihm ins Gesicht expektoriren sie geheilt sei. Die Figuren und Vorgänge des Schwankes sind
Afpieserut gut d.n Fe
nd dann zufrieden sterben. Inständigst fleht er den Sekundararzt voll Witz und Humor. Der Snobismus der Kafferkaus¬
sein, die aus undewußten
n, ihm den Dichter zu holen, gleich jetzt in der Nacht, denn er habe literaten, namentlich aber gewisser Dichtermen, die von dem
##ein, aus Ahnungen 34
hm noch hochwichtige Dinge mitzutheilen. Der Arzt läßt sich mit Publikum gleichsam „im Trikot als griechische Sratuen“ erscheitten, ist.,
aber verführeeich
MMüh' und Noth dazu bewegen und Weihgast erscheint. Im mit prickelnder Laune gegeißelt. Es weht Ueberbrettlluft in diesem
augshörn Diese Eie
brächtigen Stadtpelz und großartigen Vollbart, mit dünner hoher satirischen Scherzstück, allein über einem ernsteren Fond, der wirkliche
defiiren, jeberfallt sett
Singstimme immer nur von sich, seinen Werken und seinen
auch stmtisch ar
Auswüchse der weiblichen Literatur wirklich geißelt. Seit Molière's
Feinden säuselnd, im Uebrigen recht beschwichtigend, protegirend, précieuses ridicules hat die Literaturkomödie immer wiedet neue
kaodernen Biter
in Phrasen von seiner Frau schwärmend, dem einzigen Wesen,
* Rrssanre¬
Gestalten angenommen, die ästhetischen Posen und Moden des Tages
das ihn verstehe. Ein solcher Komödiant! Und der sterbende arme sind gemeinverständliche Stoffe für dramatische Satire geworden.
wieder in die
Teufel hört ihm nur immer zu und speit ihm jenes Gift und jene Sullivan's „Mikado“ und Pinero's „Niobe“ haben den Weg für die
Kostüme der Personen.
Galle nicht ins Gesicht, .. es ist ihm Alles schon so Wurst. „Was Brettelleute gebahnt, Frank Wedekind schlägt in der köstlichen Jarce:
lut in Zwischenvordang fallen,
Ihat unser einer mit den Leuten zu schaffen, die morgen noch auf der
schneider. Das zweite Mal glaudtt dr
„Der Kammersänger“ den Ton einer vor nichts zurückscheuenden
Welt sein werden?“ Und Weihgast geht fort und Rademacher über¬
#ei schon zu Ende und begann zu Awlan¬
Groteske an. Das Alles klingt wie neu. Nun, man braucht blos an
schlägt sich und ist todt . . . Das ist Alles ganz meisterlich aus dem
Mdentigens zur Ruhe gebracht werden
Nestroy zurückzudenken und merkt, daß solche Töne schon früher an¬
Leben herausgeschrieben. Und aus dem Tode. Der schwindsüchtige
orhang wäre doch gar nicht Archi n
geschlagen wurden. Heute ist man nur viel, viel gebildeter, der Ton
Schanspieler sucht noch lebendige Stunden und macht Komödie
uen Burgtheater her, wo in der ersten
ist literarischer geworden. Es gibt keinen Schmierenton mehr, Alles
daraus; der hart an der Schwelle des Grabes sitzt, dem ist die
gei offener Szene unter den Augen des
ist der reinste Parnaß. Die Darsteller dieses Literaturschwankes waren
Komödie nicht einmal mehr die Komödie werth. Alle diese Figuren,
urden. Aber diese Augen sahen nichts,
Herr Bassermann, der als standesgemäß bornirter Baron
der handwerkliche Ton der Spitalsleute, das Gehaben der zum Tod
ne wurde jedesmal plötzlich verfinstert
wieder ganz vorzüglich war, Fräulein Triesch, die die quasi¬
Verurtheilten, diese Familiarität mit etwas, wovor man doch eine
ng zur Finsterniß blendete für einige
sezessionistischen Manieren der Margarethe ganz wirksam zur Schau
Höllenangst hat.. das macht in seinem pathoslosen, geschäfts, trug, und Herr Rittner als moderner Dichterling.:
an die Manipulationen auf der Bühne
mäßigen Hergang einen schauerlichen Eindruck. Den Rademacher herrschte ein homerisches Gelächter, . d. h. wenn die grümn
gab diese Praxis dann auf weil die
spielte Herr Reinhardt, der sich den leibhaftigen Tod auf Herrschaften sich ein Gelächter, das nuch dem alten Philister Homer
er diese Ueberrumpelungen beschwerten. das Gesicht geschminkt hatte. Die grenzenlose Blasirtheit, mit der er benannt ist, gefallen lassen wollen.
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In einem Falle aber, wie der Schnitzler'sche, wäre sie sehr gut anzu= der grotesken Posenrednerei seines Freundes zuhört und auf alle
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##tie Egec e die Sache weit besser zu machen wäre. Die sind auch ein so altes
Bassermann als Weihgast, die Prachtausgabe einer auf¬
Requisit, daß das Puhlikum gleich von selbst weiß, um was es sich geblasenen Nullität. Die Schwindsucht des Komödianten dagegen
handelt. Es wird also mindestens um Florvorhänge gebeten.
Wiennck genger inden un
wurde von Herrn Fischer mit einer Strammheit gespielt, daß
Ganz brillant, und mit durchschlagendem Erfolge, wurden die man ihr die achttägige Kündigung nicht glauben konnte.
ns. Der Burstebeiden letzten Stücke gespielt. Das eine heißt „Die letzten Masken“.
die Verliner Scanspsellt
Das letzte Stück heißt „Literatur“ und ist eine der drolligsten
und spielt im allgemeinen Krankenhause, dessen Spitalsluft der
mische Geisoll trondern nicht ausbsiah.
Literaturkomödien, die je geschrieben wurden. Da ist eine gewisse
Dichter von seinen ärztlichen Jahren her genau kennt. In einem
#hiche Luben durst en, haben aber nuht
Margarethe, die ein Wiener Baron von etwas flachen Schädelverhält¬
„Extrakammerl“ beschäftigen sich der tuberkulose Schauspieler Florian
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nissen aus einem Münchner Literaturkaffeehaus heraus heirathen will.
Jackwerth und der vermuthlich nierenleidende Journalist Karl Rade¬
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Nur muß sie ihre Schriftstellerei aufgeben. Aber sie kann nicht umhin,
macher mit Sterben. Der an „Tbe“ leidende (wie auf den schwarzen erst noch einen Roman zu schreiben, in dem sie ihre lebendigen Stun¬
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Kopfbrettern aus Schonung abbreviirt zu werden pflegt) Komödiant den mit einem früheren Liebhaber schildert. Aber auch dieser Herr
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das ihn verstehe. Ein solcher Komödiant! Und der sterbende arme sind gemeinverständliche Stoffe für dramatische Satire geworden.
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Galle nicht ins Gesicht, .. es ist ihm Alles schon so Wurst. „Was Brettelleute gebahnt, Frank Wedekind schlägt in der köstlichen Jarce:
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„Der Kammersänger“ den Ton einer vor nichts zurückscheuenden
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Schanspieler sucht noch lebendige Stunden und macht Komödie
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ist literarischer geworden. Es gibt keinen Schmierenton mehr, Alles
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Höllenangst hat.. das macht in seinem pathoslosen, geschäfts, trug, und Herr Rittner als moderner Dichterling.:
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