II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 33

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11. Reigen
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Nr. 29
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Ischier K. echenblart
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770
vom:

III.
Semmerlieder 1903.
Schiller und Gorthe.
München.
Von Max Waldstein.
Motto
Ich liege bei den Weiden,
I.
Ein Büchlein mir zur Hand,
(Es sind dies, Werthers Leiden)
Delce fa# nienté.
Das ich im Kosser sand!
Amstetten.
Möge doch die Sommerszeit
Dem Olympier gleichst in Goethe,
Immerfort mir währen!
Jenem vielgeliebten Gotte,
Oben blaue Helligkeit,
Heute Lili, murgen Greiel,
Unten gold'ne Aehren!
Und ewig Kestners Lotte
Auf der Wiese liege ich
Die Misel's*) liebt' er allesamt,
Ohne was zu denken,
## war ein Schwerenöther,
Und die Liebste neiget sich,
# die Damen von Weimar's Hof
Mir ’nen Kuß zu schenken
#ebst der Corona Schröter.
Plötzlich krabvelt lind und lei
Die schönen Damen Italias
Etwas auf der Nase —
Die seien ihm verziehen,
Maikäferlein scheucht im Nu
Begeistert hat ihn dort manches Weib
Ach die Traumextafe
In hertlichen Elegien
Kurz, Goethe hat trotz der Vulpius,
II.
Trotz seiner achtzig Jahre
Walther von der Vogelweide.
Geliebt von seiner Kindheit an
Salzburg.
Bis an den Rand der Bahre
Walther von der Vogelweid',
Da lob ich meinen Schiller mir,
Er sang von seinen Sünden
Den idealen Schwaben,
Wie er geküßt die süße Meid
Er war zu ernst! Zu Liebeleien
Einst unter duft'gen Linden
Da war er nicht zu haben!
Tandaradarei!
Zur seine Muse war's allein,
Wohl säng ich auch ein Lied davon
Die er in stillen Nächten
Von meinen Liebesstreichen
Gelassen hat in's Kämnierlein
Hätt' ich solch' Glück und Minnelohn
ie Lengfeld sah zum Rechten!
Sei's auch nur unter Eichen
Tandaradare
Misels (Mädchen, abgekürzt Mudemoiselle (Frankfurter Dialekt!
Briese von Goethe“).
Deum ieb ja auch in jüngster Zeit
Ein großer Dichterkeuner:
Goethe gab uns ein Gretelein,
nd Schiller schuf uns Männer!
IV.
Triolett.
Garmisch=Partenk
Man muß
Nie entsage
Pai
Man muß auch in alten Tagen
Immer wagen, nie entsagen.
lich nicht mit den Grillen plagen,
en schöne Worte sagen,
ht nach ihren Launen fragen,
ter wagen, nie entsagen!
Manches aber lautlos tragen,
Um Erlaubnis sie nicht fragen,
Und gleich wie der grimme Hagen
üdenschaftlich um sich schlagen,
Immer wagen, nie entsagen!
kit Gesundheit, gutem Magen
Kann man auch in alten Tagen
Immer wagen, nie entsagen!
—An Arthur Schnitzler,
dem Verfasser des „Reigen“.
Warum willst Du uns im „Reigen“
All' den Unslat kecklich zeigen,
Den die Sinnlichkeit erzeugt?
Hülle lieder Dich in Trauer,