II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 550

16.1. Lebendige Stunden Zukius box 21/4

1 — Bernrung
r Heinrich
Tär
zwischen viertem und fünftem Akt, die Vermeidung der großen
B
Heilungsszene u. s. w., mit vielen Rufzeichen!
Meister des Hannele und des armen Heinrich! Es gibt! so
auch andere, die nicht immer fragen: „Was kann er nicht?“,2
sondern: „Was kann er?“ Und die sich dann sagen: „Kein we
Ding ist vollkommen unter der Sonne. Lasset uns lieber am
Unvollrommen=Vollkommenen Freude empfinden, als den
56
Mangel des Vollkommen=Vollkommenen begreinen! Haupt= Ge¬
mann hat die alte Sage in die dichterische Pracht eines reichen
zu!
stel
Bühnengewandes gehüllt, er hat sie mit reinstem Wohllaut der
bez
Sprache begnadet und it Versen von einer restlosen Schön= die
heit und Süßigkeit geschmückt, wie sie unter den Dramatikerng#arz
lauter.
von heute nur er selber im „Hannele“ und Schnitzler inäber:
lac
der „rau mit dem Dolche“ zu schaffen vermochte, er hat ihr
ein herrliches Geschmeide von edlen Gedanken, Vergleichen und ibli
Fest
Bildern ins Haar geflochten und er hat, nicht zuletzt, eine echte
sie
Dichturg geschuffen. Daß er das Beste gab, was er geben
jed
titi
konnte, das Beste, was heute überhaupt einer geben kann —
#a
mit unserer Liebe wollen wir's ihm danken:“
31
Die Wiener Aufführung (endlich wieder eine Urauf¬
führung im Burgtheater!) war eine vortreffliche. Alle über¬
Sch¬
ragt die vogelscheue Otiegebe von Lotte Medelsky. Irene
Hote
den
[Triesch wird einen schweren Stand nach ihr haben. Auch ster
[Kainz als Titelheld war teilweise von überzeugender Kraft,
Straz
teilweise freilich bald zu pathetisch, bald zu — pathologisch.
s sich, sie
Und wie immer ohne Weichheit des Herzens. Die übrigen
erfüllten ihre Pflicht mit Liebe. Von den vielen (meist arger
Frömmelei, die schon am Worie „Pfaffe“ Anstoß nahm, ent¬
sprungenen) Sirichen störte besonders die Weglassung der
sitlvers
zur 1
zwei letzten Seiten des vierten Aktes sehr empfindlich und Mitgl
1“
schwächte den Erfolg dieses prächtigen Abschnittes. Aufrich¬
Unfrucht=tigkeit muß übrigens bekennen, daß der Beifall nur nach dem
ücke deine
Kege
zweiten Akie den Charatter einstimmigen Jubels von Parkeit,
sen. Sie
Brünz
Logen und Galerien aufwies. Nach den folgenden Akten regte
Drama¬
stube d.
sich gegen den tosenden Jubel der Jugend auf den Galerien
ikte bän¬
vereinzelter Widerspruch, während die „Zehntausend“ recht
der „ver¬
8 Uhr
frostig blieben. —— Lieber Gott, wir danken dir, daß es
hen Ver¬
8 Uhr
junge und ewig junge Menschen gibt in deiner Wunderwelt.
rbindung
Probe k#
Wien, am 29. November 302.
begonner