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Reigen
den
sondern den ganzen Reichonig, die gesamte pontische
bebation soelgasepen,
Nation, wie man in Ungarn zu sagen pflegt, tepräsentiere.
ion auf Grund des Hand¬
ver¬
Daß dem entsprechend auch die Forderungen der Koalition
seine Wiederernennung
höher gespannt, ihre Geneigtheit, sich dem Standpunkt der
wird,
tlich noch lange dauern
Krone anzunähern, geringer sein wird, als es vor der
sind, denen es den Platz
doch siets gutmütige Bemerkungen, wie sie der heutige Tag
thält:
prägt und der morgige vergißt. ...“
Bölkerkunde“: „Die
Der Versuch, eine Millionenstadt aus ihren Bewohnern
nd das allgemeine
heraus zu charakterisieren und die bezeichnenden Aus¬
strahlungen des Großstadtlebens gleichsam in einem Brenn¬
Universitätsprofessor
punkt aufzufangen — welch eine große und dankvare Auf¬
iszellen. Seite 20 bis 22.
gabe für einen scharfäugigen Ge ellschaftsphilosophen! Das
konnte ein kuhnes gesellschaftliches Rundgemälde werden,
das in tausend dem Augenblick abgestohlenen Moment¬
des Romaus „Gottfried
bildern vorbereitet sein mußte. Wer es unternahm, mußte
x Burckhard. Seite 23.
die Reichshauptstadt in ihren Höhen und Tiefen durch¬
messen haben. Die Leute, die nicht bloß Einwohner sind,
ondern in ihrer Gesamtheit den Kulturbegriff Berlin
leton.
hervorbringen, hätten in ihrer innersten Wesenheit
erfaßt und mit tief gekerbten Linien gezeichnet werden
der Medisance.
müssen, die sich den Lesern unwillkürlich ins Gedächtnis
einfurchen. Ein glücklich gefundenes Summenwort mußte
Hlementhal.
uns wie ein Monogramm ihrer Persönlichkeit erscheinen.
r, das ich mit lebhaften Er¬
Und bei der Lösung dieser Aufgabe war auf die Voll¬
ommen habe, um es jetzt mit
ständigkeit geringerer Wert zu legen als auf die bezeich¬
auf die Seite zu schieben. Ein
nende Auswahl. Denn nicht alle, die in Berlin wohnen
unter täppischen Fingern zu
sind charakteristische Berliner, und nicht jeder, der in einer
der letzten Seite des Bandes
Großstadt sein Heim besitzt, ist deshalb als ein Gro߬
richten, wie man es an den
städter zu betrachten. Noch immer erneut sich uns bei
reichischen Bergen findet. Es
jedem Blick in die Runde die Beobachtung, daß in
Deutschland als Großstädte nur die Ansiedlungen be¬
danke verunglückt..
zeichnet werden, die von einer größeren Anzahl von Klein¬
m ich spreche, nennt sich:
tädtern bewohnt sind als alle anderen. Wer aus diesem
erliner“ und hat noch die
bunten Schwarm die Individualitäten und aus den Leuten
„Sitten. „Winke.“ Statt
die Menschen herausgreifen würde — und zwar nur die¬
Fremden nur über das Aeußer¬
jenigen, die mit ihrer bestimmten persönlichen Nuance an
und nüchtern orientieren, will
dem Gesamtbilde der Reichshauptstadt abfärben —
bild entrollen, das die deutsche
hätte einen Beitrag zur Kulturgeschichte von bleibendem
Menschen und Sitten wider¬
Wert geliefert. Freilich mußte er vorher wie der hinkende
so fragt der Verfasser
Buch?“
Teufel durch alle Dächer geblickt und selbst durch über¬
hriebenen Vorrede, und er gibt
polsierte Türen feinhörig erlauscht haben, was für das
rt:
Geheimleben der Großstadt bezeichnend ist. Vielleicht wal
Führer und ein Nachschlagewerk
überhaupt die Fülle und Weite dieses Stoffes nicht von
he sein. Es bietet einen Ueber¬
einem einzelnen zu bewältigen. Es gehörte dazu eine Ver¬
ie im Jahre 1905 Berlin be¬
einigung von Schriftstellern, die durchdringende Augen,
erzeichnet nach Namen, Stand
eine schöpferische Wortkunst und eine Feder besitzen, die
i der Volizei angemeldet sind
sich in einen Grubstichel verwandeln kann, wenn sie mensch¬
kurze Bemerkungen über sie,
pal berlinisierende, oft böse und 1liche Profile festhalten will.
Rem ein Kaminioses Angluck für Angarn sein son.
Was im Falle endgiltigen Mißlingens der Verständigung
folgen würde, das ist nach den gestrigen Beschlüssen der
Im
beiden Häuser des Reichstages nicht auszudenken.
Vergleiche mit diesen Möglichkeiten schwindet die Be¬
Und was hat uns der Verfasser, der so viele Männer
nennt, aber wenigstens den guten Einfall gehabt hat, sich
selbst nicht zu nennen, an Stelle dieses Gesellschafts¬
panoramas gevöten? Nichts anderes, als ein Adreßbuch
der Medisance! Ein Konversationslexikon der Spottlust,
in welchem jeder, der einem anderen am Lästertisch des
Kaffeehauses oder in der Zurückgezogenheit des Rauch¬
zimmers etwas Uebles nachsagen will, die fertig ausge¬
münzten kleinen Niederträchtigkeiten, die er braucht, hand¬
gerecht vorfindet. Die Bosheit braucht sich jetzt nicht mehr
selbst zu bemüben, um für ihre stichelnde Laune einen
Ausdruck zu finden. In dem vorliegenden Buch wird es
ihr durch alphabetische Anordnung so bequem wie möglich
gemacht, irgend einem hervorragenden Politiker, Künstler
oder Schriftsteller einen Papierzopf anzuhesten. Der Ver¬
fasser hat eine gute Vorrede geschrieben, aber sein Buch
m übrigen nur in den Dienst der schlechten Nachrede gestellt.
Und wenn er uns noch durch überquellenden Witz
entwaffnen könnte! Leider aber erhebt sich sein Buch nicht
um eine Linie über das getstige Niveau der Weißbier¬
stammtische und des Fünf-Uhr=Thees, wo man sich mit
allerlei wohlfeilen Neckworten über die Abwesenden
menschenfreundlich zu unterhalten pflegt, und wo man sehnsüchtig
nach einem Wiz angelt, um sich schließlich für befriedigt
zu erklären, wenn man eine Impertinenz gefunden hat.
Ja, die kurzen Charakteristiken, die das Buch zu geben
versucht, haben nicht einmal die Vollständigkeiten der Steck¬
briefe für sich — denn fast überall fehlen die besonderen
Merkmale. Es ist ein Oberflächenspott der nichts aufdeckt
und nichts hervorschürft. Hier und da fließt ein nettes
Wörtchen mit unter. Spärlich erscheint eine gespitzte Be¬
merkung, die man lachen gelten lassen kann Im ganzen
aber herrscht jene Tonart vor, die im Auslande als
„schnoddlicitas Berolinensis communis“ weit und breit
gefürchtet wird. Da lesen wir also zum Beispiel:
„Fürst Bernhard v. Bülow: Der vierte deutsche
Reichskanzler. Der dritte Fürst=Reichskanzler. Der zweite
gefürstete Reichskanzler. Der erste Dichter=Fürst=Reichs¬
kanzler.“
„Graf Ballestrem: Präsident des Reichstages
und Major a. D. Einst: „Pfui“ Heute „Hurra“.
„Maximilian Harden: Hat mit Bismarck eine
Flasche Rheinwein getrunken. Seither Dauerkater.“
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Reigen
den
sondern den ganzen Reichonig, die gesamte pontische
bebation soelgasepen,
Nation, wie man in Ungarn zu sagen pflegt, tepräsentiere.
ion auf Grund des Hand¬
ver¬
Daß dem entsprechend auch die Forderungen der Koalition
seine Wiederernennung
höher gespannt, ihre Geneigtheit, sich dem Standpunkt der
wird,
tlich noch lange dauern
Krone anzunähern, geringer sein wird, als es vor der
sind, denen es den Platz
doch siets gutmütige Bemerkungen, wie sie der heutige Tag
thält:
prägt und der morgige vergißt. ...“
Bölkerkunde“: „Die
Der Versuch, eine Millionenstadt aus ihren Bewohnern
nd das allgemeine
heraus zu charakterisieren und die bezeichnenden Aus¬
strahlungen des Großstadtlebens gleichsam in einem Brenn¬
Universitätsprofessor
punkt aufzufangen — welch eine große und dankvare Auf¬
iszellen. Seite 20 bis 22.
gabe für einen scharfäugigen Ge ellschaftsphilosophen! Das
konnte ein kuhnes gesellschaftliches Rundgemälde werden,
das in tausend dem Augenblick abgestohlenen Moment¬
des Romaus „Gottfried
bildern vorbereitet sein mußte. Wer es unternahm, mußte
x Burckhard. Seite 23.
die Reichshauptstadt in ihren Höhen und Tiefen durch¬
messen haben. Die Leute, die nicht bloß Einwohner sind,
ondern in ihrer Gesamtheit den Kulturbegriff Berlin
leton.
hervorbringen, hätten in ihrer innersten Wesenheit
erfaßt und mit tief gekerbten Linien gezeichnet werden
der Medisance.
müssen, die sich den Lesern unwillkürlich ins Gedächtnis
einfurchen. Ein glücklich gefundenes Summenwort mußte
Hlementhal.
uns wie ein Monogramm ihrer Persönlichkeit erscheinen.
r, das ich mit lebhaften Er¬
Und bei der Lösung dieser Aufgabe war auf die Voll¬
ommen habe, um es jetzt mit
ständigkeit geringerer Wert zu legen als auf die bezeich¬
auf die Seite zu schieben. Ein
nende Auswahl. Denn nicht alle, die in Berlin wohnen
unter täppischen Fingern zu
sind charakteristische Berliner, und nicht jeder, der in einer
der letzten Seite des Bandes
Großstadt sein Heim besitzt, ist deshalb als ein Gro߬
richten, wie man es an den
städter zu betrachten. Noch immer erneut sich uns bei
reichischen Bergen findet. Es
jedem Blick in die Runde die Beobachtung, daß in
Deutschland als Großstädte nur die Ansiedlungen be¬
danke verunglückt..
zeichnet werden, die von einer größeren Anzahl von Klein¬
m ich spreche, nennt sich:
tädtern bewohnt sind als alle anderen. Wer aus diesem
erliner“ und hat noch die
bunten Schwarm die Individualitäten und aus den Leuten
„Sitten. „Winke.“ Statt
die Menschen herausgreifen würde — und zwar nur die¬
Fremden nur über das Aeußer¬
jenigen, die mit ihrer bestimmten persönlichen Nuance an
und nüchtern orientieren, will
dem Gesamtbilde der Reichshauptstadt abfärben —
bild entrollen, das die deutsche
hätte einen Beitrag zur Kulturgeschichte von bleibendem
Menschen und Sitten wider¬
Wert geliefert. Freilich mußte er vorher wie der hinkende
so fragt der Verfasser
Buch?“
Teufel durch alle Dächer geblickt und selbst durch über¬
hriebenen Vorrede, und er gibt
polsierte Türen feinhörig erlauscht haben, was für das
rt:
Geheimleben der Großstadt bezeichnend ist. Vielleicht wal
Führer und ein Nachschlagewerk
überhaupt die Fülle und Weite dieses Stoffes nicht von
he sein. Es bietet einen Ueber¬
einem einzelnen zu bewältigen. Es gehörte dazu eine Ver¬
ie im Jahre 1905 Berlin be¬
einigung von Schriftstellern, die durchdringende Augen,
erzeichnet nach Namen, Stand
eine schöpferische Wortkunst und eine Feder besitzen, die
i der Volizei angemeldet sind
sich in einen Grubstichel verwandeln kann, wenn sie mensch¬
kurze Bemerkungen über sie,
pal berlinisierende, oft böse und 1liche Profile festhalten will.
Rem ein Kaminioses Angluck für Angarn sein son.
Was im Falle endgiltigen Mißlingens der Verständigung
folgen würde, das ist nach den gestrigen Beschlüssen der
Im
beiden Häuser des Reichstages nicht auszudenken.
Vergleiche mit diesen Möglichkeiten schwindet die Be¬
Und was hat uns der Verfasser, der so viele Männer
nennt, aber wenigstens den guten Einfall gehabt hat, sich
selbst nicht zu nennen, an Stelle dieses Gesellschafts¬
panoramas gevöten? Nichts anderes, als ein Adreßbuch
der Medisance! Ein Konversationslexikon der Spottlust,
in welchem jeder, der einem anderen am Lästertisch des
Kaffeehauses oder in der Zurückgezogenheit des Rauch¬
zimmers etwas Uebles nachsagen will, die fertig ausge¬
münzten kleinen Niederträchtigkeiten, die er braucht, hand¬
gerecht vorfindet. Die Bosheit braucht sich jetzt nicht mehr
selbst zu bemüben, um für ihre stichelnde Laune einen
Ausdruck zu finden. In dem vorliegenden Buch wird es
ihr durch alphabetische Anordnung so bequem wie möglich
gemacht, irgend einem hervorragenden Politiker, Künstler
oder Schriftsteller einen Papierzopf anzuhesten. Der Ver¬
fasser hat eine gute Vorrede geschrieben, aber sein Buch
m übrigen nur in den Dienst der schlechten Nachrede gestellt.
Und wenn er uns noch durch überquellenden Witz
entwaffnen könnte! Leider aber erhebt sich sein Buch nicht
um eine Linie über das getstige Niveau der Weißbier¬
stammtische und des Fünf-Uhr=Thees, wo man sich mit
allerlei wohlfeilen Neckworten über die Abwesenden
menschenfreundlich zu unterhalten pflegt, und wo man sehnsüchtig
nach einem Wiz angelt, um sich schließlich für befriedigt
zu erklären, wenn man eine Impertinenz gefunden hat.
Ja, die kurzen Charakteristiken, die das Buch zu geben
versucht, haben nicht einmal die Vollständigkeiten der Steck¬
briefe für sich — denn fast überall fehlen die besonderen
Merkmale. Es ist ein Oberflächenspott der nichts aufdeckt
und nichts hervorschürft. Hier und da fließt ein nettes
Wörtchen mit unter. Spärlich erscheint eine gespitzte Be¬
merkung, die man lachen gelten lassen kann Im ganzen
aber herrscht jene Tonart vor, die im Auslande als
„schnoddlicitas Berolinensis communis“ weit und breit
gefürchtet wird. Da lesen wir also zum Beispiel:
„Fürst Bernhard v. Bülow: Der vierte deutsche
Reichskanzler. Der dritte Fürst=Reichskanzler. Der zweite
gefürstete Reichskanzler. Der erste Dichter=Fürst=Reichs¬
kanzler.“
„Graf Ballestrem: Präsident des Reichstages
und Major a. D. Einst: „Pfui“ Heute „Hurra“.
„Maximilian Harden: Hat mit Bismarck eine
Flasche Rheinwein getrunken. Seither Dauerkater.“