II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 372

11. Reigen
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heuts Prurs joupaul, Wien
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29. Jahrgang.
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V
Millionen Dollar?
Der neueste „Reigen“=Skandal.
Der gestrige Sturm aut die Kammerspiele. — Wo
war die Polizei? — Dr. Schmnter bei der Vor¬
stellung. — Ein endgültiges polizeiliches Verbot?
Die gestrigen Szenen vor den Kammerspielen werden ver¬
mutlich nicht ohne Folgen bleiben. Es ist nicht unwahrscheinlich,
daß das Polizeipräfidium heute vormittag im eigenen Wirkungs¬
kreis, unbekümmert um die zwischen Wien=Land und Re¬
gierung schwebenden Differenzen, aus sicherheitspolizeilichen
Gründen die Fortsetzung der Aufführungen des „Reigen“
in den Kammerspielen verbieten und der nun seit einer Woche
dquernden Diskussion in der Oeffentlichkeit ein Ende zu machen
versuchen wird. Es ist ebenso fraglos, daß, wenn eine solche Ver¬
fügung der Polkzei erfließen sollte, diese von jenen Stellen, die
für die Freiheit des Wortes und gegen den Muckerterror der
Straße kämpfen, nicht widerspruchslos hingenommen werden wird.
Der Gründe, die die Sozialdemokraten veranlassen könnten, die
gestrigen Demonstrationen als eine vis major für die Polizei
gelten zu lassen, gibt es genug: es ist schon heute ziemlich ein¬
wandfrei festgestellt, daß diese Skandale von langer Hand vor¬
bereitet wurden, ohne daß sich die Polizei veranlaßt gesehen hätte,
die nötigen Gegenmaßnahmen zu treffen.
In gestrigen Versammlungen, die mit den Skandalmachern
nichts gemein hatten, konnte man schon in den ersten Nachmittag¬
stunden hören,
daß heute beim „Reigen“ etwas los sein werde.
Es ist unwahr, wenn ein offiziöser Bericht versichert, daß
sich unmittelbar vor der Vorstellung vor dem Theater keinerlei
Ansammlungen gebildet hatten und daß der Einbruch von etwa
150 Menschen in den Theatersaal ganz plötzlich und un¬
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