16. 1. Lebendige Stunden Zuklus box 21/5
der Gesellschaft hat bereits das Jiedögericht des Staats= Die Katyollien und zwar unter diesen Riederf klerikale Unterricht überlebt die Schließung
rates anerkannt. Die Angestellten und Arbeiter haben nur die guten Katholiken d. h. die Ultramon¬
Kongreganistenschulen, er würde auch die ge
in einer Versammlung, die von 6 bis 8 Uhr dauer'e, tanen; zweitens daß die Vorenthaltung der¬
hlichen Genossenschaften überleben. Dem ab
gleichfalls beschlossen, das Schiedsgericht anzunehmen. Klöster eine unerhörte Rechtsverweigerung day= Ihelfen, giebt es nur ein einziges unfehlba
Leuten zu schaffen, die morgen noch auf der Welt sein
Mittel: die Einführung des Staat
die in München mit einem Vertreter der schkift¬
werden?“ Und kurz vorher heißt es in Bezug auf das
monopols auf allen Lehrstufen.“
stellernden Bohême geliebelt hat, verwertet den Briess
litterarische Schaffen: „Nachwelt giebt's auch nin für
wechsel — sie hat die Konzepte ihrer Liebesbriefe auf¬
Paris, 31. August. Die „Lib
die Lebendigen.“ Nur der Lebende hat Recht; vor
bewahrt! — für einen Roman, nd ihr Liebhaber thut
Parole“ veröffentlicht eine Liste von Person
dem Tode werden alle lebendigen Stunden zu nichte;
dasselbe — er hat seine Briefe an die Geliebte „abge¬
die sich verpflichten, dem Rate Coppées un
bei seinem Nahen fallen auch die letzten Masken;
schrieben“! Beide Romane stehen unmittelbar vor dem
Drumonts gemäß, die Steuern zu ve
Resignation lautet die Parole. Ueber dem Stück liegt
Erscheinen. Da kann der neue litteraturfeindliche
eine müde Stimmung, die nicht ohne ergreifende
weigern; dazu kommen noch einige Bris
Galan der freiheitslüsternen Darie den Skandal auf¬
Wirkung ist; man darf vielleicht sagen: es ist der am
von Patrioten, die von diesem Mittel, Frau
halten, indem er den Roman seiner Margarethe ein¬
tiefsten gefaßte und gehaltvollste unter den vier Ein¬
reich zu retten, entzückt sind. Wenn es al
stampfen läßt. Das ist alles recht instig gemacht und
aktern. Er hat, wenn man es so nennen darf, den stärk¬
eines Beweises bedürfte, daß aus der Verwir
mit geistreichen Wendungen und Zügen förmlich ge¬
sten Menschlichkeitsgehalt. Herr Duschak spielte den tod¬
lichung des schönen Plaues nichts wird, so lä
spickt. Das Auditorium nahm diese temperamentvolle
kranken Journalisten Rademacher sehr gut; sein Spital¬
er schon in der kläglichen Magerkeit
Satire auf die schamlose schriftstellerische Ausbeutung
kollege, der Schauspieler Jackwerth, gleichfalls ein
lebendiger Stunden mit guter Laune auf und spendete
Namensliste. Die Unterzeichner, die den heutig
Todeskandidat, aber Komödiant bis zum Ende, wurde
den Darstellern: Fräulein Schumowska, die ihre Rolle
„Matin“ lesen, können berdies daraus ersehe
von Herrn Wünschmann gegeben. Sobald das Publikum
vorzüglich verkörperte Herrn Oskar Wehle der in der
daß sie sich unnützerweise allen Plackereien
seinen geliebten Komiker sah, erhoffte es sich einen
Partie des sportbegeisterten Wieners, an den Margarethe
dem Steueramt alsssetzen würden, und dies au
Lachgenuß, und es war dann auch geradezu unglaub¬
übergegangen ist, viel Lebendigkeit entwickelte, und
sich, wie lang es ging, bis gewisse Leute den Weg
dem einfachen Grunde, weil die direkt
Herrn Landeck, der den litterarischen Windbeutel Gilbert
zum Ernst des Stückes zurückfanden. Die Wirkung
Steuern nicht ganz den sechsten Teil der Staat
recht drastisch gab, starken Beifall. Warum bleibt aber
des Ganzen wurde vadurch empfindlich gestört.
einnahmen ausmachen. Diese werden nämli
am Schluß entgegen der Vorschrift Schnitzlers Gilbert
Mit einem lustigen Trumpf schlißt Schnitzler
auf 2958 Millionen veranschlagt und
auf der Bühne? Das Finale verliert dadurch entschieden
seinen Cyklus. „Litteratur“ lautet der Titel. Noch¬
an intimem Reiz.
direkten Steuern auf 522½ Millionen.
mals wird das Motiv aufgenommen, daß Schriftsteller
Von einem durchschlagenden Erfolg dieser Einakter¬
Möglichkeit der Verweigerung der Steuer
ihre Erlebnisse, auch die intimsten, ungeniert aus¬
Aufführung kann nicht gesprochen werden; daran wird
durch alle Steuerpflichtigen ist ganz ausgeschlosse
schlachten. Diesmal erhält aber dieses Motiv seine
auch eine eventuelle gegenteilige Mitteilung aus dem
und ein Artikel des Finanzgesetzes ermächtig
völlig lustspielmäßige Durchführung: die ihrem Mann —
Theaterbureau, wie sie jetzt zur löblichen Korrektur
für den Fall, daß die Steuern nicht eingingen
einem Baumwollfabrikanten — durchgegangene Dame, der Kritik Sitte zu werden pflegen, nichts ändern.
den Finanzminister, für 400 Millionen Schatz
der Gesellschaft hat bereits das Jiedögericht des Staats= Die Katyollien und zwar unter diesen Riederf klerikale Unterricht überlebt die Schließung
rates anerkannt. Die Angestellten und Arbeiter haben nur die guten Katholiken d. h. die Ultramon¬
Kongreganistenschulen, er würde auch die ge
in einer Versammlung, die von 6 bis 8 Uhr dauer'e, tanen; zweitens daß die Vorenthaltung der¬
hlichen Genossenschaften überleben. Dem ab
gleichfalls beschlossen, das Schiedsgericht anzunehmen. Klöster eine unerhörte Rechtsverweigerung day= Ihelfen, giebt es nur ein einziges unfehlba
Leuten zu schaffen, die morgen noch auf der Welt sein
Mittel: die Einführung des Staat
die in München mit einem Vertreter der schkift¬
werden?“ Und kurz vorher heißt es in Bezug auf das
monopols auf allen Lehrstufen.“
stellernden Bohême geliebelt hat, verwertet den Briess
litterarische Schaffen: „Nachwelt giebt's auch nin für
wechsel — sie hat die Konzepte ihrer Liebesbriefe auf¬
Paris, 31. August. Die „Lib
die Lebendigen.“ Nur der Lebende hat Recht; vor
bewahrt! — für einen Roman, nd ihr Liebhaber thut
Parole“ veröffentlicht eine Liste von Person
dem Tode werden alle lebendigen Stunden zu nichte;
dasselbe — er hat seine Briefe an die Geliebte „abge¬
die sich verpflichten, dem Rate Coppées un
bei seinem Nahen fallen auch die letzten Masken;
schrieben“! Beide Romane stehen unmittelbar vor dem
Drumonts gemäß, die Steuern zu ve
Resignation lautet die Parole. Ueber dem Stück liegt
Erscheinen. Da kann der neue litteraturfeindliche
eine müde Stimmung, die nicht ohne ergreifende
weigern; dazu kommen noch einige Bris
Galan der freiheitslüsternen Darie den Skandal auf¬
Wirkung ist; man darf vielleicht sagen: es ist der am
von Patrioten, die von diesem Mittel, Frau
halten, indem er den Roman seiner Margarethe ein¬
tiefsten gefaßte und gehaltvollste unter den vier Ein¬
reich zu retten, entzückt sind. Wenn es al
stampfen läßt. Das ist alles recht instig gemacht und
aktern. Er hat, wenn man es so nennen darf, den stärk¬
eines Beweises bedürfte, daß aus der Verwir
mit geistreichen Wendungen und Zügen förmlich ge¬
sten Menschlichkeitsgehalt. Herr Duschak spielte den tod¬
lichung des schönen Plaues nichts wird, so lä
spickt. Das Auditorium nahm diese temperamentvolle
kranken Journalisten Rademacher sehr gut; sein Spital¬
er schon in der kläglichen Magerkeit
Satire auf die schamlose schriftstellerische Ausbeutung
kollege, der Schauspieler Jackwerth, gleichfalls ein
lebendiger Stunden mit guter Laune auf und spendete
Namensliste. Die Unterzeichner, die den heutig
Todeskandidat, aber Komödiant bis zum Ende, wurde
den Darstellern: Fräulein Schumowska, die ihre Rolle
„Matin“ lesen, können berdies daraus ersehe
von Herrn Wünschmann gegeben. Sobald das Publikum
vorzüglich verkörperte Herrn Oskar Wehle der in der
daß sie sich unnützerweise allen Plackereien
seinen geliebten Komiker sah, erhoffte es sich einen
Partie des sportbegeisterten Wieners, an den Margarethe
dem Steueramt alsssetzen würden, und dies au
Lachgenuß, und es war dann auch geradezu unglaub¬
übergegangen ist, viel Lebendigkeit entwickelte, und
sich, wie lang es ging, bis gewisse Leute den Weg
dem einfachen Grunde, weil die direkt
Herrn Landeck, der den litterarischen Windbeutel Gilbert
zum Ernst des Stückes zurückfanden. Die Wirkung
Steuern nicht ganz den sechsten Teil der Staat
recht drastisch gab, starken Beifall. Warum bleibt aber
des Ganzen wurde vadurch empfindlich gestört.
einnahmen ausmachen. Diese werden nämli
am Schluß entgegen der Vorschrift Schnitzlers Gilbert
Mit einem lustigen Trumpf schlißt Schnitzler
auf 2958 Millionen veranschlagt und
auf der Bühne? Das Finale verliert dadurch entschieden
seinen Cyklus. „Litteratur“ lautet der Titel. Noch¬
an intimem Reiz.
direkten Steuern auf 522½ Millionen.
mals wird das Motiv aufgenommen, daß Schriftsteller
Von einem durchschlagenden Erfolg dieser Einakter¬
Möglichkeit der Verweigerung der Steuer
ihre Erlebnisse, auch die intimsten, ungeniert aus¬
Aufführung kann nicht gesprochen werden; daran wird
durch alle Steuerpflichtigen ist ganz ausgeschlosse
schlachten. Diesmal erhält aber dieses Motiv seine
auch eine eventuelle gegenteilige Mitteilung aus dem
und ein Artikel des Finanzgesetzes ermächtig
völlig lustspielmäßige Durchführung: die ihrem Mann —
Theaterbureau, wie sie jetzt zur löblichen Korrektur
für den Fall, daß die Steuern nicht eingingen
einem Baumwollfabrikanten — durchgegangene Dame, der Kritik Sitte zu werden pflegen, nichts ändern.
den Finanzminister, für 400 Millionen Schatz