II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 650

16.1. Lebendige Stunden zyklus bos 21/5

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Schauspielhans. Artur Schnitzlers Einakterfolgel
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„Lebendige Stunden“. Wenn es auf der
hen Bühne zu herbsteln beginnt und sich irgendein Abend
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über einen Wiener Vorortegarten herabsinkt, in des¬
X Stadttheater. Mittwoch, den 20. November.
sen Grund ein ruhiges Haus steht, und wenn nun ein
Literarischer Abend. „Lebendige Stunden.“ Ein
he¬
angegrauter, liebenswürdiger Herr, dem man den
Einakter=Zyklus von Artur Schnitzler. Am 15. Mai d. J.
höheren pensionierten Beamten ansieht, mit seinem
wurde der 50. Geburtstag des feinfinnigen Wiener Poeten
ebenso lieben, alten Gärtner ein stilles, trauriges,
Artur Schnitzler an den meisten deutschen Bühnen durch
nachdenkliches Gespräch über Liebe und Tod beginnt,
Aufführungen seiner Werke gefeiert. Karlsbad, das damals
in das sich die Melancholie; des Abends und des
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bereits am Beginne der Hochsaison stand, wo das Kurpublikum
Herbstes mengt, dann weiß man, das ist von Schnitz¬
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ler, auch dann, wenn es einen anderen Autor hätte.
nur leicht verdauliche Theaterkost verlangt, holte dies nun
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N
Das ist des Dichters Welt, in der die Atmosphäre
durch Veranstaltung eines literarischen Abends nach, bei dem
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19, der Villengärten ebenso wichtig ist wie die Gespräche, pfl
der Einakter = Zyklus „Lebendige Stunden“ zur Vorführung
Er¬
die in ihnen geführt werden, wie die leisen, nachdenk= dez
gelangte. Die Eigenart Schnitzlers, gesellschaftlichen Schwächen!
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lichen, melancholischen, gepflegten Gespräche, die im¬ wit
ind
leck zu Leibe zu gehen, ohne dabei jemand ernstlich wehe zu
mer wieder von der Liebe und vom Tod handeln, g#
tun, die ihn zu einem liebenswürdigen Sittenschilderer gemacht
auch wenn sie von anderen Dingen zu handeln schei¬ mei
hat, offenbart sich auch in diesem Einakterzyklus, zugleich abe
nd¬ nen, die eben eines vergessen, daß es außer der mit
auch sein Fehler, unter Vernachlässigung des Dramatischer
tei. Liebe und ihren Spielen noch Hunger auf der Welt Ab
sich in das „weite Land“ der Redseligkeit zu verlieren.
gibt. Hinter den Zäunen der wohlgepflegten Gärten nah
K
Namentlich krankt an diesem Fehler der erste Einakter
liegt eine andere Welt, mit anderer Anschauungsart, Dar
in¬
„Lebendige Stunden“, der dem ganzen Zyklus den Namen
mit weniger Nachdenklichkeit. Aus ihr scheint der alte zahl
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Rademacher „in den letzten Masken“ zu kommen, der aus
gegeben, und um dessen Wiedergabe sich die Herren Kroi##
ier¬
sich von allen Dingen dieser Welt loslöst, weil er Kohl
Starkmann und Nekam verdient machten. „Die letzten Masken
gen
sterbend die Nichtigkeit der Wichtigkeiten der Welt den
ist ein überans tiefes und wertvolles Stück, das trotz des
ißa
sieht und auf die Rache verzichtet, die er der Welt samn
unerfreulichen Krankenhausmilieus seine starke Wirkung nicht
und ihrem Repräsentanten, einem berühmten Dich= Aus¬
verfehlt. Die zwei odkranken, bereits aufgegebenen Pitienten,
ter und ehemaligen Jugendfreund, zugedacht hatte. für
den Journalisten Karl Rademacher und den Komiker Jackwert,
und
Scheidet. Doch seine Loslösung von den Dingen der Sich
rtei¬
spielten die Herren Egerer und Norden mit packender Natur¬
Erde, seine Überwindung ist doch wieder von Schnitz= mach
weue. Den Uebergang von diesen düsteren Bildern zu der
lers Art.
Kron
Die
keck=lustigen Planderei „Literatur“ bildet „Die Frau mit dem
Diese Welt sollte auf unserer Bühne, für die Zu= Unter
ngem
Dolche“ die uns in einem Traumbild in die Zeiten Leonardo#
sommenspiel ein spanisches Dorf bedeutet, aufer- sonen
Be¬
da Vincis versetzt, und in der sich Frau von Effner und
stehen. Sollte. Trotz der Leitung des Direktors als se
heute
spürte man nicht die Atmosphäre der Dichtung. Und eingen
Herr Rolden auszeichneten. Den Beschluß bildet das Lustspiel
hsten
auf diese kommt es wahrlich an, mehr an als auf kostenb
„Literatur“, eine Glosse auf das Wiener Kaffeehausliteraten¬
wird
Einzelleistungen, von denen K. Th. Wagners Rade- und R
tum, welches in Gegensatz zu dem Typus eines literatur¬
man
macher, der mehr Studie denn Mensch war, Greven= Gesam
feindlichen österreichischen Aristokraten gebracht wird. Die
kom¬
bergs unaufdringliche Weitzgast, Griegs ansprechen= Posten
Be¬
schriftstellernde Margarete, die von Klemens den Fangarmen
der Leonhard und Fräulein Dürrs fesselnde Pauline des stö
diges
der Boheme entrissen wurde, gab Frl. Brion mit dem ihr
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besonders genannt sein sollen. Im Lustspiel „Literatur“
1 ge¬
digenen Schick, den wilden Literaten Gilbert Herr Starkmann
65 h,
wurde man überdeutlich und hatte Schwankmanie¬
das
miete
ren und trotzdem ein zu langsames Tempo (außerdem
seur¬
Krone
spielt es in Wien und nicht in Deutschland), die „Le¬
und den Aristokraten Klemens Herr Rolden? mitt guter
nung
zusam
bendigen Stunden“, tötete Herr Graff mit Birch¬
Charakterisierung. Das Haus war bis auf die Logen gut
den
nahm
Pfeisserschem Pathos. Das Publikum feierte den
von
besucht, das Parkett ausverkauft, und nahm den Zyklus mit
Dichter und war unverhohlen begeistert.
f. k.gange
# großem Beifall auf.
tungs
reise
Für
Arhaitasunt
neh¬