16.4. Literatun box 22/3
(Quellenangabe oune Gen
Russchnit aus ESTER LLOVD
vom:
IL1E819½
wobei man bemerten muß, daß es zumeist Beamte sind,
Er hat sich in dem Schrank
die seinen Grimm erregen: Postheamte, Polizisten, Rich¬
Burgtheater.
Bäukchen drin, ein paar
ter usw. Er fährt also über solch einen Unglücklichen
Licht. (Dieses breunende
„Der Kammersänger“ von Frank Wedetind. — „Bonbon¬
los, überrennt ihn, kugeit sich mit ihm gleichsam auf
seinem Schein, der durch
roche“ von Georges Courteline. — „Literatur" von Artur
dem Erdboden, aber während wir noch lachen, hat er
dringt, zum Verräter.) Dem
Schnltier. —
Erstaufführung am 31. Januar 1914.
sein Opfer schon blutig zerfetzt, hat ihm die Gurgel oder
halt im engen Schrein mit
das Eenick durchgebissen. Habt ihr schon einmal einen
Von Felix Salten.
worden. Er sagt: „Meine 0
Foxterrier raufen gesehen? Kühn, gelenkig, blitzbehend
nicht gegeben, damit ich es i
Es gab diesmal drei kleine Stücke an einem Abend.
und erbarmungslos wild ist er im Kampf. Und all dies
Er glaubt auch nicht, daß di
Drei kurze Komödien, die in der Entwicklungsgeschichte
mit der Komil eines Clowus. Nun. .. Georges Cour¬
gehen kann. Nur die Frauen
des modernen Theaters schon ihre festen Plätze ein¬
teline ist der Foxterrier unter den Humoristen. Das ist
Betrügereien nie aufkommen.
nehmen. Jus Burgtheater gelangen sie spät und nach
ia freilich schon etwas. Einst aber durfte man erwarten,
deshalb prophezeit er: „Man
mancherlei Umwegen. Dennoch ist man ein wenig er¬
er werde mehr sein. Einst schien es, er werde ungefähr
erwischen.“ Wie ihn dann da
staunt, sie im Burgtheater zu sehen. Daß sie jetzt aber
dem Russen Anton Tschechow gleichen. Ihm werde im
dem Schrank holt, tritt er
an der kaiserlichen Hofbühne in Wien ohne weiteres
Westen Europas gelingen, was am Ostsaum Europas
erstes Wort zu Adele ist:
möglich geworden sind, ist ein Entwicklungsresultat. Ein
der Russe vollbracht hat: ein Meisterwerk der Satire von
man uns erwischen wird!“
Ergebnis jener Entwicklung, welche diese drei kleinen
allgemein menschlicher, unvergänglicher Gültigkeit. Das
daß Boubouroche seine Adel
Stücke, unter anderen, fördern halfen.
glaubte man in jenen Tagen, in denen sein „Bonbou¬
zeihung bittet für den schimp
Es kam also Herr Georges Courteline ins Burg¬
roche“ erschien. Lang ist's her¬
sie hatte. Es ist das Rühren
theater. Herr Georges Courteline hat viele Witzblatt¬
Boubonroche ist ein Spießbürger, der von seiner
und Ueberzeugende in dieser
dialoge geschrieben. Man kann sich biegen vor Lachen.
Geliebten betrogen wird. Er sitzt im Kaffeehaus, spielt
seelenruhig und vergnügt blei
wenn man sie liest. Besonders wenn man sie französisch
mit seinen Freunden Karten, lacht gutmütig, wenn sie
Mute ist, als seien sie endlich
liest. Wenn diese komischen Gespräche und Szenen zur
erlöst, während der Betroge
Aufführung kamen, haben sie manchmal recht lustig ge¬
lacht gutmütig, wenn sie es obendrein noch für selbst¬
zusammenbricht. Boubouroch
wirkt, aber man hat sich nicht gebogen vor Lachen.
verständlich halten, daß er auch noch ihre Zeche auf seine
seine kleine Adele zn verliere
Courteline ist ein merkwürdiger Witz zu eigen. Ein ge¬
Rechnung schreiben läßt. Da setzt sich ein alter Herr zu
lauter als seine Eifersucht be#
hässig bellender Humor. Er hat scharfe Zähne und ein
ihm und erzählt ihm, daß er betrogen wird. Jawohl,
werde nun ohne seine Ad
draufgängerisches Temperament. Genau genommen mag
seine Adele, die er seit acht Jahren nun aushält, betrügt
glaubt er ihren Lügen auch
er nur selten bei guter Laune sein. Er ist wohl weit
ihn seit acht Jahren. Tagtäglich. Sie hat einen anderen
die er mit eigenen Augen g
mehr ein Choleriker, der die Besonderheit besitzt, in
Mann bei sich in der Wohnung, die Boubonroche be¬
Mann im Schrank sei ein „
seinen Wutanfällen gute Witze zu machen. Bei anderen
zahlt. Einen Mann, der Boubonroches Leibliedchen träl¬
glaubt es. Sie sagt ihm:
entladet sich der Jähzorn in Schimpfworten oder in
lert und Bonbouroches Leibmädchen küßt. Jetzt lacht
Dich auf wegen eines Mensche
pathetischen Tiraden. Das ist nicht amüsant. Courteline Boubouroche nicht mehr. Er stürmt zu Adele. Und ent¬
Und das überzeugt ihn. Er
jedoch wird amüsant, wenn er in Zorn gerät und sprüht deckt dort ihren Liebhaver. Der Liebhaber ist in einem
die Lüge schmeckt süß. Die
vor Apercus. Er sieht in den Handlungen der Menschen Schrank versteckt. Es geht also ganz regelrecht zu, wie
Lüge bedeutet die Fortdauer
die Logik so oft auf dem Kopf stehen. Da geht er hin
man nur einen Betrug zu enthüllen pflegt. Und ein
der Sinnenfreuden. Die W
und läßt die ohnehin schon kopfstehende Log'k noch
Zweifel ist nicht möglich.. Der Liebhaber haust seit acht
Wahrheit ist die Verpflicht
einige Purzelbäume schlagen. Und man brüllt vor Jahren in diesem Schrank. Er verbringt die meisten
Traurigkeit. Sie ist der Sch
Lachen. Er jährt auf ergendeinen Meuschentypus los, Stunden darin, die Voubonroche bei Adele verbringt. die Rettung. Er ist ein M
(Quellenangabe oune Gen
Russchnit aus ESTER LLOVD
vom:
IL1E819½
wobei man bemerten muß, daß es zumeist Beamte sind,
Er hat sich in dem Schrank
die seinen Grimm erregen: Postheamte, Polizisten, Rich¬
Burgtheater.
Bäukchen drin, ein paar
ter usw. Er fährt also über solch einen Unglücklichen
Licht. (Dieses breunende
„Der Kammersänger“ von Frank Wedetind. — „Bonbon¬
los, überrennt ihn, kugeit sich mit ihm gleichsam auf
seinem Schein, der durch
roche“ von Georges Courteline. — „Literatur" von Artur
dem Erdboden, aber während wir noch lachen, hat er
dringt, zum Verräter.) Dem
Schnltier. —
Erstaufführung am 31. Januar 1914.
sein Opfer schon blutig zerfetzt, hat ihm die Gurgel oder
halt im engen Schrein mit
das Eenick durchgebissen. Habt ihr schon einmal einen
Von Felix Salten.
worden. Er sagt: „Meine 0
Foxterrier raufen gesehen? Kühn, gelenkig, blitzbehend
nicht gegeben, damit ich es i
Es gab diesmal drei kleine Stücke an einem Abend.
und erbarmungslos wild ist er im Kampf. Und all dies
Er glaubt auch nicht, daß di
Drei kurze Komödien, die in der Entwicklungsgeschichte
mit der Komil eines Clowus. Nun. .. Georges Cour¬
gehen kann. Nur die Frauen
des modernen Theaters schon ihre festen Plätze ein¬
teline ist der Foxterrier unter den Humoristen. Das ist
Betrügereien nie aufkommen.
nehmen. Jus Burgtheater gelangen sie spät und nach
ia freilich schon etwas. Einst aber durfte man erwarten,
deshalb prophezeit er: „Man
mancherlei Umwegen. Dennoch ist man ein wenig er¬
er werde mehr sein. Einst schien es, er werde ungefähr
erwischen.“ Wie ihn dann da
staunt, sie im Burgtheater zu sehen. Daß sie jetzt aber
dem Russen Anton Tschechow gleichen. Ihm werde im
dem Schrank holt, tritt er
an der kaiserlichen Hofbühne in Wien ohne weiteres
Westen Europas gelingen, was am Ostsaum Europas
erstes Wort zu Adele ist:
möglich geworden sind, ist ein Entwicklungsresultat. Ein
der Russe vollbracht hat: ein Meisterwerk der Satire von
man uns erwischen wird!“
Ergebnis jener Entwicklung, welche diese drei kleinen
allgemein menschlicher, unvergänglicher Gültigkeit. Das
daß Boubouroche seine Adel
Stücke, unter anderen, fördern halfen.
glaubte man in jenen Tagen, in denen sein „Bonbou¬
zeihung bittet für den schimp
Es kam also Herr Georges Courteline ins Burg¬
roche“ erschien. Lang ist's her¬
sie hatte. Es ist das Rühren
theater. Herr Georges Courteline hat viele Witzblatt¬
Boubonroche ist ein Spießbürger, der von seiner
und Ueberzeugende in dieser
dialoge geschrieben. Man kann sich biegen vor Lachen.
Geliebten betrogen wird. Er sitzt im Kaffeehaus, spielt
seelenruhig und vergnügt blei
wenn man sie liest. Besonders wenn man sie französisch
mit seinen Freunden Karten, lacht gutmütig, wenn sie
Mute ist, als seien sie endlich
liest. Wenn diese komischen Gespräche und Szenen zur
erlöst, während der Betroge
Aufführung kamen, haben sie manchmal recht lustig ge¬
lacht gutmütig, wenn sie es obendrein noch für selbst¬
zusammenbricht. Boubouroch
wirkt, aber man hat sich nicht gebogen vor Lachen.
verständlich halten, daß er auch noch ihre Zeche auf seine
seine kleine Adele zn verliere
Courteline ist ein merkwürdiger Witz zu eigen. Ein ge¬
Rechnung schreiben läßt. Da setzt sich ein alter Herr zu
lauter als seine Eifersucht be#
hässig bellender Humor. Er hat scharfe Zähne und ein
ihm und erzählt ihm, daß er betrogen wird. Jawohl,
werde nun ohne seine Ad
draufgängerisches Temperament. Genau genommen mag
seine Adele, die er seit acht Jahren nun aushält, betrügt
glaubt er ihren Lügen auch
er nur selten bei guter Laune sein. Er ist wohl weit
ihn seit acht Jahren. Tagtäglich. Sie hat einen anderen
die er mit eigenen Augen g
mehr ein Choleriker, der die Besonderheit besitzt, in
Mann bei sich in der Wohnung, die Boubonroche be¬
Mann im Schrank sei ein „
seinen Wutanfällen gute Witze zu machen. Bei anderen
zahlt. Einen Mann, der Boubonroches Leibliedchen träl¬
glaubt es. Sie sagt ihm:
entladet sich der Jähzorn in Schimpfworten oder in
lert und Bonbouroches Leibmädchen küßt. Jetzt lacht
Dich auf wegen eines Mensche
pathetischen Tiraden. Das ist nicht amüsant. Courteline Boubouroche nicht mehr. Er stürmt zu Adele. Und ent¬
Und das überzeugt ihn. Er
jedoch wird amüsant, wenn er in Zorn gerät und sprüht deckt dort ihren Liebhaver. Der Liebhaber ist in einem
die Lüge schmeckt süß. Die
vor Apercus. Er sieht in den Handlungen der Menschen Schrank versteckt. Es geht also ganz regelrecht zu, wie
Lüge bedeutet die Fortdauer
die Logik so oft auf dem Kopf stehen. Da geht er hin
man nur einen Betrug zu enthüllen pflegt. Und ein
der Sinnenfreuden. Die W
und läßt die ohnehin schon kopfstehende Log'k noch
Zweifel ist nicht möglich.. Der Liebhaber haust seit acht
Wahrheit ist die Verpflicht
einige Purzelbäume schlagen. Und man brüllt vor Jahren in diesem Schrank. Er verbringt die meisten
Traurigkeit. Sie ist der Sch
Lachen. Er jährt auf ergendeinen Meuschentypus los, Stunden darin, die Voubonroche bei Adele verbringt. die Rettung. Er ist ein M