II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 547

16.1. Lebendige stunden—zyklus
Telephon 12801.
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERYER“
Nr. 97
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachri
Wien, I., Concondiaplarz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
Saplics Abene
vom: 1110 %5
#SRRuneAunane
Theaterbriefe.“

Ne 8 N 2 R N S 3. 8
Lieber Redakteur!
Das schöne Wetter und die schlechten Stücke machen
den Theateraufenhalt immer unangenehmer. Unter Schnitz¬
lers vier „Lebendigen Stunden“ im Deutschen
Volkstheater sind zwei totgeborene. Die anderen wären
ganz interessante Einakter=Zugaben. Der Tolstoi'sche
inclusiv
Roman „Auferstehung“ wirkte hingegen trotz seiner
Porto.
Zahlbar
(„Umdichtung“ ungemein fesselnd. Das Raimundttheater
im Voral
brachte Max Müllers „Frau Anna“ in so minder¬
wertiger Darstellung, daß es sehr unrecht tat, auch noch
ist
e
cht es 6
mit einer „G’wissenswurm“=Aufführung an Wiens
#n.
Theaterglanzzeit zu erinnern. „Komtesse Käthe“ im
Jubiläumstheater ist ein altes Stück mit neuem Titel. Die
Itend
moderne Einakterei feierte auch im Josefstädtertheater zwei
lorge
Triumphe mit „Daisy“ und „Der Klavierlehrer“
Zeitung
schaftlie
(Schönthan) neben zwei Niederlagen, welche den Zeit¬
Diese K
raum dazwischen unangenehm ausfüllten. Entheben Sie
baldigst seines Dienstes
Ihren h. h.
EHITIC.
box 21/4
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVEP“
Nr. 99
*
4
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristianis, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
Breslauer Zeitung
vom:
5|41002
Von Arthur Schnitzlers vier Einaktern „Lebendige
Skunden“ ist bereits zu wiederholten Malen die Rede gewesen. Der
dramatisierte Feuilleton=Cyklus dieses Wieners ist zum Repertoire¬
stück des Berliner Deutschen Theaters geworden, bevor eine, Wiener
Bühne, das Deutsche Volkstheater, an seine Aufführung ging.
Schnitzlers Grundgedanke ist nicht so leicht zu formulieren, wohl
auch kaum so klar und konsequent durchgedacht, wie der Maria delle
Grazies. Was ihm vorgeschwebt hat, mag das Recht, wohl auch
die Pflicht des Schaffenden gewesen sein, die bedeutendsten, richtung¬
bendsten Geschehnisse seines äußeren und inneren Lebens
schöpferisch zu gestalten. Besteht ein solches Recht? Existiert eine
derartige Pflicht? Ich könnte die klare Antwort darauf weder in
dem ersten Stück, das den Gesamttitel des Cyklus trägt, finden, ##ve
noch auch in der „Frau mit dem Dolche“, und am allerwenigsten in 9.
dem wirksamsten, aber auch literarisch unbedeutendsten Stück der sar
Serie, in „Literatur“.
„Und ein Narr wartet auf Antwort“, praus.
sagt Heine. Diese Antwort wird aber wohl noch einmal gegeben das
werden müssen, von einem Berufenen, einem ganz Großen, dem die # den
bezeichnende Erscheinung eines Georg Hirschfeld beispielsweise
nicht entgangen sein wird, der mit unkeuscher Unbekümmertheit aus
den Intimitäten seines Kindes= und Jünglingslebens sein wert=sü die
vollstes Drama „Mütter“ schuf, und uns seither leider den Beweissgon¬
dafür schuldig blieb, daß er sich auch dieses erlauben durfte. . tung")
Die Darstellung, die Schnitzler am Volkstheater fand, war eine stliche
treffliche. Kramer und Kutschera, sowie Frl. Sandrockf An.
seien rühmlichst hervorgehoben.
Prospecre qnatis und franco.