11. Reigen
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Aus dem Marrenbauf —
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der Seit¬
Gallerie gefährlicher und harmsoser Narren
ein Vermögen im Sinne des Gesetzes nicht anzu¬
„Wohlgeboken“ und „Hochwohlgebosen“.
ehen sind. Mehrere Zeugen schilderten, wie der
Auf eine Anfrage der Staatsbahndirektion in
Angeklagte ihnen die glänzendsten Versprechungen
Pilsen hat das Eisenbahnministerium in einem
gemacht hat, um ein Darlehen zu erlangen. Eine
Erlasse Folgendes augeordnet:
„In Erledigung des Berichtes vom 3. v. M
arme Bedienerin gab dem Herrn Oberst¬
wird der Staatsbahndirektion unter teilweisen
leutnant ihre ganzen Ersparnisse in
Abänderung der Bestimmungen des hierortigen
der Höhe von 400 Kronen nur für einige
Erlasses vom 1# Februar 1897 eröffnet, daß
Tage und hat bis heute nichts zurück¬
zum Zwecke der Herstellung der Gleichartigkeit
mit der im unmittelbaren Staatsdienst be
erhalten Mit besonderer Erbitterung sagte ein
stehenden Uebung künftighin die Titulatun
Geschäftsvermittler aus: Der Angeklagte habe sich
nur bei den
„Hochwohlgeboren“.
ihm als Baron vorgestellt und um Vermittlung
Staatseisenbahnbeamten der fünf¬
eines Darlehens von 1200 Kronen gebeten. Da
ten Dienstklas e, hingegen bei jenen der
setsteubis inklusive zehnten Dienst
sich niemand bereit zeigte, ihm Geld zu geben,
klasse und bei den Beamtenaspiran¬
entschloß er sich selbst, dem Angeklagten 500 Kr.
ten, sofern dieselben nicht dem Adelsstand
zu leihen, weil R. von Dreihann versprach, die
angehören, die Titulatur „Wohlge
Schuld in kürzester Frist zurückzubezahlen. er
boren“ Anwendung zu finden hat.
Zeuge legte dem Gerichtshof noch eine Erklärung
Der k. k. Eisenbahnminister:
Wittek.“
von drei Optikern aus der inneren Stadt vor
Der Herr Eisenbahnminister gehört offenbar zu
bei denen R. v. Dreihann im vorigen Jahre Feld¬
jener Kategorie Menschen, von denen das Schnada¬
stecher und Operngläser bezogen hat. Die Ge¬
hüpfl singt:
Glückliche Lent'
schäftsinhaber gaben in der Erklärung an, daß der
Hab'n zu ’was no' Zeit!
Angeklagte sich als aktiver Offizier
Man sollte den Herren Ministern doch etwas
und Lehrer vorgestellt und angegeben
mehr zu tun geben, damit sie nicht auf dergleichen
habe, die Warengehören für die Militär¬
Blödsinn verfallen, um ihre Mußezeit auszufüllen.
Akademie. Die Geschäftsleute bezeichneten dieses
Igelmeier.
Vorgehen als eine Herauslockung und schlossen
Eine Predigt über „Marla von Magdala“.
ich dem Strafverfahren an. Der Angeklagte wurde
Paul Heyse soll einem Mitarbeiter des „Prager
zu zwii Monaten einfachen Arrests verurteilt. —
Tagblattes“ folgende wichtige Mitteilungen über
ein dramatisches Schmerzenskind gemacht haben:
Wie sagt das Volk? Danach der Mann, danach
„Das Drama wurde von den Priestern beifällig
wird ihm die Wurst gebraten! Stimmt! Vivat
ausgenommen, so auch von Rabbinern. Aus
Markolf.
die Justiz
Boston wurde mir eine Predigt des dortigen
Oberrabbiners zugeschickt, die auf Maria von
Dem Krönlein die Krone!
Magdala Bezug nimmi und ausführt, dasselbe
Unsere schweizer Nachbarn scheinen in der
enthalte gewissermaßen eine „Apologie des
Tat ab und zu das Bedürfnis zu haben, von sich
Indentums“ indem dargetau wird, wie das¬
eden zu machen, will heißen, sich auf die oder
selbe gezwungen war, gegen die überwältigende
Persönlichkeit Christi Stellung zu nehmen.“ Also:
jene Art lächerlich zu machen. Ilse Frapan, welche
eine Apologie des Jndentums — das erlösende
seit ihrer hirnverbrannten Entgegnung auf die
Wort ist gesprochen! Jetzt wissen wir, wohin mit
einstimmige Kritik anläßlich der Aufführung ihres
Roland.
dem Machwerk
ersten dramatischen Versuches wohl kein Mensch
Flat justitia pereat munaus!
mehr ernst genommen hat, schreibt einen Roman,
Vor einem Erkenntnissenate des Wiener Landes
der in Zürich spielt und stellenweise durch be¬
gerichtes stand neulich ein Oberstlentnant untei
sondere Abgeschmacktheit glänzt. Durch einige
der Anklage der selbstverschuldeten Krida. Der
solcher Stellen hat sich nun der Direktor der
Schuldenstand des Angeklagten betrug 45.000 Kr.
dortigen chirurgischen Klinik Professor Krönlein
dem keine Aktiven gegenüberstehen, da die
dermaßen getroffen gefühlt, daß er in der „Neuen
Lebensversicherungspolizzen des Angeklagten als