II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 710

16. 1. Lebendige Stunden zuklus box 21/5
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Wienl, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Das Programm, Wien
vom:
—. JUh WeS
Burgtheater
Festlicher „Doktor Klaus“.
Nein, weiß der Himmel, das hätte nicht kom¬
men dürfen, dieser „festliche“ uralte „Doktor
Klaus“, dessen Gipfelpunkte an Fröhlichkeit
ein überreichlich dosiertes Medikament (von
dem sich für den Arzt ausgebenden Diener
an einen Bauern verabreicht) und die unbe¬
gründete Operationsangst eines Dienstmädchens
bilden. Und während das übermüdete Mama¬
chen ein wenig döst, kommt’s zwischen dem
Töchterchen und dem Referendar zum Klap¬
pen. Anläßlich der Hundertfünfzigjahr¬
Feier des Wiener Allgemeinen?
Krankenhauses versuchte die Leitung des
Burgtheaters an dem alten Lustspiel eine er¬
frischende Transfusion — in Form eines Bal¬
letts, einer Ziege, eines Hundes einigen
Pferdchen und einer wienerischen Version —
vorzunehmen. Gewiß, die Festvorstellung des
Burgtheaters mußte tunlichst dem Charakter
des Anlasses angepaßt werden und sie sollte
auch die österreichische Note betonen — des¬
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halb sei daran erinnert. daß Oesterreichs re¬
präsentative Dramatiker sowohl mit dem ##
Burgtheater als auch mit dem Allgemeinen
Krankenhaus auf das Engste verbunden sind:
Arthur Schnitzler und Karl Schön¬
herx.-Undes shätte wohl die schönste und
naturgemäßeste Ehrung für die ärztliche und
die dramatische Kunst bedeutet, wenn ein
Werk von Schnitzler oder Schönherr im Spiel¬
plan erschienen wäre. Was wäre beispiels¬
weise mit dem im Allgemeinen Krankenhaus
spielenden Einakter „Die letzten Mas¬
ken“ von Arthur Schnitzler oder Schönherrs
„Herr Doktor, haben Sie zuessen?“
Der große Erfolg der „Menschen in
Weiß“ hat ja hinlänglich den Beweis er¬
bracht, daß das Wiener Publikum auch für
ernstere medizinische Probleme empfänglich
ist.
zifri.