II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 60

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11. Reigen
Um den Kumpf gegen die bedalition sotlgasehen, den
es nach seiner vorigen Demission auf Grund des Hand¬
schreibens unternahm, das seine Wiederernennung ver
fügte, sondern weil es vermutlich noch lange dauern wird,
bis die Nachfolger gefunden sind, denen es den Platz
Die heutige Nummer enthält:
„Natur= und Völkerkunde“: „Die
Deszendenztheorie und das allgemeine
Lebensproblem.“ Von Universitätsprofessor
Dr. F. v. Wagner. Miszellen. Seite 20 bis 22.
Ferner:
Die 24. Fortsetzung des Romaus „Gottfried
Wunderlich“ von Max Burckhard. Seite 23.
Feuilleton.
Ein Adreßbuch der Medisance.
Von Douar Blumenthal.
Ein Buch liegt vor mir, das ich mit lebhaften Er¬
wartungen in die Hand genommen habe, um es jetzt mit
herber Enstäuschung wieder auf die Seite zu schieben. Ein
beifallswerter Plan ist hier unter täppischen Fingern zu
Grunde gegangen, und auf der letzten Seite des Bandes
möchte ich ein Marterl aufrichten, wie man es an den
Absturzstellen in den österreichischen Bergen findet. Es
müßie die Inschrift tragen:
„Hier ist ein guter Gedanke verunglückt
Das Buch, von dem ich spreche, nennt sich:
„Berlin und die Berliner“ und hat noch die
Untertitel: „Leute. „Dinge. „Sitten.“ „Winke.“ Statt
der Reiseführer, die den Fremden nur über das Aeußer¬
liche einer Grosstadt trocken und nüchtern ortentieren, will
das Buch ein großes Kulturbild entrollen, das die deutsche
Reichshauptstadt in ihren Menschen und Sitten wider¬
spiegelt. „Was will dieses Buch?“ so fragt der Verfasser
sich selbst in einer gut geschriebenen Vorrede, und er gibt
die verheißungsvolle Anwort:
„Dies Buch will ein Führer und ein Nachschlagewerk
für Fremde und Einheimische sein. Es bietet einen Ueber¬
blick über die Menschen, die im Jahre 1905 Berlin be¬
deuten. Sie sind hübsch verzeichnet nach Namen, Stand
und Wohnung, wie sie bei der Polizei angemeldet sind
Aber es finden sich auch kurze Bemerkungen über sie
gleine bezeichnende. manchmal berlinisierende, oft böse und
sondern den ganzen Reichstig, die gesamte ponilische
Nation, wie man in Ungarn zu sagen pflegt, repräsentiere.
Daß dem entsprechend auch die Forderungen der Koalition
höher gespannt, ihre Geneigtheit, sich dem Standpunkt der
Krone anzunähern, geringer sein wird, als es vor der
doch siets gutmütige Bemerkungen, wie sie der heutige Tag
prägt und der morgige vergißt....
Der Versuch, eine Millionenstadt aus ihren Bewohnern
heraus zu charakterisieren und die bezeichnenden Aus¬
strahlungen des Großstadtlebens gleichsam in einem Brenn¬
punkt aufzufangen — welch eine große und dankbare Auf¬
gabe für einen scharfäugigen Gesellschaftsphilosophen! Das
konnte ein kuhnes gesellschaftliches Rundgemälde werden
das in tausend dem Augenblick abgestohlenen Moment¬
bildern vorbereitet sein mußte. Wer es unternahm, mußte
die Reichshauptstadt in ihren Höhen und Tiefen durch¬
messen haben. Die Leute, die nicht bloß Einwohner sind,
sondern in ihrer Gesamtheit den Kulturbegriff Berlin
hervorbringen, hätten in ihrer innersten Wesenheit
erfaßt und mit tief gekerbten Linien gezeichnet werden
müssen, die sich den Lesern unwillkürlich ins Gedächtnis
einfurchen. Ein glücklich gefundenes Summenwort mußte
uns wie ein Monogramm ihrer Persönlichkeit erscheinen.
Und bei der Lösung dieser Aufgabe war auf die Voll¬
ständigkeit geringerer Wert zu legen als auf die bezeich¬
nende Auswahl. Denn nicht alle, die in Berlin wohnen,
sind charakteristische Berliner, und nicht jeder, der in einer
Großstadt sein Heim besitzt, ist deshalb als ein Gro߬
tädter zu betrachten. Noch immer erneut sich uns bei
jedem Blick in die Runde die Beobachtung, daß in
Deutschland als Großstädte nur die Ansiedlungen be¬
zeichnet werden, die von einer größeren Anzahl von Klein¬
tädtern bewohnt sind als alle anderen. Wer aus diesem
bunten Schwarm die Individualitäten und aus den Leuten
die Menschen herausgreifen würde — und zwar nur die¬
jenigen, die mit ihrer bestimmten persönlichen Nuance an
er
dem Gesamtbilde der Reichshauptstadt abfärben
hätte einen Beitrag zur Kulturgeschichte von bleibendem
Wert geliefert. Freilich mußte er vorher wie der hinkende
Teufel durch alle Dächer geblickt und selbst durch über¬
polsterte Türen feinhörig erlauscht haben, was für das
Geheimleben der Großstadt bezeichnend ist. Vielleicht war
überhaupt die Fülle und Weite dieses Stoffes nicht von
einem einzelnen zu bewältigen. Es gehörte dazu eine Ver¬
einigung von Schriftstellern, die durchbringende Augen,
eine schöpferische Wortkunst und eine Feder besitzen, die
sich in einen Grabstichel verwandeln kann, wenn sie mensch
liche Profile festhalten will.
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