II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 416

16.1. Lebendige StundenZyklus
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Ausschnitt
70
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Nr. 91
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Ausschnitt aus:
vore 7# 9 702.—

Theater und Musik.
* Aus München schreibt unser Berichterstatter: Von
den pit Stückchen Arthur Schnitzlers Lebendige
Stänzlen“ hat sich bei der Erstaufführung im
kötliglichen Residenztheater nur das letzte als
Treffer erwiesen. Die Aufführung war durchaus
gut und das Publikum in freundlichster Stimmung; so daß
Für
50 Zeit auch die Nieten nicht als krasse Mißerfolge wirkten, obwohl je
100
namentlich „Die Frau mit dem Dolche“ bös zwischen
200
Beifall und Zischen hin und her gehetzt und schließlich mit
500
unheimlicher Heiterkeit verabschiedet wurde.
„ 1000
us.
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hin und
ganze Sch
Feuilleton.
ist sie den
4.0
in der de
zu uns g
Kgl. Residenztheater.
sie gewese
hat keine
Arthur Schnitzlers „Lebendige Stunden“
Mutter al
lesen lass
uct. War es erst Sudermann oder vor ihm schon ein
Sohne ver
Anderer, der einen Einakter=Cyklus unter gemeinsamem
brochen u
Titel geschrieben hat — seine Morituri? Gewiß ist, daß
indiskrete
dieser Vorgang seither Schule gemacht hat. Arthur Schnitz¬
ler folgt ihm nun schon zum zweitenmal: seine vier neuesten
„dichten“
Einakter, die im Januar d. J. im Berliner Deutschen wahr
Theater sehr gefallen haben sollen, haben den gemeinsamer
ein
Titel „Lebendige Stunden“. Ich habe den Berline
t
Theaterzettel nicht gesehen, auf dem der gestrigen Münz
ge
toch
chener Première hatte nur der erste Einakter den Titel
D
„Lebendige Stunden“ und der naive, voraussetzungslose Stüc
lich ganz
Zuhörer, auf den allein zu rechnen der Autor berechtigt ist,
der auch die Buchausgabe nicht gesehen hat, wird hier den vielleicht
blieben is
gemeinsamen Titel um so weniger vermißt haben, als nur
gement
die berechnendste Klügelei eine allen vier Stücken gemein¬
same Idee, die etwa mit dem Namen „Lebendige Stunden“ gegeben
zu bezeichnen wäre, heraustüfteln kann. Daß ein Schrift= platonisch
steller seinem Novellenbande den Titel der ersten Novelle galerie
als gemeinsame Titelbezeichnung mitgibt, kommt schon unbekann
häusiger vor, und in diesem Sinne könnten wir allenfalls dem Dol
den gemeinsamen Titel „Lebendige Stunden“ acceptiren, zogen —
um so mehr als, leider, fast alle vier Stücke mehr novellisti sind um
scher als dramatischer Natur sind, am meisten das erste der drama v#
kleines
„Schauspiele in einem Aufzuge“, das dem Ganzen den
Namen gegeben, einen Namen, der selbst wieder erst einer Scene ist
dem Do
Erklärung bedarf.
Was sind denn „lebendige Stunden“? Der Gatten
alte Hausdorfer sagt zu dem jungen „Dichter“ Heinrich, sie sich
dessen kranke Mutter eine zu große Dosis Morphium ge ergreift
nommen, um durch ihr Stöhnen ihrem Sohne bei seinem Gruppe,
„Dichten“ nicht weiter lästig zu fallen: „Heinrich, vorlling bil
einem Monat hat deine Mutter noch gelebt, und du kannst Dolche“
so reden? Für dich hat sie sich umgebracht, und du gehst haben ke