II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 345

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sonen über die politische Lage. Er führte aus, daß die
baus je zerstörten Gebiete und zur Heilung der sonstigen
nähere Prüfung der Pariser Beschlüsse das in seiner
Kriegsschäden, sei nur erreichbar, wenn man eine
Reichstagserklärung gefällte Urteil nur bestätigt habe. Es
ganze Anzahl der komplizierten Be¬
sei auffallend, daß weder Lloyd George noch Briand
stimmungen des Friedensvertrages durch
noch Graf Sforza in ihren seither bekanntgewordenen
einfache und klare Finanzverpflichtungen
Reden über die Beschlüsse den Versuch gemacht hätten,
ersetze. Weiterhin bedürfe es einer Verständigung über
aus dem Material der Brüsseler Konferenzen nachzu¬
die Bédingungen, unter denen der deutsche Export ge¬
weisen, daß Deutschland zur Zahlung der ungeheuer¬
steigert werden könne, ohne sich selbst oder die Industrie
lichen Annuitäten von sechs Milliarden
der übrigen Staaten zu gefährden. Die 12=prozentige
Goldmark fähig sei. Man habe die deutschen Leistungen
Exportabgabe sei dazu absolut ungeeignet.
nicht finanz= und wirtschaftstechnisch zu begründen gesucht,
Man solle darüber die industriellen Sachverständigen der
sondern nur phantastische Ziffern über die
beteiligten Länder in unmittelbare Verhandlungen ein¬
künftige Höhe des deutschen Exports genannt.
treten lassen.
Die bisherige Debatte habe klar er¬
Vorschläge Deutschlands an die
geben, daß die Reparationsbestim¬
Französische Regierung.
mungen des Friedensvertrages die un¬
Staatssekretär Bergmann in Paris.
geheure Aufgabe des Wiederaufbaues der
Paris, 13. Februar. (Havas.) Der deutsche Staats¬
europäischen Wirtschaft nicht geleistet
sekretär Bergmann ist mit einer Mitteilung der
hätten, sondern durch neue Bestim¬
denischen Regierung an die französische Regierung betref¬
mungen ersetzt werden müßten. Die
sent die Zahlung der Wiedergutmachungen
heute vormittags hier eingetroffen.
Lösung könne aber nicht diktiert
Der „Temps“ schreibt: Die französiche Regierung,
werden. Da die Hauptlast der Aufgabe
die im engen Einvernehmen mit den Verbündeten bleibt,
auf Deutschkands Schultern falle, sei es
ist vollkommen bereit, die deutschen Vorschläge
nötig, Deutschlands freiwillige Zustimmung
anzuhören, vorausgesetzt, daß sie sich dem Abkommen
zu gewinnen. Die deutschen Gegen¬
von 29. Jänner anpassen oder es ergänzen. Die deutschen
Vorschläge werden aber nur dann ad notam genommen
vorschläge würden zeigen, daß Deutsch¬
werden, wenn sie diesem Abkommen entsprechen, das die
land die Verpflichtung, bis zur Grenze
äußerste Grenze der erträglichen Opfer bedeutet, Frank¬
seiner Leistungsfähigkeit für die
reich wird sich auf keine aufschiebende Taktik einlassen,
Heilung der Kriegsschäden zu arbeiten,
die bestimmt wäre, die Londoner Konferenz zu verzögern
ernst nehme.
oder ihre Aufgabe zu komplizieren.
emonstration gegen den „Reigen“.
Aufmarsch von dreihundert Mitgliedern des Katholischen Volksbundes.
Gestern gegen 7 Uhr abends ist es vor den Kammer¬
Ruhiger Verlauf der Vorstellung.
spielen des Deutschen Volkstheaters zu einer lauten
Die Vorstellung des „Reigen“ in den Kammerspielen,
Demonstration gekommen. Angehörige des katholischen
der auch der Dichter Arthur Schnitzler beiwohnte,
Volksbundes, etwa dreihundert an der Zahl,
ging ohne Störung und mit starkem, demonstrativen
meist junge Leute, waren von einer Festversammlung, die
Beifall vor sich. Sicherheitswache hielt bis zum Schluß
nachmittags im Rathause stattgefunden hatte, vor die
der Vorsiellung die Ein= und Ausgänge besetzt. Es kam
Kammerspiele gezogen. Mit den Rufen: „Pfui der
zu keinem Zwischenfall mehr.
Reigen!", „Pfui Kammerspiele!" Nieder
mit den Sozialdemokraten!" „Vorstellung un¬
Eine christlichsoziale Drohung gegen
terbrechen!“ versuchte die Menge sich den Eingang in
die Direktion der Kammerspiele.
das Theater zu verschaffen.
Den Demonstranten stellte sich die Bereitschaft der
Der Direktion der Kammerspiele des Deutschen
Sicherheitswache entgegen, die seit einer Woche an
Volkstheaters wurde, wie wir erfahren, von christlich¬
jedem Abend die Eingänge des Theaters bewacht. Die
sozialer Seite durch einen Funktionär der Parteileitung
Besitzer von Eintrittskarten zur Vorstellung, die in das
nahegelegt, die „Reigen“=Aufführungen abzubrechen, da
Theater eintreten wollten, wurden zum Teil von den
andernfalls noch weitere große Demonstratio¬
Demonstrauten daran gehindert. Als die Situation
nen gegen die Aufführungen veranstaltet würden, nicht
bedrohlich aussah, kam Sukkurs von der Wachstube in
nur außerhalb des Theaters, sondern auch im Theater
der Postgasse her.
selbst.
Nun wurden die Demonstranten gegen den Kai
Direktor Bernau steht gegenüber dieser Drohung
und gegen den Stefansplatz zu von der Wache abge¬
auf dem Standpunkte, daß die Polizei dafür Sorge
drängt. Der Sicherheitsheitswache wurde dabei von
tragen werde, Demonstranten vor dem Theater entsprechend
den Demonstranten vielfach Widerstand geleistet. Es kam
zu begegnen, während Ruhestörungen einer Gruppe von
zu vier Arretierungen. Die Arretierten, ein
Leuten im Theater selbst Zurechtweisung durch Theater¬
Beamter der Gemeinde Wien, ein Postunter¬
besucher, die die literarische Bedeutung des „Reigen“ zu
beamter, ein Fabriksarbeiter und
ein
würdigen wissen und politischen Kämpfen abhold sind, erfahren
Schneidergehilfe, sämtliche Mitglieder des Katho¬
werden. Direktor Bernau verweist darauf, daß in den
lischen Volksbundes wurden auf die Wachstube gebracht,
Kabaretts und Variêtés gegenwärtig die obszönsten Dar¬
nach Abgabe ihrer Nationalien jedoch gleich wieder ent¬
bietungen ohne Einspruch der Behörden oder Parteien
lassen.
stattfinden. Die „Reigen“=Affäre sei übrigens heute
Die Demonstranten hielten sich noch eine zeitlang
bereits zu einer politischen geworden. Direktor Bernau
am Franz Josefs=Kai und beim Stefanfsplatz auf und
at sich der Regierung gegenüber bereit erklärt, die
zertreuten sich gegen halb 8 Uhr.
ohnedies unter Vermeidung jedweder derben Effekte aus¬