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16.1. Lebendie Stunden zyklus
„Wiener Mode“ XVI
Heft 14
Wiener Theater.
Jourplauderei.
Die Kommerzialrätin.
Der Geheimrat.
nie wissen, was eigentlich damit gemeint sei Und so wie sie das
Außerordentlicher
Die Hofrätin
Buch „Reigen“ vor mir versteckt hat, so hat sie überhaupt noch kein
Lizzie.
Buch vor mir versteckt. Ich hab' kaum das Titelblatt zu sehen gekriegt.
Geheimcat: Vier Einakter „Lebendige Stunden“ im Deutschen Man bekommt beinahe Lust, um nur dieses verbotenste aller Bücher
lesen zu dürfen, irgend jemand noch so beliebigen zu heiraten.
Volkstheater. Von Arthur Schnitzler.
Hofrätin (erschreckt): Hoffentlich hast du von dem entsetzlichen
Kommerzialrätin: Wie war's denn eigentlich? Nämlich
Buch nicht mehr gesehen, Lizzie, als den Titel!!
mit dem Erfolg, mit dem Applaus?
Lizzie: Gewiß nicht, Mama. (Tief auf¬
Lizzie: Wurde er gerufen? Ist er ge¬
seufzend): Leider!
kommen, Arthur=Anatol Schnitzler?
Hofrätin (aufatmend): Na, Gott sei
Hofrätin (überhörend): Die beiden
Dank! (Leise zur Kommerzialrätin): Ein Buch für
ersten Stücke sind sachte, wenngleich höchst
die Intimen des Dichters, fürchterlich geist¬
respektvoll, höflich abgeglitten, die zwei letzten
reich, aufreizend abscheulich, schändlich wahr,
haben dafür den Leuten und auch mir sehr
empörend unterhaltlich. Zirkuliert unterm
gefallen. Wunderhübsch. Ein feiner, findiger
Tisch. Nur ein paar Exemplärchen.
Kopf. Ein kleiner, aber ein ganzer Dichter.
Kommerzialrätin (leie: Leihen
Außerordentlicher: Betrachten
Sie mir es doch. Das müssen Sie mir
wir doch einmal die Kunstform der „Ein¬
leihen.
akter=Abende“, des dramatischen Vierklees
Hofrätin (leise): I bewahre. Nicht um
selten Glückskleeblatt, so ließen sich wohl
die halbe Welt.
Einwendungen und Bedenken von mancherlei
Kommerzialrätin (leise): Mir —
Art dagegen vorbringen. Ein Grund edanke
nur mir! Ich bin einmal Witwe, zwei¬
soll sie durchziehen, vereinigen, verbinden,
mal geschieden, dreimal — ich darf es
unter einen Gesamttitel wie unte einen Hut
schen lesen.
bringen. „Morituri“ — „Lebendige Stunden“
Hofrätin (leise): Ich habe aber ge¬
„Zu spät“.
schworen, es niemand lesen zu lassen, und
Geheimrat: Irr' ich nicht, so hat
die Dame, von der ich es habe, hat den¬
vor Jahrzehnten ein gewisser Emil Granich¬
selben Eid leisten müssen Sie sollen es heute
noch haben Aber schwören!
städten ja, so hieß er — im alten Burg¬
theater diese dramatische Kleinkunst aufge¬
Kommerzialrätin (leise): Ich schwöre.
bracht. Emerich Robert spielte, wenn mir
Hofrätin leise): Nicht im Buchhandel
recht ist, Ludwig XIII. ... (Summt leise das all¬
aufzutreiben. Rarissimum erster Güte. Doch
nun arglos zurück ins allgemeine Gespräch.
bekannte Menuett dieses Königs vor sich hin.)
(Laut und zu den übrigen): Das erste Stückchen....
Hofrätin: Ich sehe gar nicht ein,
Dr. Arthur Schnitzler.
Geheimrat: Herbstelt. Ist sehrtraurig,
Herr Professor, warum Sie so streng gegen
Photographie aus dem Atelier I Löwy,
sehr fein, sehr tief, sehr bühnenunwirksam,
diese Einakter=Abende sind. Ich finde die Ab¬
k. Hof=Photograph, Wien.
zum Sterben langweilig. Es bedrückt und
wechslung ganz hübsch. Eines gefällt, das
beklemmt. Eine kranke Mutter hat sich für den Sohn, der ein Dichter
andere wieder nicht, und man tröstet, sich abwartend bei gelinder
ist oder sein will, in den Tod begeben, um dem jungen Manne durch
Langweile, mit dem Stück, das nachfolgen soll.
ihr Siechtum, das sich durch bange Jahre noch hinzuschleppen droht,
Geheimrat: Variatio delectat.
nicht mehr in seinem Kunstschaffen behinderlich zu sein.
Kommerzialrätin: Thema mit Variationen.
Lizzie: O, das ist doch sehr traurig.
Lizzie: Daß mich Mama auch niemals zu Schnitzler'schen
Kommerzialrätin: Und sehr unwahrscheinlich.
Stücken mitnehmen mag! Sie meint, es sei zu gewagt. Man könne
nissestatattstsassaaiaaaaaaannaaaaaatarananasanaanaaen
andarbeiten
sch ein Wieder
Schon
nachdem ich durch drei Wochen Ihre Alalska-Creme und -Puder gebrauchte. Rosa f
berige, amenlilch Kiesen, Läuter,
Den gleichen Ausspruch wird jede Dame machen, gleichviel ob ihr Teint igendwelche Mängel zeigt oder ob sie /° Milleux. Paravents sowie alle
ihren Teint nur konservieren will, und es sollte daher Alaiska-Creme und -Pud#r „.
# Aun4L.-4.
16.1. Lebendie Stunden zyklus
„Wiener Mode“ XVI
Heft 14
Wiener Theater.
Jourplauderei.
Die Kommerzialrätin.
Der Geheimrat.
nie wissen, was eigentlich damit gemeint sei Und so wie sie das
Außerordentlicher
Die Hofrätin
Buch „Reigen“ vor mir versteckt hat, so hat sie überhaupt noch kein
Lizzie.
Buch vor mir versteckt. Ich hab' kaum das Titelblatt zu sehen gekriegt.
Geheimcat: Vier Einakter „Lebendige Stunden“ im Deutschen Man bekommt beinahe Lust, um nur dieses verbotenste aller Bücher
lesen zu dürfen, irgend jemand noch so beliebigen zu heiraten.
Volkstheater. Von Arthur Schnitzler.
Hofrätin (erschreckt): Hoffentlich hast du von dem entsetzlichen
Kommerzialrätin: Wie war's denn eigentlich? Nämlich
Buch nicht mehr gesehen, Lizzie, als den Titel!!
mit dem Erfolg, mit dem Applaus?
Lizzie: Gewiß nicht, Mama. (Tief auf¬
Lizzie: Wurde er gerufen? Ist er ge¬
seufzend): Leider!
kommen, Arthur=Anatol Schnitzler?
Hofrätin (aufatmend): Na, Gott sei
Hofrätin (überhörend): Die beiden
Dank! (Leise zur Kommerzialrätin): Ein Buch für
ersten Stücke sind sachte, wenngleich höchst
die Intimen des Dichters, fürchterlich geist¬
respektvoll, höflich abgeglitten, die zwei letzten
reich, aufreizend abscheulich, schändlich wahr,
haben dafür den Leuten und auch mir sehr
empörend unterhaltlich. Zirkuliert unterm
gefallen. Wunderhübsch. Ein feiner, findiger
Tisch. Nur ein paar Exemplärchen.
Kopf. Ein kleiner, aber ein ganzer Dichter.
Kommerzialrätin (leie: Leihen
Außerordentlicher: Betrachten
Sie mir es doch. Das müssen Sie mir
wir doch einmal die Kunstform der „Ein¬
leihen.
akter=Abende“, des dramatischen Vierklees
Hofrätin (leise): I bewahre. Nicht um
selten Glückskleeblatt, so ließen sich wohl
die halbe Welt.
Einwendungen und Bedenken von mancherlei
Kommerzialrätin (leise): Mir —
Art dagegen vorbringen. Ein Grund edanke
nur mir! Ich bin einmal Witwe, zwei¬
soll sie durchziehen, vereinigen, verbinden,
mal geschieden, dreimal — ich darf es
unter einen Gesamttitel wie unte einen Hut
schen lesen.
bringen. „Morituri“ — „Lebendige Stunden“
Hofrätin (leise): Ich habe aber ge¬
„Zu spät“.
schworen, es niemand lesen zu lassen, und
Geheimrat: Irr' ich nicht, so hat
die Dame, von der ich es habe, hat den¬
vor Jahrzehnten ein gewisser Emil Granich¬
selben Eid leisten müssen Sie sollen es heute
noch haben Aber schwören!
städten ja, so hieß er — im alten Burg¬
theater diese dramatische Kleinkunst aufge¬
Kommerzialrätin (leise): Ich schwöre.
bracht. Emerich Robert spielte, wenn mir
Hofrätin leise): Nicht im Buchhandel
recht ist, Ludwig XIII. ... (Summt leise das all¬
aufzutreiben. Rarissimum erster Güte. Doch
nun arglos zurück ins allgemeine Gespräch.
bekannte Menuett dieses Königs vor sich hin.)
(Laut und zu den übrigen): Das erste Stückchen....
Hofrätin: Ich sehe gar nicht ein,
Dr. Arthur Schnitzler.
Geheimrat: Herbstelt. Ist sehrtraurig,
Herr Professor, warum Sie so streng gegen
Photographie aus dem Atelier I Löwy,
sehr fein, sehr tief, sehr bühnenunwirksam,
diese Einakter=Abende sind. Ich finde die Ab¬
k. Hof=Photograph, Wien.
zum Sterben langweilig. Es bedrückt und
wechslung ganz hübsch. Eines gefällt, das
beklemmt. Eine kranke Mutter hat sich für den Sohn, der ein Dichter
andere wieder nicht, und man tröstet, sich abwartend bei gelinder
ist oder sein will, in den Tod begeben, um dem jungen Manne durch
Langweile, mit dem Stück, das nachfolgen soll.
ihr Siechtum, das sich durch bange Jahre noch hinzuschleppen droht,
Geheimrat: Variatio delectat.
nicht mehr in seinem Kunstschaffen behinderlich zu sein.
Kommerzialrätin: Thema mit Variationen.
Lizzie: O, das ist doch sehr traurig.
Lizzie: Daß mich Mama auch niemals zu Schnitzler'schen
Kommerzialrätin: Und sehr unwahrscheinlich.
Stücken mitnehmen mag! Sie meint, es sei zu gewagt. Man könne
nissestatattstsassaaiaaaaaaannaaaaaatarananasanaanaaen
andarbeiten
sch ein Wieder
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nachdem ich durch drei Wochen Ihre Alalska-Creme und -Puder gebrauchte. Rosa f
berige, amenlilch Kiesen, Läuter,
Den gleichen Ausspruch wird jede Dame machen, gleichviel ob ihr Teint igendwelche Mängel zeigt oder ob sie /° Milleux. Paravents sowie alle
ihren Teint nur konservieren will, und es sollte daher Alaiska-Creme und -Pud#r „.
# Aun4L.-4.