Wien, Lönkerstag
Hand gedrückt. Es ist nämlich beim besten Willen kaum
anzunehmen, daß Wien genügend literarische Feinschmecker
und Schätzer der Grazie der Sprache der Charanteristik, des
Geistes und der Menschenkenntnis der Schnitzlerschen Dialoge
unter seinem Theaterpublikum zählt, um wirklich zweimal
an jedem Theaterabend den Zuschauerraum der Kammer¬
spiele zu füllen.
Die Geschichte der
anfänglichen Gestattung des
„Reigen“ und des späteren Verbotes, dem zu Trotz lustig
fortgespielt wurde, ist so recht bezeichnend für die grenzen¬
lose Verworrenheit unserer öffentlichen Verhältnisse, für
den beschämenden Kleinkrieg, den Aemter und Behörden
gegeneinander führen, für die unbefangene Sorglosigkeit,
mit der Vorschriften elassen werden, die man ungestraft
übertreten kann, mit der man Anordnungen trifft, die
zu befolgen niemandem einfällt. Der Bundesminister
für Inneres untersagt eine Vorstellung und muß es ruhig
einstecken, daß sein Erlaß den Briefen beizählt, die
ihn nicht erreichen. Er untersucht nicht erst die Frage,
ob er nicht doch vielleicht gesetzlich berechtigt sei, an¬
gesichts der passiven Resistenz des Landeshauptmannes
seiner Entscheidung durch direkten Auftrag an die
B
85
ihm als Bundesbehörde untergeordnete Polizei
achtung zu verschaffen. Der Landeshauptmann gefällt
sich in der Auflehnung gegen die Entscheidung des
Bundesminister und straft derart eine Grundauffassung
seiner eigenen politischen Partei Lügen, die stets erklärt
hat, das Recht des Bundesstaates gegenüber föderali¬
stischen Bestrebungen der Länder schützen und wahren zu
wollen. Man hat sich förmlich auf die Straße verlassen
und alles von ihrem Eingreifen abhängig gemacht.
dem
Straße mußte die Handhabe bieten, damit man aus
Gestrüpp der Kompetenzkonflikte den Weg ins Freie finde.
In einem Theater, das halb unter Wasser steht, in dem
gerstörte Sitzreihen klaffen, kann auch der „Reigen“, nicht
gespielt werden. Via acti, um einen beliebten altöstereichischen
Ausdruck zu gebrauchen, ist die „Reigen“=Frage vorderhand
aus der Wiener Welt geschafft worden. Aufs schmerzlichste muß
die Brutalität dieser Hetzereien beklagt werden. Aber die ganze
Angelegenheit ist so von allen Seiten verfahren worden, daf
schließlich bei dem Zusammenbruch aller Autoritäten der Mob
den Sieg errang. So leben wir, so leben wir alle Tage....
Die Frauen bei den Demonstrationen.
Frauen haben bei den heutigen Demonstrationen selbst¬
kätig und dann wieder als leidender Teil eine bedeutende
Rolle gespielt. Der polizeiliche Bericht bemerkt aus¬
drücklich, daß die Theaterstürmer, die von
Rotenturmstraße her ihren Gesinnungsgenossen im Zu¬
schauerraum zu Hilfe kamen, dem anfeuernden Kom¬
mandorufe einer weiblichen Anführerin gefolgt seien.
Anderseits wissen verschiedene Augenzeugen davon zu be¬
richten, daß bei dem Sturmangriff auf das Theaterpublikum
der weibliche Teil des letzteren nicht nur keine Schonung
genoß, sondern geradezu mit Vorliebe als Angriffsobjekt
benützt worden sei. In der parteimäßig betriebenen Hetze
gegen die Besucher der „Reigen“=Aufführungen sind die
Frauen, die sich unter diesen befanden, mit besonders saftigen
Kraftausdrücken bedacht worden. Bisher hat jedoch bei allen
öffentlichen Demonstrationen und sogar bei Straßenexzessen
in Wien, auch dann, wenn politische oder soziale Leidenschaft
am höchsten ging, weibliche Schwäche und Hilflosigkeit ent¬
waffnend gewirkt. Die Behauptung, daß einzelne Demon¬
stranten mit geschwungenen Stöcken und Schlagringen sich
gegen zitternde Frauen und Mädchen gewandt und sie an den
Haaren zu Boden gerissen hätten, klingt so ungeheuerlich, daß
man wohl die Hoffnung aussprechen darf, es würden sich solche
Erzählungen als eine Ausgeburt leichtbegreiflicher Angst und
der panikartigen Aufregung des ersten Augenblicks heraus¬
stellen.
Der Sturm gegen die Kammerspiele.
Die schon seit einigen Tagen gehegten Befürchtungen
wegen der Aufführungen der Schnitzlerschen Dialogszenen
„Der Reigen“ in den Kammerspielen haben sich heute ver¬
wirklicht. Während der Abendvorstellung kam es zu wüsten
Szenen, wie sich solche in einem Wiener Theater nie zuvor
abgespielt haben. Im Zuschauerraum waren Demonstranten
anwesend, die darauf warteten, bis andere Gruppen von
Neue Freie Presse.
Stinlbomben im Theater.
Die heutige Abendvorstellung, die ebenso wie die
übrigen der letzten Tage ausverkauft war, begann in
vollster Ruhe. Es hatten sich aber bereits Gerüchte ver¬
breitet, daß es zu Kundgebungen kommen würde, und
es hieß, daß Gegner der Aufführungen Sitze gekauft
hätten. Der Mehrzahl der Theaterbesucher war aber
arüber nichts bekannt; eine gewisse Unruhe ent¬
tand aber schon während der ersten Dialoge, als ein
charfer, durchdringender Geruch sich be¬
mertbar machte, der auf Stinkbomben zurückgeführt
wurde. Man versuchte diesem üblen Geruche durch Aus¬
pritzen von Desinfektionsmitteln zu begegnen. Der
Theaterleitung wurde im Zuschauerraum ein Besucher
als christlichsozialer Nationalrat bezeichnet, der sich angeb¬
lich auffallend benahm und, wie behauptet wurde, den
im Zuschauerraum verteilten Demonstranten Zeichen gab,
Wilde Demonstrationen auf der Straße.
Die Aufführung war bis zu dem Dialoge „Junger
Herr und junge Frau“ gediehen. Plötzlich hörte man von
der Rotenturmstrage aus und aus dem Vorraum des
Theaters schrille Sirenenpfiffe und laute
Hurrarufe.
Im oberen Teil der Rotenturmstraße und
auf dem Fleischmarkt sowie auf dem Franz
Josefskai hatten sich mittlerweile kleine
Gruppen angesammelt, darunter eine Anzahl von Hoch¬
schülern und auch sonst zum großen Teil jugenoliche Leute,
die sich plötzlich zusammenschlossen und auf das Signa
einer Strenenpfeise mit lauten Hurrarufen in die Rotenturm¬
traße vorwärtsstürmten zu dem schmalen Straßenzugange,
in dem sich der Eingang zu den Kammerspielen befinoet. Die
Gruppen, die sich von beiden Seiten zusammenschlossen,
mögen insgesamt etwa 600 Personen stark gewesen sein.
Vor dem Theatergebäude versahen zehn Sicherheits¬
wachleute den Dienst. Sie versuchten durch Bildung
einer Kette dem Ansturm standzuhalten, wurden aber
überrannt, und auch auf die Wachleute wurde mit
Stöcken und Knütteln, welche die Demonstranten
mit sich führten, losgeschlagen. Die Wache versuchte dann,
des
die Türen, die in den Vorraum
Theaters führen, besetzt zu halten, doch auch hier
konnten sie dem Sturmlauf der ihnen an Zahl doch weit¬
aus überlegenen Demonstranten nicht standhalten. Klirrend
gingen zwei der großen Spiegelscheiben in
Trümmer.
Schon vorher waren drei Personen bemerkt worden, die sich
im Theater aufgehalten, die Vorstellung aber verlassen hatten
um
und auf die Straße gegangen waren, augenscheinlich,
die Verbindung mit den auf der Straße wartenden Gruppen
der Demonstranten herzustellen. In der Vorstellung selbst
waren schon während des dritten Dialogs einzelne Mi߬
billigungsrufe laut geworden. Während des vierten Dialogs
wurde im rückwärtigen Teil des Zuschauerraumes
Stinkbombe auf den Fußboden geworfen,
mit Schwefelwasserstoff gefüllt war und einen pene¬
tranten Geruch verbreitete. Ein Mann, der sich an dieser
Stelle zur kritischen Zeit gebückt hatte, wurde als derjenige
bezeichnet, welcher die Stinkbombe geworfen hat. Er soll
ein Oberoffizial B. sein, der durch Kriminalbeamte, die den
Dienst versahen, in das Inspektionszimmer gebracht wurde.
Gleich darauf brach der Tumult aus. Der Zuschauer hatte sich
eine nervöse Unruhe bemächtigt. Die Türen des Theater¬
saales wurden geöffnet, um den üblen Geruch hinausströmen
zu lassen. In diesem Augenblicke wurden aber auch schon die
Rufe von der Straße aus hörbar und da begannen
auch schon die im Theater als Zuschauer sitzenden Gesinnungs¬
genossen der Demonstranten, an ihrer Spitze jener als
Nationalrat bezeichnete Theatergast, mit dem Skandale. Die
im Theater befindlichen Teilnehmer an der Kundgebung riefen
die Worte: „Weg mit diesem Schiebergesindel!“ Heraus mit
dieser Schweinerei! Judenpack! und dergleichen mehr.
Der Sturmangriff gegen die Theaterbesucher.
Mittlerweile hatten die von der Straße
eingedrungenen Demonstranten
aus
einen neuen Sturmlauf gegen die im
Theaterfoyer aufgestellten wenigen
Wachleute unternommen. Dieses Beginnen war
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17. Februar
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Hand gedrückt. Es ist nämlich beim besten Willen kaum
anzunehmen, daß Wien genügend literarische Feinschmecker
und Schätzer der Grazie der Sprache der Charanteristik, des
Geistes und der Menschenkenntnis der Schnitzlerschen Dialoge
unter seinem Theaterpublikum zählt, um wirklich zweimal
an jedem Theaterabend den Zuschauerraum der Kammer¬
spiele zu füllen.
Die Geschichte der
anfänglichen Gestattung des
„Reigen“ und des späteren Verbotes, dem zu Trotz lustig
fortgespielt wurde, ist so recht bezeichnend für die grenzen¬
lose Verworrenheit unserer öffentlichen Verhältnisse, für
den beschämenden Kleinkrieg, den Aemter und Behörden
gegeneinander führen, für die unbefangene Sorglosigkeit,
mit der Vorschriften elassen werden, die man ungestraft
übertreten kann, mit der man Anordnungen trifft, die
zu befolgen niemandem einfällt. Der Bundesminister
für Inneres untersagt eine Vorstellung und muß es ruhig
einstecken, daß sein Erlaß den Briefen beizählt, die
ihn nicht erreichen. Er untersucht nicht erst die Frage,
ob er nicht doch vielleicht gesetzlich berechtigt sei, an¬
gesichts der passiven Resistenz des Landeshauptmannes
seiner Entscheidung durch direkten Auftrag an die
B
85
ihm als Bundesbehörde untergeordnete Polizei
achtung zu verschaffen. Der Landeshauptmann gefällt
sich in der Auflehnung gegen die Entscheidung des
Bundesminister und straft derart eine Grundauffassung
seiner eigenen politischen Partei Lügen, die stets erklärt
hat, das Recht des Bundesstaates gegenüber föderali¬
stischen Bestrebungen der Länder schützen und wahren zu
wollen. Man hat sich förmlich auf die Straße verlassen
und alles von ihrem Eingreifen abhängig gemacht.
dem
Straße mußte die Handhabe bieten, damit man aus
Gestrüpp der Kompetenzkonflikte den Weg ins Freie finde.
In einem Theater, das halb unter Wasser steht, in dem
gerstörte Sitzreihen klaffen, kann auch der „Reigen“, nicht
gespielt werden. Via acti, um einen beliebten altöstereichischen
Ausdruck zu gebrauchen, ist die „Reigen“=Frage vorderhand
aus der Wiener Welt geschafft worden. Aufs schmerzlichste muß
die Brutalität dieser Hetzereien beklagt werden. Aber die ganze
Angelegenheit ist so von allen Seiten verfahren worden, daf
schließlich bei dem Zusammenbruch aller Autoritäten der Mob
den Sieg errang. So leben wir, so leben wir alle Tage....
Die Frauen bei den Demonstrationen.
Frauen haben bei den heutigen Demonstrationen selbst¬
kätig und dann wieder als leidender Teil eine bedeutende
Rolle gespielt. Der polizeiliche Bericht bemerkt aus¬
drücklich, daß die Theaterstürmer, die von
Rotenturmstraße her ihren Gesinnungsgenossen im Zu¬
schauerraum zu Hilfe kamen, dem anfeuernden Kom¬
mandorufe einer weiblichen Anführerin gefolgt seien.
Anderseits wissen verschiedene Augenzeugen davon zu be¬
richten, daß bei dem Sturmangriff auf das Theaterpublikum
der weibliche Teil des letzteren nicht nur keine Schonung
genoß, sondern geradezu mit Vorliebe als Angriffsobjekt
benützt worden sei. In der parteimäßig betriebenen Hetze
gegen die Besucher der „Reigen“=Aufführungen sind die
Frauen, die sich unter diesen befanden, mit besonders saftigen
Kraftausdrücken bedacht worden. Bisher hat jedoch bei allen
öffentlichen Demonstrationen und sogar bei Straßenexzessen
in Wien, auch dann, wenn politische oder soziale Leidenschaft
am höchsten ging, weibliche Schwäche und Hilflosigkeit ent¬
waffnend gewirkt. Die Behauptung, daß einzelne Demon¬
stranten mit geschwungenen Stöcken und Schlagringen sich
gegen zitternde Frauen und Mädchen gewandt und sie an den
Haaren zu Boden gerissen hätten, klingt so ungeheuerlich, daß
man wohl die Hoffnung aussprechen darf, es würden sich solche
Erzählungen als eine Ausgeburt leichtbegreiflicher Angst und
der panikartigen Aufregung des ersten Augenblicks heraus¬
stellen.
Der Sturm gegen die Kammerspiele.
Die schon seit einigen Tagen gehegten Befürchtungen
wegen der Aufführungen der Schnitzlerschen Dialogszenen
„Der Reigen“ in den Kammerspielen haben sich heute ver¬
wirklicht. Während der Abendvorstellung kam es zu wüsten
Szenen, wie sich solche in einem Wiener Theater nie zuvor
abgespielt haben. Im Zuschauerraum waren Demonstranten
anwesend, die darauf warteten, bis andere Gruppen von
Neue Freie Presse.
Stinlbomben im Theater.
Die heutige Abendvorstellung, die ebenso wie die
übrigen der letzten Tage ausverkauft war, begann in
vollster Ruhe. Es hatten sich aber bereits Gerüchte ver¬
breitet, daß es zu Kundgebungen kommen würde, und
es hieß, daß Gegner der Aufführungen Sitze gekauft
hätten. Der Mehrzahl der Theaterbesucher war aber
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tand aber schon während der ersten Dialoge, als ein
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Theaterleitung wurde im Zuschauerraum ein Besucher
als christlichsozialer Nationalrat bezeichnet, der sich angeb¬
lich auffallend benahm und, wie behauptet wurde, den
im Zuschauerraum verteilten Demonstranten Zeichen gab,
Wilde Demonstrationen auf der Straße.
Die Aufführung war bis zu dem Dialoge „Junger
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der Rotenturmstrage aus und aus dem Vorraum des
Theaters schrille Sirenenpfiffe und laute
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Im oberen Teil der Rotenturmstraße und
auf dem Fleischmarkt sowie auf dem Franz
Josefskai hatten sich mittlerweile kleine
Gruppen angesammelt, darunter eine Anzahl von Hoch¬
schülern und auch sonst zum großen Teil jugenoliche Leute,
die sich plötzlich zusammenschlossen und auf das Signa
einer Strenenpfeise mit lauten Hurrarufen in die Rotenturm¬
traße vorwärtsstürmten zu dem schmalen Straßenzugange,
in dem sich der Eingang zu den Kammerspielen befinoet. Die
Gruppen, die sich von beiden Seiten zusammenschlossen,
mögen insgesamt etwa 600 Personen stark gewesen sein.
Vor dem Theatergebäude versahen zehn Sicherheits¬
wachleute den Dienst. Sie versuchten durch Bildung
einer Kette dem Ansturm standzuhalten, wurden aber
überrannt, und auch auf die Wachleute wurde mit
Stöcken und Knütteln, welche die Demonstranten
mit sich führten, losgeschlagen. Die Wache versuchte dann,
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die Türen, die in den Vorraum
Theaters führen, besetzt zu halten, doch auch hier
konnten sie dem Sturmlauf der ihnen an Zahl doch weit¬
aus überlegenen Demonstranten nicht standhalten. Klirrend
gingen zwei der großen Spiegelscheiben in
Trümmer.
Schon vorher waren drei Personen bemerkt worden, die sich
im Theater aufgehalten, die Vorstellung aber verlassen hatten
um
und auf die Straße gegangen waren, augenscheinlich,
die Verbindung mit den auf der Straße wartenden Gruppen
der Demonstranten herzustellen. In der Vorstellung selbst
waren schon während des dritten Dialogs einzelne Mi߬
billigungsrufe laut geworden. Während des vierten Dialogs
wurde im rückwärtigen Teil des Zuschauerraumes
Stinkbombe auf den Fußboden geworfen,
mit Schwefelwasserstoff gefüllt war und einen pene¬
tranten Geruch verbreitete. Ein Mann, der sich an dieser
Stelle zur kritischen Zeit gebückt hatte, wurde als derjenige
bezeichnet, welcher die Stinkbombe geworfen hat. Er soll
ein Oberoffizial B. sein, der durch Kriminalbeamte, die den
Dienst versahen, in das Inspektionszimmer gebracht wurde.
Gleich darauf brach der Tumult aus. Der Zuschauer hatte sich
eine nervöse Unruhe bemächtigt. Die Türen des Theater¬
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zu lassen. In diesem Augenblicke wurden aber auch schon die
Rufe von der Straße aus hörbar und da begannen
auch schon die im Theater als Zuschauer sitzenden Gesinnungs¬
genossen der Demonstranten, an ihrer Spitze jener als
Nationalrat bezeichnete Theatergast, mit dem Skandale. Die
im Theater befindlichen Teilnehmer an der Kundgebung riefen
die Worte: „Weg mit diesem Schiebergesindel!“ Heraus mit
dieser Schweinerei! Judenpack! und dergleichen mehr.
Der Sturmangriff gegen die Theaterbesucher.
Mittlerweile hatten die von der Straße
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Theaterfoyer aufgestellten wenigen
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auch auf die Bühne
Unter solchen
stellung sofort ab
Marietta Olly,
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sichtbar sind.
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Theaterbediensteten,
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Theaterbesucher flüch
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die letzteren vor weite