box 21/5
16. 1. Lebendige Stundenz#klus
— —
bestimmten Preis und danach kann sich jeder Alniöndeng Vergeneg
richten; bei uns bestimmen den Preis durch Tuscheln Ausbau der Wasserstraßen abwarten wollte. Mirf den industrielen und kandwirtschäftlichen Inttressen“
diesem wird es nun ernst: mit der Preisausschreibug spitzt sich immer mehr zu.
und Mauscheln die Geldspekulanten, die für den
Auf sozialpolitischem Gebiete vernehmen wir
für das bei Prerau herzustellende Probehebewerk ist
ihnen angenehmen Kurs an der Börse Sorge tragen.
Mlnche annrnen in. Dun 5 Uchr 1.
Men uen den Aner eien Benuntnache
ja doch nicht, daß ich sie einmal meine Frau
wollte, so wäre es der, daß in dem kleinen Drama
Feutleion.
die Effekte so rücksichtslos gehäuft sind, daß dem nennen darf; und was finge ich in meiner Ein¬
Zuschauer stellenweise unheimliche Schauer über den samkeit an ohne Holländers „Buch der Kindheit“
östern.
Volksstück in 1 Aufzug von Adolf Schwayer. Erste Auf= Rücken laufen. Doch ginge man fehl, bezeichnete Gejerstams „Buch vom Brüderchen“ oder d'Annun¬
führung im Kaiserjubiläums =Stadttheater in Wien am man das Volksstück als Sensationsmache. Schwayerzios „Vierginni dell' rocce“?
Zu diesen großen Dichtungen kann ich nun
verleugnet nie den Dichter.
4. Mai 1903.
Das unglückliche Paar Anna und Peter wurde freilich Freds „Roman eines Globetrotters“ nicht
Von dem in Linz lebenden Dichter Adolf
im Kaiserjubiläums= Stadttheaterzählen; doch verdanke ich ihm einige schöne Stun¬
Schwayer ist in der letzten Zeit wegen eines
Zensurverbotes seines „Bürgermeister Boyer“ und von Frl. Faßer und Herrn Benke ausgezeichnet den und werde ihn sicherlich wieder einmal lesen.
So wird er denn in Bälde vor meinem schönsten,
einer deshalb im Abgeordnetenhause eingebrachten dargestellt. In einer Soubrettenrolle fand eine
F. F. geliebtesten Mädchen liegen, im Sonnenschein seiner
Debutantin, Frl. Korn, viel Gefallen.
Interpellation viel die Rede gewesen. Nun hat
klugen, strahlenden Augen, kleine, weiße Hände
4
werden ihn blättern. Und um ein reizendes Münd¬
man in Wien sein einaktiges Volksstück „Ostern“
1
chen wird ein feines, vielleicht etwas ironisches
kennen gelernt und als Probe eines ungewöhnlich
Roman eines Globetrotters.
Lächeln spielen ob der Fahrten und Abenteuer des
starken dramatischen Talentes mit großem Beifall
Von W. Fred. Leipzig, Verlag Hermann Seemann Nach¬
Weltenbummlers.
aufgenommen.
folger, 1903
Das Drama spielt am Abend eines Char¬
Was so ein junger Mann von heute, der Zeit
Wenn ich ein neues Buch gelesen, und als
samstages in dem Wirtshause einer kleinen Bezirks¬
und Mittel zum freien Reisen hat, doch für ein
„gut“ empfunden habe, fühle ich das physische Be¬
lieber, bescheidener, nur ein bischen sentimentaler
stadt im niederösterreichischen Weinlande. Der Wirt
dürfnis, dasselbe von einem mir nahestehenden
Anton Hoimer ist mit der Tochter Anna seiner
Wirtschafterin, der Schulmeisterswitwe Reithaus, Wesen nachgenossen zu wissen. Es gibt nun ein Mensch ist. Besonders wenn in Oesterreich, oder
verlobt. Doch Anna ist keine glückliche Braut. Ihr Mädchen, das ich lieb habe, recht von Herzen lieb gar in Wien seine Wiege gestanden ist. Sitzt ruhig
Herz gehört dem armen Jäger Peter, der nach habe. Dem bringe ich Bücher, die mein Herz da, spricht wenig, denkt viel, beobachtet alles. Jedes
Land, jede Luft wird ihm vertraut, weht ihn ein
einem Streite mit ihr unter die Soldaten gegangen höher schlagen gemacht haben, die ich späterhin
wenig mit heimatlicher Empfindlichkeit an. Die
ist. Er weiß nicht, daß sich die ehemalige Geliebte nochmals lesen möchte. Bei ihr, die ich einmal
Menschen um ihn herum, die verstehen ihn freilich
in seiner Abwesenheit verlobt hat, da Annas Mutter als Frau heimführen möchte, sind meine Geistes¬
nicht, d'rum heißt es immer wieder wandern.
die Briefe der Beiden unterschlagen hat. Als er schätze wohl geborgen. Dann bewahre ich daheim
Daß es den jungen Globetrotter natürlich be¬
aber von einem Freunde die Nachricht erhält, de= ein Buch, für den Tag, da meine Angebetete
sonders traurig macht, wenn die lieben Mädchen,
sertiert er und tötet auf der Flucht einen Vorge=sprechen wird: Auch ich habe Dich lieb und will
die er auf seiner Pilgerfahrt kennen lernt, für sein
Deine Braut sein. Ich meine das Buch der Liebe
setzten. Als Flüchtiger und Verfolgter kehrt er
„Maria“ von Peter Nansen. Es gibt aber auch Sehnen und Fühlen unempfänglich bleiben, das ist
heim, findet seine Anna im Herzen treu und folgt
dann nach einem kurzen Aufleuchten des Glückes die großen Kunstwerke, von denen ich mich nicht begreifl ich, ebenso, daß seine jeweiligen zarten Be¬
trennen, die ich 'nicht einmal dem von mir geliebten ziehungen, die Eindrücke der einzelnen Städte be¬
dem Gendarmen, der ihn verhaften muß.
SN
16. 1. Lebendige Stundenz#klus
— —
bestimmten Preis und danach kann sich jeder Alniöndeng Vergeneg
richten; bei uns bestimmen den Preis durch Tuscheln Ausbau der Wasserstraßen abwarten wollte. Mirf den industrielen und kandwirtschäftlichen Inttressen“
diesem wird es nun ernst: mit der Preisausschreibug spitzt sich immer mehr zu.
und Mauscheln die Geldspekulanten, die für den
Auf sozialpolitischem Gebiete vernehmen wir
für das bei Prerau herzustellende Probehebewerk ist
ihnen angenehmen Kurs an der Börse Sorge tragen.
Mlnche annrnen in. Dun 5 Uchr 1.
Men uen den Aner eien Benuntnache
ja doch nicht, daß ich sie einmal meine Frau
wollte, so wäre es der, daß in dem kleinen Drama
Feutleion.
die Effekte so rücksichtslos gehäuft sind, daß dem nennen darf; und was finge ich in meiner Ein¬
Zuschauer stellenweise unheimliche Schauer über den samkeit an ohne Holländers „Buch der Kindheit“
östern.
Volksstück in 1 Aufzug von Adolf Schwayer. Erste Auf= Rücken laufen. Doch ginge man fehl, bezeichnete Gejerstams „Buch vom Brüderchen“ oder d'Annun¬
führung im Kaiserjubiläums =Stadttheater in Wien am man das Volksstück als Sensationsmache. Schwayerzios „Vierginni dell' rocce“?
Zu diesen großen Dichtungen kann ich nun
verleugnet nie den Dichter.
4. Mai 1903.
Das unglückliche Paar Anna und Peter wurde freilich Freds „Roman eines Globetrotters“ nicht
Von dem in Linz lebenden Dichter Adolf
im Kaiserjubiläums= Stadttheaterzählen; doch verdanke ich ihm einige schöne Stun¬
Schwayer ist in der letzten Zeit wegen eines
Zensurverbotes seines „Bürgermeister Boyer“ und von Frl. Faßer und Herrn Benke ausgezeichnet den und werde ihn sicherlich wieder einmal lesen.
So wird er denn in Bälde vor meinem schönsten,
einer deshalb im Abgeordnetenhause eingebrachten dargestellt. In einer Soubrettenrolle fand eine
F. F. geliebtesten Mädchen liegen, im Sonnenschein seiner
Debutantin, Frl. Korn, viel Gefallen.
Interpellation viel die Rede gewesen. Nun hat
klugen, strahlenden Augen, kleine, weiße Hände
4
werden ihn blättern. Und um ein reizendes Münd¬
man in Wien sein einaktiges Volksstück „Ostern“
1
chen wird ein feines, vielleicht etwas ironisches
kennen gelernt und als Probe eines ungewöhnlich
Roman eines Globetrotters.
Lächeln spielen ob der Fahrten und Abenteuer des
starken dramatischen Talentes mit großem Beifall
Von W. Fred. Leipzig, Verlag Hermann Seemann Nach¬
Weltenbummlers.
aufgenommen.
folger, 1903
Das Drama spielt am Abend eines Char¬
Was so ein junger Mann von heute, der Zeit
Wenn ich ein neues Buch gelesen, und als
samstages in dem Wirtshause einer kleinen Bezirks¬
und Mittel zum freien Reisen hat, doch für ein
„gut“ empfunden habe, fühle ich das physische Be¬
lieber, bescheidener, nur ein bischen sentimentaler
stadt im niederösterreichischen Weinlande. Der Wirt
dürfnis, dasselbe von einem mir nahestehenden
Anton Hoimer ist mit der Tochter Anna seiner
Wirtschafterin, der Schulmeisterswitwe Reithaus, Wesen nachgenossen zu wissen. Es gibt nun ein Mensch ist. Besonders wenn in Oesterreich, oder
verlobt. Doch Anna ist keine glückliche Braut. Ihr Mädchen, das ich lieb habe, recht von Herzen lieb gar in Wien seine Wiege gestanden ist. Sitzt ruhig
Herz gehört dem armen Jäger Peter, der nach habe. Dem bringe ich Bücher, die mein Herz da, spricht wenig, denkt viel, beobachtet alles. Jedes
Land, jede Luft wird ihm vertraut, weht ihn ein
einem Streite mit ihr unter die Soldaten gegangen höher schlagen gemacht haben, die ich späterhin
wenig mit heimatlicher Empfindlichkeit an. Die
ist. Er weiß nicht, daß sich die ehemalige Geliebte nochmals lesen möchte. Bei ihr, die ich einmal
Menschen um ihn herum, die verstehen ihn freilich
in seiner Abwesenheit verlobt hat, da Annas Mutter als Frau heimführen möchte, sind meine Geistes¬
nicht, d'rum heißt es immer wieder wandern.
die Briefe der Beiden unterschlagen hat. Als er schätze wohl geborgen. Dann bewahre ich daheim
Daß es den jungen Globetrotter natürlich be¬
aber von einem Freunde die Nachricht erhält, de= ein Buch, für den Tag, da meine Angebetete
sonders traurig macht, wenn die lieben Mädchen,
sertiert er und tötet auf der Flucht einen Vorge=sprechen wird: Auch ich habe Dich lieb und will
die er auf seiner Pilgerfahrt kennen lernt, für sein
Deine Braut sein. Ich meine das Buch der Liebe
setzten. Als Flüchtiger und Verfolgter kehrt er
„Maria“ von Peter Nansen. Es gibt aber auch Sehnen und Fühlen unempfänglich bleiben, das ist
heim, findet seine Anna im Herzen treu und folgt
dann nach einem kurzen Aufleuchten des Glückes die großen Kunstwerke, von denen ich mich nicht begreifl ich, ebenso, daß seine jeweiligen zarten Be¬
trennen, die ich 'nicht einmal dem von mir geliebten ziehungen, die Eindrücke der einzelnen Städte be¬
dem Gendarmen, der ihn verhaften muß.
SN