16.4. Literatur
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Telepl.
Die
— „OSSLIVEN
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Aust
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertrefungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Ko
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Y.
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ehne Gewäh).
Ausschnitt aus:
26.-APR,1910
vom:
lanziger Zeitung
nen Perle wirkte bei ihrer Auspackung auf der
Bühne doch ermüdend. Freilich ein Zuviel blieb
sie gegen das widerwärtige Machwerk ohne jeden
Feuilleton.
Witz und Sinn, das der töricht Bleibende zum
7
Schluß über sich ergehen lassen mußte und das
sich „die Mutter“ nannte.
Danziger Stadttheater.
Literakur von Arthur Schnitzler.
Der zum ersten Male#Weber Bene¬
fiz gegebene Inklus von vier Einaktern erfuhr
gestern abend eine Aenderung, die ein gewisses
literarisches Interesse beanspruchen gonnte. Man
schob statt eines veralteten Stückes Schnitzlers
„Literatur“ in den Spielplan. — Ein Lustspiel
nennt es der Verfasser. Man könnte es eher einen
Witz, einen kleinen, bühnen¬
dramatisieren
nenen Einfall nennen. Denn
mäßig ausg
freilich guten und ulkigen Ein¬
einen so
dreht sich das Ganze: Zwei Menschen, die
enbei „Schriftsteller“ sind, haben ein zärtliches
erhältnis miteinander gehabt und veröffent¬
Tlichen nun den ganzen, heißblütigen Briefwechsel,
den sie während dieser kurzen Wonnemonde mit¬
einander gepflogen, beide gleichzeitig in einem
gleichzeitigen Romane, den sie sich bedizieren. —
Um diesen einen Einfall rankt sich ein sehr üppig
wucherndes Beiwerk von weder goldenen noch
grünen Blättern, ein endloser Expositionsdialog,
wo man, wie es ja freilich im Leben oft auch der
Fall zu sein pflegt, nach langen Auseinander¬
letzungen genau am Anfang wieder steht. D
Darstellung war angesichts der ersten und gewiß
nicht oftmaligen Aufführung sorgsam vorbereitet.
Frl. Röhle nicht ohne Anmut und Grazie, Herr
Loos über das Konventionelle diesmal in keiner
Weise herauskommend, Herr Robert in feiner
Individualisierung und Komik sich darüber er¬
bebend. — Die zehnfache Einschachtelung der klei¬
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Telepl.
Die
— „OSSLIVEN
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Aust
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertrefungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Ko
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Y.
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ehne Gewäh).
Ausschnitt aus:
26.-APR,1910
vom:
lanziger Zeitung
nen Perle wirkte bei ihrer Auspackung auf der
Bühne doch ermüdend. Freilich ein Zuviel blieb
sie gegen das widerwärtige Machwerk ohne jeden
Feuilleton.
Witz und Sinn, das der töricht Bleibende zum
7
Schluß über sich ergehen lassen mußte und das
sich „die Mutter“ nannte.
Danziger Stadttheater.
Literakur von Arthur Schnitzler.
Der zum ersten Male#Weber Bene¬
fiz gegebene Inklus von vier Einaktern erfuhr
gestern abend eine Aenderung, die ein gewisses
literarisches Interesse beanspruchen gonnte. Man
schob statt eines veralteten Stückes Schnitzlers
„Literatur“ in den Spielplan. — Ein Lustspiel
nennt es der Verfasser. Man könnte es eher einen
Witz, einen kleinen, bühnen¬
dramatisieren
nenen Einfall nennen. Denn
mäßig ausg
freilich guten und ulkigen Ein¬
einen so
dreht sich das Ganze: Zwei Menschen, die
enbei „Schriftsteller“ sind, haben ein zärtliches
erhältnis miteinander gehabt und veröffent¬
Tlichen nun den ganzen, heißblütigen Briefwechsel,
den sie während dieser kurzen Wonnemonde mit¬
einander gepflogen, beide gleichzeitig in einem
gleichzeitigen Romane, den sie sich bedizieren. —
Um diesen einen Einfall rankt sich ein sehr üppig
wucherndes Beiwerk von weder goldenen noch
grünen Blättern, ein endloser Expositionsdialog,
wo man, wie es ja freilich im Leben oft auch der
Fall zu sein pflegt, nach langen Auseinander¬
letzungen genau am Anfang wieder steht. D
Darstellung war angesichts der ersten und gewiß
nicht oftmaligen Aufführung sorgsam vorbereitet.
Frl. Röhle nicht ohne Anmut und Grazie, Herr
Loos über das Konventionelle diesmal in keiner
Weise herauskommend, Herr Robert in feiner
Individualisierung und Komik sich darüber er¬
bebend. — Die zehnfache Einschachtelung der klei¬