II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 415

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aks er den Freund neben dem Sarg seines Buberl, den Schmerz; mancherlei Schwierigkeiten. Gisela Fischer hatte diesmal eine ernst
der Töne meisternd, Klavier spielen sah. Der Gegensatz tritt ihmangelegte Rolle. Ihr starkes Charakterisierungsvermögen und ihre
zum zweiten Male entgegen. Vorbei die „lebendigen Stunden“, die
Stimmkraft zeigten sich der Aufgabe völlig gewachsen.
der alte Bureaukrat mit seiner zum guten Kameraden gewordenen
Im Schauspielhause morgen d' Annunzios: „Tote Stadt“.
Geliebten alltäglich in seinem Garten verlebte. Er hat diesen Ge¬
Leopold Gustav.
nuß verlieren müssen, um — Japier. Die Freundin fühlte, daß
ihr langes Siechtum ihrem Sohne die dichterische Schaffensfreude
Eingegangene Zeitschriften.
lähmte, sie nimmt ein paar Tropfen Morphium mehr und stirbt, ohne
daß der Arzt und der Sohn die unnatürliche Todesart merken. Nur
Südwestdeutsche Rundschau. Heft 1—3. 25 Pfg. Süd¬
westdeutscher Verlag.
dem Geliebten, der ihre Stütze war seit ihr Mann mit einer anderen
davonging, giebt sie Kenntnis. Man hat es unlogisch gefunden,
Deutsche Rundschau. Heft 6. Preis jährlich Mk. 13.50.
A. Hartleben's Verlag, Wien.
daß Hausdorfer dem Wunsche der Toten direkt zuwider, den jungen
Dichter über den Opfertod aufklärt; er, dem doch die „lebendigen
Deutsche Kunst und Tekoration. Heft 6. Preis
Mk. 2.50. Verlag: A. Koch, Darmstadt.
Stunden“ so viel höher stehen, als die geschriebenen, müßte doch alles
Monatsberichte
vermeiden, was die Lebensstärke des anderen berabsetzen, jo viel¬
über Kunstwissenschaft und
leicht völlig unterhöhlen könnte. Hausdorfers Grundgefühl ist der
[Kunsthandel. Heft 2. Vereinigte Druckereien und Kunstan¬
stalten, München.
Beid auf denjenigen, dem der Tod der edlen Frau nicht für immer
allen Sonnenschein verdunkelt, wie ihm. Offene Fragen hinter¬
Deutsche Arbeit. Heft 5. Verlag: G. D. W. Callwey,
München.
läßt das Stück mehrere. War der Tod nötig und ist der Dichter
überhaupt ein Talent? Jedenfalls ist der junge Litterat mit sub¬
Das Schaufenster. No. 5. Kaufmännischer Verlag, G.
m. b. H
Berlin.
tilstem Können gezeichnet. Ein Paradigma für eine Schicht mo¬
dernster Dichter, die mit ihrer Verhätschelung der Nerven ein Gegen¬
Wiener Mode. Heft 10—11. Verlag der Wiener Mode,
Wien.
stück bildet zu den Romantikern der dreißiger Jahre, für deren
Talentärmsten Charlotte Stieglitz sich den Dolch in's HHerz stieß...
Der Spielman n. Heft 2. Verlag von Fischer u. Franke,
Berlin.
In dem Schauspiel „Die Frau mit dem Dolche“ klingt das Problem
nur in dem Momente an, in welchem der Renaissancekünstler, da seine
Die Flotte. No. 2. Verlag des deutschen Flottenvereins,
Berlin.
Frau ihren Geliebten erdolcht, nichts anderes fühlt, als die An¬
Zeitschrift des Mittel=Deutschen Kunstgewerbe¬
regung zu einem Bilde. Ich halte das Stück für das Schwächste,
Vereins. Heft 3. Verlag: E.
man weiß nicht, ob das Zwischenspiel im 16. Jahrhundert nur als
A. Seemann, Leipzig.
Die gefiederte Welt. Heft 4—9. Preis 20 Pfennig.
eine hysterische Vorstellung gedacht ist, die durch das ihr ähnelnde Bild¬
Creutz'sche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg.
nis des unbekannten alten Meisters in Pauliners Phantasie Platz
Himmel und Erde. Heft 5. Mk. 1.60. Verlag: Hermann
greift, oder ob Schnitzler mit dem alten Problem der Wiederkehr des
Paetel, Berlin.
Gleichen spielt? „Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer um¬
Kunstwart Heft 10 und 11. Preis 60 Pfg. Verlag: G.
gedreht — und Du mit ihr, Stäubchen im Staube“ sagt der Nietz¬
D. W. Callwey, München.
sche der letzten Periode, auf indisch—pythagoraischen Bahnen mit
Aus fremden Zungen. Heft 2. 50 Pfge Deutsche Ver¬
mystischen. Dämmern die Konturen seines Uebermenschensymbols ver¬
lags=Anstalt, Stuttgart.
wischend. — Und hier spricht noch dazu am meisten Schnitzler der
" Die Volksunterhaltung. No. 1422. Jährlich M. 2.
Causeur und am wenigsten Schnitzler der Dichter. Den letzteren
Verlag: H. Walther, Berlin SW.
finden wir wieder in den „letzten Masken“ am Sterbebett des zum
Sammlung Gemeinnütziger Vokträge. No. 279 bis
Zeilenschinder herabgekommenen Schriftstellers. Dem einstigen Freunde,
281. Verlag: Fr. Härpfer, Prag.
der bei weniger Können vom Glück begünstigt in die Höhe stieg,
Deutsche Stimmen. No. 22—23. Preis 30 Pfg. Ver¬
möchte der Sterbende noch seine ganze Erbärmlichkeit an den Kopf
lag: W. Boensch, Berlin SW.
werfen. Als er aber den berühmten Mann vor sich sieht, in seinen
Das Weltall. Heft 4—9. Vierteljährlich Mk. 2. Ver¬
kleinlichen Sorgen und seiner Nichtigkeit führt er den Vorsatz nicht
lag:
C. A. Schwetschke u. Sohn Berlin.
aus. Was liegt ihm eigentlich an den anderen, den Glücklichen —
Das Echo. Heft 6—10. Verlag: J. H. Scherer, Berlin.
einsam stirbt er im Krankenhause, einsam, wie er gelebt.
Asien. No. 4. Mk. 1. Verlag: Hermann Paetel, Berlin.
Die Stimmung der Resignation ist eminent geschildert. Durch
Zeitschrift für Klimatische Kurorte. Heft 2 u. 5.
Häußers grandiose Kunst unterstützt, lastet sie dumpf auf den Hörern;
Vierteljährlich Mk. 2. Humanitäts=Verlag, München.
vielleicht zischten die Leute nur, um sie zu verscheuchen. Das Lust¬
Die Gartenwelt. Heft 18—20. Vierteljährlich Mk. 2.50.
spiel „Litteratur“ giebt in humoristischer Uebertreibung ebenfalls
Verlag: Gustav Schmidt, Berlin W.
Einblicke in's Schriftstellerleben. Die davongelaufene Frau eines
Die Gartenlaube. Heft 2. 50 Pfg. Verlag: Keil's Nach¬
Wiener Baumwollfabrikanten hat sich in München der Litteratur
folger, Leipzig.
und einem Litteraten in die Arme geworfen. In ihrem Bohsme¬
Kunstgewerbe fürs Haus. Heft 5. Vierteljährlich Mark
kreise lernt sie durch Zufall einen Herrenreiter kennen, dessen Ver¬
4.50. Verlag: O. Lienekampf, Berlin W.
chältnisse ihr zur Konsolidirung der ihrigen geeigneter erscheinen,
Deutsche Roman=Zeitung. No. 19—20. Vierteljähr¬
als die Beziehungen zu dem Dichter. Sie geht mit dem Baron
lich Mk. 3.50. Verlag: Otto Janke, Berlin.
durch, der ihren Münchener Kreis höchst widerwärtig findet. Er
Die Insel. Heft 5. Mk. 1.
Insel=Verlag, Leipzig.
glaubt zwar fest, daß ihre Liebesgedichte unerlebt sind, findet es
Zeitschrift für Sozi alwissenschaft. Heft 2. Ver¬
aber von einer Dame höchst undelikat, so etwas drucken zu lassen.
lag: Georg Reimer, Berlin. W.
Er verbietet dies ihr, doch sie kann es nicht sein lassen. In einem
Der Autor. Zeitschrift für Litteratur und Kunst. Viertel¬
Roman, der ihre Münchener Erlebnisse schildert, benutzt sie die
jährlich Mk. 2. Herausgeber Josef Wytrlik jun, Wien.
Briefe des Schriftstellers und die „Concepte“ der ihrigen. Unglück¬
Dokumente der Frauen. No. 21. Vierteljährlich 3 Kr.
licherweise kommt der Dichter zu gleicher Zeit auf die gleiche Idee.
Selbstverlag, Wien.
Die intimsten Beziehungen der beiden lägen vor aller Welt offen,
Düsseldorfer Ausst ellungs=Zeitung. No. 24 u. 52.
wenn Margarethens Roman nicht noch in letzter Stunde einge¬
Die Rheinlande. Heft 5. Verlag: A. Bagel, Düsseldorf.
stampft würde. So bleibt auch dem Baron die Sache geheim und
Nord und Süd. Februarheft. Mk. 2. Verlagsanstalt S.
er heiratet sie zu gutem Schlusse. Der dumme Aristokrat ist nicht
Schottländer, Breslau.
besser gezeichnet, wie in vielen Lustspielen; aber das „Litteratur¬
Die deutschen Kolonien. Februarheft. Vierteljährlich
weib“ und der Dichter sind bei aller Uebertreibung fast wie Por¬
Mk. 3. Verlag: C. Bertelsmann, Gütersloh.
traits. Mit den Schnitzlerstücken kollidierte eine Vorstellung der
Die evangelischen Missionen. No. 2. Jährlich M. 3.
„Zauberflöte“ im großen Hause. Frl. Bossenberiger aus
Verlag: C. Bertelsmann, Gütersloh.
Frankfurt bewährte, wie mein Vertreter meldet, als Königin der
Die Gesellschaft. No. 8. Preis 75 Pfg. Verlag: E. Pier¬
Nacht ihre stattlichen, stimmlichen Vorzüge und wurde wieder sehr
son, Dresden.
beifällig aufgenommen. Nach fünfjähriger Pause erschien neuein¬
Astronamisches Lexikon. 1. Lieferung. 50 Pfg. A.
studiert Verdi's „Othello“ und bewies sich unter Fischers musi¬
Hartleben's Verlag, Wien.
ckalischer Leitung als glückliche Wahl. Die einst von Vogl gesungene
Die Kunst. Heft 6. Mk. 2. Verlagsanstalt Fr. Bruckmann,
Rolle des Mohren gab Knote; sein prächtiges Organ kam zur
München.
glanzvollsten Geltung; auch Frl. Breuer (Desdemona) und ein Köl¬
Elektrotechnische Rundschau. Heft 11. Verlag: G.
ner Gast Breitenfeld („Jagd“) boten gutes. Unter Zumpes Leitung
L. Daube u. Co., Frankfurt a. M.
(ahen wir ebenfalls neueinstudirt Méchul's „Joseph in Aegypten“.
Kriegstechnische Zeitschrift. Heft 2. Verlag: E. S.
Gerhäuser's Stimme erschien anfangs wieder nicht ganz frei, doch
Mittler u. Sohn, Berlin.
avar sein Josepf späterhin von schöner Wirkung; auch die Be¬
Nord und Süd. Märzheft. Mk. 2. Verlags=Anstalt S.
setzungen Bauberger (Jacob), Frau Bosetti (Benjamin) und Fein¬
Schoftländer, Breslau.
Hals (Simon) erwiesen sich glücklich.
Der Zoologische Garten. No. 3. Verlag: Mahlau u.
Am Gärtnerplatz fand die Hexe von Boissy, eine ko¬
Waldschmidt, Frankfurt a. M.
mische Operr von Karl Costa, Musik von Joh. Nep. von Zaytz,
Innen=Dekoration. Märzheft. Mk. 2. Verlag: Alexander
Kreundliche Aufnahme. Die Logik der Handlung ist nicht sonnen¬
Koch, Darmstadt.
Tar, die Mufik ohne besondere Originalität und was schlimmer
Unlauterer Wettbewerb. No. 6. Verlag: Hermann
*, ohne Stiß Bald Oper, bald Operette bot das Stück dem Ensemble
Walther, G. m. b. H., Berlin.
in Frankiur¬